Spannhülse

Befestigung eines Wälzlagers mit kegligem Innendurchmesser auf einer zylindrischen Achse/Welle mittels Spannhülse, Darstellung im 120°-Schnitt.
(1) Achse/Welle
(2) Nutmutter (DIN 981), grün
(3) Sicherungsblech (DIN 5406), blau
(4) Wälzlager (hier: Pendelrollenlager)
(5) Spannhülse (DIN 5415), rot
Die für eine Befestigung mit Spannhülse benötigten Teile:
Nutmutter (links)
Sicherungsblech (Mitte)
Spannhülse (rechts)

Eine Spannhülse ist ein Befestigungselement auf Wellen. Spannhülsen sind oft geschlitzte Hohlzylinder-ähnliche Hülsen mit kegeligem Innendurchmesser oder Kegel-Außengewinde. Sie werden auf die Welle aufgeschoben und mit einer Mutter fixiert, indem die Hülse damit zwischen Welle und zu befestigendes Teil (Zahnrad, Drehknopf usw.) gezogen und festgeklemmt wird. Es handelt sich um eine kraftschlüssige Verbindung, die sich durch exakten Rundlauf und ein ausgeglichenes Belastungsprofil auszeichnet.

Spannhülsen können zum Beispiel auch zur Befestigung eines Wälzlagers auf einer Welle dienen. Eine kegelige Metallhülse wird mit einem zwischengelegten Sicherungsblech mit einer Nutmutter zwischen Lager-Innenring und Welle gezogen. Der Innenring des Lagers weist hierzu eine kegelige Bohrung auf. Bei der Befestigung eines Lagers mit Hilfe einer Spannhülse hat der Innenring des Lagers die Funktion einer Ringfeder, die die geschlitzte Spannhülse auf die Welle presst. Mit Hilfe der Spannhülse wird zugleich das Spiel (die Lagerluft) des Wälzlagers eingestellt. Zum Spannen dient ein Hakenschlüssel.

Spannhülsen gibt es auch an Werkzeugmaschinen. Sie dienen dem präzisen und verlässlichen Einspannen von Fingerfräsern oder ähnlichen Werkzeugen in die Spindel bei Fräsmaschinen und anderen Werkzeugmaschinen. Die Hülsen haben ein Außengewinde und an der anderen Seite einen Konus. Die Hülse ist längsgeschlitzt. Für große Spannbereiche sind ähnliche Hülsen mehrfach versetzt geschlitzt. Sie haben für verschiedene Fräsmotoren unterschiedliche Konturen. Die Frässpindel hat ein kegeliges Loch und ein Außengewinde für eine Überwurfmutter, die die Spannhülse eindrückt. Die Bezeichnungen lauten auch Spannzange oder Spannfutter.

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Adapter-sleeve DIN5415 mounted numbered 120.png
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de: Befestigung eines Wälzlagers mit kegligem Innendurchmesser auf einer zylindrischen Achse/Welle mittels Spannhülse im 120°-Schnitt.

Die einzelnen Bauteil sind mit Nummern versehen und haben folgende Bedeutung:

1)Achse/Welle

2)Nutmutter (DIN981), grün

3)Sicherungsblech (DIN5406), blau

4)Waelzlager (hier: Pendelrollenlager)

5)Spannhuelse (DIN5415), rot

Das Sicherungsblech greift mit seiner am Innerdurchmesser befindlichen Nase in die Nut der Spannhuelse. Eine der am aeusseren Umfang befindlichen Laschen ist umgebogen und greift in eine Nut der Nutmutter ein. Dadurch wird ein Lösen der Mutter durch Formschluss sicher verhindert.

Die Schnittflächen sind eingefärbt. Da die Spannhuelse oben geschlitzt ist (vgl. nicht geschnittene Spannhülse), ergibt sich für die Spannhülse nur im unteren Bereich nur eine Schnittflaeche (rot).
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de: Spannhuelse mit Nutmutter (DIN981) und Sicherungsblech (DIN5406) wie sie für die Befestigung von Waelzlager mit kegeligem Innendurchmesser bis 200mm verwendet wird. Waelzlager ueber 200mm werden auch mit Nutmutter und Sicherungsbuegel (ebenfalls nach DIN5406; hier nicht dargestellt) gesichert.

Das Kegelverhältnis der Spannhülse nach DIN5415 beträgt 1:12.

Zum Lieferumfang einer Spannhuelse nach DIN5415 gehoehren, wie hier dargestellt, neben der Spannhuelse auch die Nutmutter und die Sicherungselemente (hier: Sicherungsblech).

Von links nach rechts:

Nutmutter (DIN981)

Sicherungsblech (DIN5406)

Spannhuelse (DIN5415)