St. Clara (Basel)

St. Clarakirche

Die Kirche St. Clara ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der Schweizer Stadt Basel. Sie steht im Kleinbasler Quartier Clara und dominiert den Claraplatz.

Geschichte

An Stelle der heutigen Kirche befand sich ursprünglich ein Kloster der Sackbrüder. Dieser Orden wurde 1274 durch Beschluss des Zweiten Konzils von Lyon aufgehoben. 1279 übergab Bischof Heinrich von Isny das verwaiste Kloster dem Orden der Clarissen, welcher seit 1266 in Basel nachgewiesen ist. Im Jahr 1320 umfasste die circa 60 Meter lange Kirche einen saalförmigen Langchor, den Nonnenchor, von sechs Säulenjochen mit Polygonschluss. Daran anschliessend befand sich ein etwa gleich langes, dreischiffiges Langhaus, auch Leutkirche genannt. Das Gebäude war durchgehend flachgedeckt. Von diesem Vorgängerbau stammen die vier westlichen Joche, welche man in der heutigen Kirche findet.

Im Gefolge der Reformation wurde 1531 der Nonnenchor abgebrochen und an seiner Stelle ein Bollwerk an das Schiff angebaut. Ab 1798 erhielten die Basler Katholiken Gastrecht in der Kirche und 1853 wurde der Langchor der wachsenden Gemeinde übergeben. 1858–1861 erfolgte eine Vergrösserung der Kirche.

Stadtbaumeister Amadeus Merian brach 1858/1859 das Bollwerk ab, verdoppelte den Altbau nach gotischen Vorbildern auf neun Joche, welche in einem kurzen, polygonalen Gewölbechor mündete. Das Langhaus und der Chor erhielten ein Spitzdach und auf dem Kirchendach thront ein Dachreiter mit Glocke. In der Kirche Glasfenster von Giuseppe Scartezzini.

Orgel

Die Orgel wurde 1993 von Metzler Orgelbau (Dietikon) erbaut. Das Instrument hat 40 klingende Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[1]

I Rückpositiv C–
Gedackt8′
Principal4′
Rohrflöte4′
Octave2′
Larigot113
Sesquialtera II
Scharf1′
Vox Humana8′
Kanaltremulant
II Hauptwerk C–
Bourdon16′
Principal8′
Hohlflöte8′
Octave4′
Spitzflöte4′
Quinte223
Superoktave2′
Mixtur113
Cornet V
Fagott16′
Trompete8′
Tremulant
III Schwellwerk C–
Principal8′
Rohrflöte8′
Salicional8′
Unda maris8′
Octave4′
Nachthorn4′
Nasard223
Waldflöte2′
Terz135
Mixtur2′
Trompete8′
Oboe8′
Pedal C–
Principalbass16′
Subbass16′
Octavbass8′
Bourdon8′
Octave4′
Mixtur2′
Posaune16′
Trompete8′
Clairon4′
  • Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P

Sonstiges Engagement

Neben der religiösen Tätigkeiten in der Kirche St. Clara finden dort ebenfalls immer wieder andere kulturelle Veranstaltungen statt wie etwa Buchvernissagen oder Ausstellungen. So zeigte beispielsweise im Sommer 2019 die Basler Künstlerin Heikedine Günther dort Malerei in der Ausstellung «Core & Cosmos».[2] Über die Website der Kirche ist es ebenfalls möglich verschiedene Räume der Pfarrei St. Clara zu mieten.

Literatur

  • Franz Osswald: St. Claras schlichte Eleganz. In: Basler Stadtbuch 2009, S. 155–159.
  • Therese Wollmann, Felix Ackermann: Die Basler Kirche St. Clara. Pfarrkirche der Römisch-Katholischen Kirche Basel, ehemalige Klosterkirche der Clarissen. Basel 2009, ISBN 978-3-033-02189-1.

Weblinks

Commons: Clarakirche Basel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Orgel auf der Website des Vereins der Konzertveranstaltenden OrganistInnen Basels (KVOB), abgerufen am 7. Oktober 2019.
  2. Agenda | Ausstellung | Pfarrei St. Clara – Kleinbasel | Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt. Abgerufen am 22. Januar 2020.

Koordinaten: 47° 33′ 42″ N, 7° 35′ 39″ O; CH1903: 611706 / 267896

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