Semarang

Kota Semarang
Semarang
Semarang (Indonesien)
Semarang (Indonesien)
Semarang
Koordinaten6° 59′ S, 110° 25′ O

Symbole
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Basisdaten
StaatIndonesien
Geographische EinheitJava
ProvinzJawa Tengah
Höhe4 m
Fläche370 km²
Einwohner1.688.133 (30.06.2022)
Dichte4.562,5 Ew./km²
Gründung02.05.1547Vorlage:Infobox Ort/Wartung/Datum
Postleitzahl50111–50279
Telefonvorwahl+62 (0) 24
Websitewww.semarangkota.go.id (id)
Politik
WalikotaHendrar Prihadi (2021)
ParteiPDI-P
Die Grenzen der 16 Kecamatan
Die Grenzen der 16 Kecamatan
Die Grenzen der 16 Kecamatan
Panorama
Becak Tugu Muda

Semarang (alte Schreibweise: Samarang) ist eine Hafenstadt in Indonesien an der Nordküste Javas mit nahezu 1,7 Mio. Einwohnern. Als ein eigenständiges Munizipium (Kota) ist sie gleichzeitig die Hauptstadt der Provinz Jawa Tengah an der Mündung des Flusses Semarang gelegen.

Geographie

Semarang ist hinsichtlich Fläche, Bevölkerung sowie Bevölkerungsdichte die größte der sechs autonomen Städte der Provinz. Sie erstreckt sich zwischen 6°50′ und 7°10′ s. Br. sowie zwischen 109°35′ und 110°50′ ö. L. Im Westen ist der Regierungsbezirk (Kabupaten) Kendal der Nachbar, im Süden der Regierungsbezirk Semarang und im Osten der Regierungsbezirk Demak. Schließlich bildet im Norden die 13,6 km lange Küstenlinie zur Javasee eine natürliche Grenze.[1]

Verwaltungsgliederung

Die verwaltungstechnisch einer Provinz gleichgestellte Stadt wird administrativ in 16 Kecamatan unterteilt. Eine weitere Unterteilung erfolgt in 177 Kelurahan (Dörfer urbanen Charakters).

Code1Kecamatan
Distrikt
Ibu Kota
Verwaltungssitz
Fläche
(km²)
Einwohner
Census 20102
Volkszählung 2020Anzahl der
Kelurahan6
Einwohner30Dichte40Sex Ratio5
33.74.01Semarang TengahSekayu6,1460.31255.0648.968,191,915
33.74.02Semarang UtaraPanggung Lor10,97117.836117.60510.720,697,59
33.74.03Semarang TimurRejosari7,7074.78266.3028.610,794,310
33.74.04GayamsariGayamsari6,1871.76770.26111.369,198,87
33.74.05GenukGenuksari27,3992.314123.3104.502,0100,813
33.74.06PedurunganGemah20,72180.468193.1519.322,098,412
33.74.07Semarang Selatan000Lamper Lor5,9369.61762.03010.460,494,710
33.74.08CandisariJatingaleh6,5475.87975.45611.537,697,47
33.74.09GajahmungkurBendungan9,0759.91156.2326.199,896,38
33.74.10TembalangBulusan44,20159.849189.6804.291,499,212
33.74.11BanyumanikSumurboto25,69136.368142.0765.530,497,311
33.74.12GunungpatiPlalangan54,1188.44498.0231.811,6100,116
33.74.13Semarang BaratKrobokan21,74154.878148.8796.848,296,516
33.74.14MijenWonolopo57,5555.70880.9061.405,8100,314
33.74.15NgaliyanNgaliyan37,99128.415141.7273.730,699,310
33.74.16TuguTugurejo31,7829.43632.8221.032,8100,67
33.74Kota Semarang373,701.555.9841.653.5244.424,798,0177
1 
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi - Kemendagri. Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik - BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[2]
2 
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2010[3]
3 
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2020[4]
4 
Bevölkerungsdichte (Einw. pro km²)
5 
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Männer auf 100 Frauen (errechnet: M*100/F)
6 
Kelurahan – Dorf urbanen Charakters

Demographie

Zur Volkszählung im September 2020 lebten in Kota Semerang 1.653.524 Menschen, davon 835.083 Frauen (50,50 %) und 818.441 Männer. Gegenüber dem letzten Census (2010) stieg der Frauenanteil um 1,37 Prozent. 71,48 % (1.182.010) gehörten 2020 zur erwerbsfähigen Bevölkerung; 22,20 % waren Kinder (bis 14 Jahre) und 6,32 % im Rentenalter (ab 65 Jahren).[4][5]

Ende 2021 waren von der Gesamtbevölkerung waren 45,69 % ledig; 45,92 % verheiratet; 2,50 % geschieden und 4,89 % verwitwet.[1]

Religion

Die Stadt ist Sitz eines katholischen Erzbistums, dessen Erzbischof Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo von Papst Benedikt XVI. am 2. Januar 2006 zum Militärbischof von Indonesien ernannt wurde. Er wurde darin Nachfolger von Kardinal Julius Riyadi Darmaatmadja, der vom Amt aus Altersgründen zurücktrat.

Ende 2021 bekannten sich 87,27 Prozent der Einwohner zum Islam, Christen waren mit 12,01 % (116.726 ev.-luth. / 85.832 röm.-kath.) vertreten, 0,62 % waren Buddhisten und 0,08 Hindus.[1]

Die Große Moschee von Zentraljava wurde 2006 eingeweiht.

Die Mennonitische Weltkonferenz führt ihre 17. Versammlung im Juli 2022 in Semarang durch.[6] Für Jugendliche und Junge Erwachsene gab es im Vorfeld ein Global Youth Summit.[7]

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung der letzten vier Halbjahre[8][1]
DatumFläche
(km²)
EinwohnerBevölke-
rungsdichte
(Einw. je km²)
Sex Ratio
(Männer pro
100 Frauen)
00Männer0000Frauen0000gesamt00
0031.12.202000374,00832.069848.9891.681.0584.495,0098,01
30.06.2021373,78827.179843.2001.670.3794.468,8898,10
31.12.2021370,00835.404851.8181.687.2224.560,0698,07
30.06.2022370,00835.849852.2841.688.1334.562.5298,07
Ergebnisse der Volkszählungen und der Zwischenzählungen (SP/SUPAS)
SP/SUPAS197119801990199520002005201020152020
Kota Semarang646.5901.026.6711.250.9711.346.3521.353.04714387331.555.98416987771.653.524
Anteil %2,96 %4,05 %4,39 %4,31 %4,56 %4,44 %4,26 %5,03 %4,50 %
Jawa Tengah21.877.08125.372.88928.521.69231.223.25829.653.26632.382.65736.516.03533.753.02336.742.501
  • Bevölkerungsentwicklung der Kota Semarang von 1971 bis 2020
  • Ergebnisse der Volkszählungen Nr. 3 bis 8 – Sensus Penduduk (SP)
  • Ergebnisse von drei intercensalen Bevölkerungsübersichten (1995, 2005, 2015) – Survei Penduduk Antar Sensus (SUPAS)[9]

Verkehr und Wirtschaft

Die erste Eisenbahn Niederländisch-Indiens verband den Hafen seit 1867 mit Tanggung, sie war Sitz der Verwaltung der Nederlands-Indische Spoorweg und mehrerer Privatbahnen. In Semarang wurde von Oei Tiong Ham das erste multinationale Konglomerat Südostasiens gegründet.

Die Stadt besitzt gut ausgebaute Seehäfen, von denen aus Zucker, Kopra, Tabak, Kaffee und Kautschuk exportiert werden. Des Weiteren gibt es Werften, Maschinenbau- und Elektroindustrie sowie eine bedeutende Fischerei. Zudem werden Schuhe, Textilien und Glas gefertigt.

Die Universität Diponegoro wurde 1960 in Semarang gegründet.

Auf Grund der unkontrollierten Förderung von Grundwasser und der Austrocknung von Tonschichten senkt sich der Boden in der Stadt jährlich um bis zu 15 Zentimeter, was zu großen wirtschaftlichen Schäden führt. In küstennahen Stadtvierteln dringt daher die Flut in die Straßenzüge.[10]

Eine weitere Folge des Raubbaus war die Schließung des Zoos und Wiedereröffnung an einer 15 km von der Stadt entfernten Stelle in Mangkang im Jahre 2007.[11]

Seit 2015 produziert Seidensticker Hemden in einer eigenen Fabrik in Semarang.[12]

Am nordwestlichen Rand der Stadt liegt der Flughafen Semarang.

Sehenswürdigkeiten

  • Altstadt
  • Wisata Sam Poo Kong (chinesischer Tempelkomplex auch für Muslime bedeutsam)
  • Lawang Sewu (Verwaltungsgebäude der früheren Nederlandsch-Indische Spoorweg-Maatschappij)

Sport

Der 1932 gegründete Fußballverein PSIS Semarang spielte von 2001 bis 2009 und seit 2018 in der höchsten indonesischen Liga, der Indonesia Super League.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Raden Saleh Syarif Bustaman (1811–1880), javanischer Prinz und Maler
  • Nicolina Maria Christina Sloot (1853–1927), niederländische Schriftstellerin, Pseudonym „Melati van Java“
  • Gerard Adolf Mangold (1858–1941), niederländischer Landwirtschaftsmaler
  • Willem Einthoven (1860–1927), niederländischer Arzt und Forscher; seine Arbeiten führten zur Entwicklung des Elektrokardiogramms (Nobelpreis für Medizin 1924)
  • Oei Tiong Ham (1866–1924), Gründer des ersten südostasiatischen multinationalen Konglomerats und reichster Mann Südostasiens
  • Carl Lucas Norden (1880–1965), niederländisch-US-amerikanischer Ingenieur und Erfinder
  • Johannes Antonius James Barge (1884–1952), niederländischer Anatom
  • Johan Ranneft (1886–1982), niederländischer Konteradmiral der Königlichen Marine
  • Conrad Helfrich (1886–1962), niederländischer Vizeadmiral der Königlichen Marine
  • Jur Haak (1892–1945), niederländischer Fußballspieler
  • Hubertus van Mook (1894–1965), niederländischer Kolonialbeamter und Minister
  • Gerard Pieter Adolfs (1898–1968), niederländisch-ostindischer Maler und Architekt
  • Willem Jacob Luyten (1899–1994), niederländischer Astronom
  • Emile Duson (1904–1942), niederländischer Hockeyspieler
  • René Sparenberg (1918–2013), niederländischer Hockeyspieler
  • Ashari Danudirdjo (1922–2010), Segelsportler, Generalleutnant, Politiker und Diplomat
  • Xenia Stad-de Jong (1922–2012), niederländische Leichtathletin (Olympiasiegerin 1948)
  • Reina Prinsen Geerligs (1922–1943), niederländische Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg
  • Klaus Hashagen (1924–1998), deutscher Komponist
  • Richter Roegholt (1925–2005), niederländischer Historiker
  • Fuad Hassan (1929–2007), Politiker, Bildungsminister (1985–1993)
  • Nedly Elstak (1931–1989), niederländischer Jazzmusiker und Komponist
  • Nh. Dini (1936–2018), Schriftstellerin
  • Max van Egmond (* 1936), niederländischer Sänger (Bassbariton und Bass)
  • Ignace van Swieten (1943–2005), niederländischer Fußballschiedsrichter
  • Eddy Kurniawan (* 1962), Badmintonspieler
  • Retno Marsudi (* 1962), Diplomatin und Außenministerin Indonesiens
  • Vitus Rubianto Solichin (* 1968), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Bischof von Padang
  • Yuliani Santosa (* 1971), Badmintonspielerin
  • Yuni Kartika (* 1973), Badmintonspielerin
  • Johan Prasetyo (* 1982), Fußballspieler und -trainer
  • Triyaningsih (* 1987), Langstreckenläuferin

Einzelnachweise

Indonesische Teakmöbel im Zentrum von Semarang
  1. a b c d Visualisasi Data Kependudukan. interaktive Karte. Abgerufen am 28. Juli 2022 (indonesisch).
  2. Gegenüberstellung der beiden Code-Systeme Sistem Informasi Geografis BPS
  3. Population by Region, Urban/Rural, and Sex; Semarang Municipality. Badan Pusat Statistik Kapubaten Kota Semarang, abgerufen am 28. Juli 2022 (indonesisch, englisch).
  4. a b Kota Semarang Dalam Angka 2021/Semarang Municipality in Figures 2021. In: Badan Pusat Statistik Kota Semarang. Abgerufen am 28. Juli 2022 (indonesisch, englisch).
  5. Jawa Tengah (Provinz, Indonesien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Portalseite für die Kabupaten und Kota der Provinz Zentraljawa. Abgerufen am 28. Juli 2022.
  6. Vgl. Frieder Boller, Grenzen überwinden – Indonesien 2022, abgerufen unter https://www.mennonews.de/archiv/2021/01/18/grenzen-ueberwinden-indonesien-2022/ am 25. Januar 2022; Mennonite World Conference Assembly 17, abgerufen unter https://event.mwc-cmm.org/event/8c9c9576-4a3d-4ab2-a486-fc5024defbf6/summary am 7. Juli 2022.
  7. Vgl. Frieder Boller, Grenzen überwinden – Indonesien 2022, abgerufen unter https://www.mennonews.de/archiv/2021/01/18/grenzen-ueberwinden-indonesien-2022/ am 25. Januar 2022.
  8. Komparasi Demografi. interaktive Karte. Abgerufen am 2. August 2022 (indonesisch).
  9. BPS Jakarta. (PDF) versch. Dokumente als PDF-Datei. Abgerufen am 1. August 2022.
  10. Axel Bojanowski: Folgen der Erdgas- und Wasserfördrung: Absackende Städte. Artikel vom 28. April 2014 im Portal spiegel.de, abgerufen am 28. April 2014
  11. https://www.thejakartapost.com/news/2014/11/27/zoo-welcomes-dozens-baby-crocodiles.html
  12. Warum Seidensticker auf Indonesien setzt, auf www.nw.de, abgerufen am 30. August 2018

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Lambang Kota Semarang. Lambang berupa perisai yang di dalamnya terdapat kapas berjumlah 5 buah dan 5 daun, padi berjumlah 14 bulir, Tugu Muda, bintang segilima, empat keris dan lima bambu runcing, bukit candi, gelombang air, benteng 10 gerigi, dan 2 ekor ikan laut. Dibuat untuk memperingati Pertempuran 5 Hari yang dimulai tanggal 14 Oktober 1945 dan lambang ini ditetapkan berdasarkan Keputusan Kepala Daerah Propinsi Djawa - Tengah tanggal 12 Djuni 1952 No. U. 145/1/5.
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