Ostsumba

Kabupaten Sumba Timur
Regierungsbezirk Ostsumba

Symbole
Wappen
Basisdaten
StaatIndonesien
ProvinzOst-Nusa-Tenggara
SitzWaingapu
Fläche7.000,5 km²
Einwohner249.606 (2016)
Dichte36 Einwohner pro km²
ISO 3166-2ID-NT
Politik
BupatiGidion Mbilijora
Wasserfall in Ostsumba
Koordinaten: 9° 39′ S, 120° 16′ O

Ostsumba (Sumba Timur) ist ein Regierungsbezirk (Kabupaten) auf der indonesischen Insel Sumba. Es ist Teil der Provinz Ost-Nusa-Tenggara.[1]

Geographie

Ostsumba nimmt mit einer Fläche von 7000,5 km² fast zwei Drittel der gesamten Insel ein. Hauptstadt ist Waingapu, die größte Stadt Sumbas.[1]

Die Landschaft ist bergig. 240.772,98 Hektar sind bewaldet, im Inselinneren finden sich aber große Graslandschaften. Größere Flusssysteme sind der Kambaniru, der Kaliongga, der Melolo, der Kadahang, der Mondu, der Rindi und der Rambangaru.[1][2]

Klima

Der Osten Sumbas ist trockener als der Westen.[2] Die Durchschnittstemperaturen schwanken im Laufe des Jahres zwischen 25 und 29 °C. Regen fällt vor allem von Dezember bis März. 2016 registrierte man in Waingapu eine Gesamtniederschlagsmenge von 730,5 mm.[1]

Einwohner

Niederländische Kolonialherren in einem Dorf in Ostsumba

2016 zählte man 249.606 Einwohner, die in 52.178 Haushalten leben. 36 Menschen leben demnach durchschnittlich auf einem Quadratkilometer. Im Jahr 2000 hatte Ostsumba 184.475 Einwohner, 2010 waren es 231.393 Einwohner. 2015 kamen 4.801 Kinder zur Welt.[1]

179.199 Einwohner bezeichnen sich als protestantische Christen, 23.282 sind Katholiken, 15.249 bekennen sich zum Islam, 399 zu Buddhismus oder Hinduismus und 31.476 zu einer anderen Religion, meist der traditionellen Merapu-Religion. Es gibt 34 Moscheen, 66 katholische und 653 protestantische Kirchen und zwei hinduistische Tempel.[1]

Während im Westen von Sumba mehrere Sprachen heimisch sind, spricht man im Osten traditionell als Muttersprache fast nur die malayo-polynesische Sprache Kambera.[3] Im Osten Sumbas finden sich außerdem Einwanderer von Sawu und Timor. Vor allem bei Melolo leben viele Sawunesen.

Von den verheirateten Mädchen und Frauen im Alter ab 10 Jahren waren 10,12 % 16 Jahre alt oder jünger, als sie das erste Mal heirateten, 19,87 % waren 17 oder 18 Jahre und 22,36 % 19 oder 20 Jahre alt.[1]

5,60 % der Bevölkerung sind Analphabeten.[1]

Geschichte

Prähistorische Funde belegen die frühe Besiedlung Sumbas. In Melolo fand man ein vorgeschichtliches Skelett und einen Tonkrug, die heutzutage in einem Museum in Jakarta stehen. In Melolo erinnert eine Tafel am Fundort nah der Polizeistation daran. In Lambanapu, in den Außenbezirken von Wainfapu wurden 2017 weitere fünf Skelette mit Tonkrügen entdeckt. Alle Funde sollen 2800 bis 3000 Jahre alt sein.[4]

Politik

Amtssitz des Bupatis
Sitzverteilung im Regionalparlament
(Wahl 2014)
ParteiSitze
Golkar8
Demokrat4
PDI-P3
Nasdem4
Partai Gerindra4
PAN3
Hanura2
PKPI1
Gesamt30

Bei den Wahlen zum Regionalparlament 2014 erhielt die Golkar mit 26.905 Stimmen (8 Sitze) die meisten aller Parteien. Gefolgt von der der Partai Gerindra mit 15.521, der PDI Perjuangan mit 14.155 Stimmen (3 Sitze), der Partei Nasional Demokrat (Nasdem) mit 11.881 Stimmen und der Partai Demokrat mit 10.856 Stimmen (4 Sitze). Sieben weitere Parteien erhielten insgesamt 34.254 Stimmen. Von den derzeit 30 Abgeordneten sind nur zwei Frauen.[1]

Bei den Wahlen 2014 zum Provinzparlament von Ost-Nusa-Tenggara erhielt die PDI Perjuangan 25.040 Stimmen, Golkar 22.729 Stimmen, die Demokraten 15.595 Stimmen, Gerindra 14.079 Stimmen, Nasdem 13.473 Stimmen und die übrigen sieben Parteien zusammen 22.235 Stimmen.[1]

Bei den Wahlen 2014 für das nationale Parlament von Indonesien erhielt die Golkar mit 33.310 Stimmen die meisten aller Parteien. Gefolgt von der Partai Demokrat mit 24.752 Stimmen, der Partei Nasdem mit 13.455 Stimmen, der Partai Gerindra mit 12.135 und der PDI Perjuangan mit 10.514 Stimmen. Die sieben weiteren Parteien erhielten insgesamt 18.341 Stimmen.[1]

Regierungsbezirke Indonesiens werden von einem Bupati geführt. Der derzeitige Bupati von Ostsumba heißt Gidion Mbilijora (Stand August 2017).[1]

Verwaltungsgliederung

Bukit Wairinding (Ostsumba)
Herrschergrab bei traditionellen Häusern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Ostsumba teilt sich in 22 Distrikte auf (Kecamatan), die wiederum in 140 Desa und 16 Kelurahan (deutsch Dörfer) unterteilt werden:[1]

DistriktFlächeEinwohner (2016)
Haharu601,5 km²6.275
Kahaungu Eti475,1 km²8.799
Kambata Mapambuhang412,7 km²3.794
Kambera52,0 km²33.502
Kanatang279,4 km²10.185
Karera334,6 km²8.223
Katala Hamu Lingu453,1 km²4.050
Kota Waingapu73,8 km²38.759
Lewa281,1 km²16.935
Lewa Tidahu322,1 km²6.842
Mahu196,6 km²4.441
Matawai La Pawu405,4 km²6.421
Ngadu Ngala207,9 km²5.145
Nggaha Ori Angu286,4 km²9.635
Paberiwai199,7 km²6.005
Pahunga Lodu349,8 km²13.076
Pandawai412,6 km²16.057
Pinu Pahar246,6 km²7.334
Rindi366,5 km²9.911
Tabundung514,4 km²8.904
Umalulu307,9 km²17.727
Wula Waijelu221,3 km²7.586

Wirtschaft, Verkehr und Öffentliche Einrichtungen

Auf 14.150 Hektar wird Nassreis angebaut, auf 5.949 Hektar Trockenreis Mais findet sich auf 14.284 Hektar, Erdnüsse auf 1.406 Hektar und Maniok auf 2.676 Hektar. Als Exportgüter werden 10.455 Hektar Cashewnüsse, auf 6.604 Hektar Kokosnüsse und in kleinerem Maßstab Haselnüsse, Arecanüsse, Kaffee und Kakao. Baumwolle wird auf 2.160 Hektar gepflanzt, auf 693 Hektar Jatropha.[1]

Gehalten werden 36.599 Rinder, 31.856 Wasserbüffel und 27.042 Pferde. 11.9967 Tonnen Fisch 3301,6 Tonnen Algen wurden 2016 gefangen, beziehungsweise geerntet. Die meisten Fischerboote verfügen nicht über einen Motor.[1]

Die Region ist für ihre Ikatwebereien bekannt.[2]

Ostsumba verfügte 2016 über 1578,91 km Straßen, davon waren 971,74 km asphaltiert. 2016 starteten und landeten auf dem Umbu Mehang Kunda Airport 1.483 Flugzeuge mit insgesamt über 200.000 Passagieren. Waingapu verfügt auch über einen Hafen.[1]

Im Distrikt gibt es 44 Kindergärten, 259 Grundschulen, 73 Junior High Schools und 29 Senior High Schools. Zur Gesundheitsversorgung stehen drei Krankenhäuser (zwei in Kota Waingapu und eins in Kambera), 21 Gesundheitszentren, 79 Unterzentren, 80 Klinken und 555 Posten zur Verfügung. Das einzige Postamt steht in Waingapu. Dafür gibt es acht Hotels und 64 Restaurants.[1]

35.852.202 kWh Strom wurden 2016 in Ostsumba erzeugt.[1]

Kultur

Die Region ist für ihre megalithischen Gräber bekannt.[2]

Beim Pasola-Ritual bewerfen sich hunderte Männer von Pferden aus mit stumpfen Speeren. Obwohl die Spitzen fehlen, kommt es dabei oft zu schweren Verletzungen und auch Toten. Die Feierlichkeiten werden an mehreren Orten von Februar bis März durchgeführt. Das exakte Datum dafür ist abhängig von der Ankunft des kleinen Nyale-Fisches an der Küste und wird von den Priestern festgelegt. Die Kämpfe beginnen für gewöhnlich an der Küste und verlagern sich dann ins Inselinnere.

Weblinks

Commons: Ostsumba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Kabupaten Sumba Timur Angka 2017 – Statistische Daten von Sumba Timur 2017 (indonesisch, englisch)
  2. a b c d Indonesia Tourism: [1], abgerufen am 11. November 2017.
  3. Kambera bei Ethnologue (17. Ausgabe, 2013)
  4. Sumba Information History (Memento des Originals vom 12. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sumba-information.com, abgerufen am 11. November 2017.

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Bukit Wairinding, Sumba Timur, Nusa Tenggara Timur 20170527.jpg
Autor/Urheber: Supomo Hanasti, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bukit Wairinding terletak di Kabupaten Sumba Timur, Nusa Tenggara Timur, Indonesia. Letaknya sekitar 30 KM dari Kota Waingapu
Air Terjun Tanggedu, Sumba Timur.jpg
Autor/Urheber: Zahrasrtn, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Air Terjun Tanggedu terletak di Desa Tanggedu, Sumba Timur, Provinsi Nusa Tenggara Timur, Indonesia.
COLLECTIE TROPENMUSEUM Grammofoonvoorstelling voor het bivak Kamboe Hapang bij Lewapakoe Soemba TMnr 10006039.jpg
(c) Tropenmuseum, part of the National Museum of World Cultures, CC BY-SA 3.0
Negatief. De vorsten van Soemba waren er beter dan die van Timor in geslaagd om de VOC buiten de deur te houden, onder meer door te beweren dat het kappen van sandelhout (Soemba werd ook Sandelhouteiland genoemd) op religieuze bezwaren stuitte. In de 20e eeuw werd het echter lastiger om de koloniale staat te weren. De foto laat zien hoe 'de staat' goede sier maakte met 'de moderne technologie'. De afbeelding illustreert ook mooi de verschillen in 'modernisering' binnen de Archipel: terwijl de Soembanezen gefascineerd rond de platenspeler dromden, hadden de Javaanse arbeiders die in vaste dienst waren van een suikerfabriek zo'n ding al in huis. (P. Boomgaard, 2001). Grammofoonvoorstelling voor het bivak Kamboe Hapang bij Lewapakoe, Soemba
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Location of East Sumba Regency in East Nusa Tenggara Province, Indonesia
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