Schloss Rabensburg

Schloss Rabensburg
StaatÖsterreich
OrtRabensburg, Osterreich Österreich
Geographische Lage48° 39′ N, 16° 54′ O
Höhenlage167 m ü. A.
Schloss Rabensburg (Niederösterreich)
Schloss Rabensburg

Das Schloss Rabensburg ist ein Schloss in der gleichnamigen Gemeinde Rabensburg in Niederösterreich.

Geschichte

Haupttor

Die ursprüngliche Rabensburg soll im Jahr 1045, als das Gebiet zur Ungarischen Mark gehörte, in den Besitz des Regensburger Burggrafen Burkhard gefallen sein. Die damals hölzerne Burg dürfte um 1200 in Stein gebaut worden sein.

Im Jahr 1255 scheint Hertwicus de Rebensburch, ein Gefolgsmann der Kuenringer gleichzeitig mit dem Ort Rabensburg erstmals urkundlich auf. Die Burg war zu jener Zeit eine Wasserburg. Im Jahr 1294 erwarb Otto II. von Hagenberg die Herrschaft Rabensburg, die im Jahr 1328 dann von König Johann von Böhmen erobert wurde. Im Laufe des 14. Jahrhunderts kam sie in den Besitz der Zelkinger, wurde aber bereits 1385 von Hans und Ulrich von Zelking an Johann II. von Liechtenstein weiterverkauft. Zur Herrschaft gehörten damals etwa 25 Dörfer der Umgebung.

In den Jahren 1540 bis 1550 wurde die Burg von Georg Hartmann von Liechtenstein in größerem Ausmaß umgebaut. Die Außenfassaden wurden unter Johann Septimus von Liechtenstein gegen Ende des 16. Jahrhunderts mit Malereien und Sgraffiti verziert. Für Maximilian von Liechtenstein, dem Bruder Karls, dem Begründer des fürstlichen Hauses Liechtenstein, wurde die Burg der Hauptwohnsitz. Unter ihm wurde die Anlage wesentlich erweitert und zu einem Schloss umgebaut. Auch Basteien, die mit Kanonen bestückt waren, wurden unter ihm errichtet. Trotzdem wurde das Schloss während des Dreißigjährigen Kriegs vom schwedischen General Lennart Torstensson im Jahr 1645 eingenommen und auch die benachbarte Kirche zerstört. Das Schloss konnte aber im Jahr darauf wieder von den Liechtensteinern in Besitz genommen werden.

Zu neuerlichen Verwüstungen kam es bei den Kuruzeneinfällen in den Jahren 1704 und 1706, sodass die Gottesdienste danach bis 1765 im Rittersaal abgehalten werden mussten.

Die Schlosseinfahrt

Die Liechtensteiner behielten das Schloss mit Unterbrechung bis 1991. Nach Maximilian wurde es allerdings nicht mehr von der Herrschaft bewohnt und diente nur mehr als Gutsverwaltung und Beamtenwohnsitz. Nach dem Verkauf im Jahr 1861 war auch eine Parkettbodenfabrik im Gebäude untergebracht. In dieser Zeit gingen wertvolle Fresken und Bausubstanz verloren. Nach einigen Jahren wurde es jedoch von den Liechtensteinern wieder zurückgekauft.

1991 kaufte der Schottergrubenbesitzer Günther Kucharovits die Schlossanlage, die noch eine Zeit lang von einigen Mietern bewohnt wurde. Da das Gebäude aber nicht renoviert wurde, macht es äußerlich einen verwahrlosten Eindruck.

Anfang Dezember 2021 gibt es in „Bezirksblätter Niederösterreich - Mistelbach“ (S. 6) einen Bericht über einen möglichen Ankauf des Schlosses durch die Immobilien Sveta Group. Ob Hotel oder Gastronomiebetrieb – „Es gibt viele Pläne. Was realisiert wird, hängt nicht zuletzt von den Förderungen seitens des Landes ab“, verrät Rabensburgs Bürgermeister Wolfram Erasim.

Literatur

  • Gerhard Stenzel: Von Schloß zu Schloß in Österreich. 1976.
  • Karl Weinbrenner: Bericht über den Zustand des Schlosses, erschienen im „Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich“ (VII. Jahrgang, Nr. 1, Jänner 1908)
  • Thomas Hofmann: Das Weinviertel und das Marchfeld. 2000, ISBN 978-3-85439-467-9.
  • Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. 1982.
  • Kollar Daniel: Österreichisch-slowakisches Marchland. 1996.
  • Die niederösterreichischen Burgen und Schlösser. Band 2. 1925.
  • Manfred Jasser, Peter Kenyeres: Schlösser und Burgen im Weinviertel. 1979.
  • Hellmut Bornemann: Land an der Thaya. 2001, ISBN 3-85002-463-6.
  • Dehio – Niederösterreich nördlich der Donau. 1990.
  • Thomas Winkelbauer: Fürst und Fürstendiener: Gundaker von Liechtenstein, ein österreichischer Aristokrat des konfessionellen Zeitalters. 1999, ISBN 3-486-64837-3.
  • Franz Eppel: Kunst im Lande rings um Wien. 1977.
  • Georg Clam Martinic: Österreichisches Burgenlexikon. 1992, ISBN 978-3-85214-559-4.

Weblinks

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Die Hauptfassade bzw. der Osttrakt des Schlosses der Schlossanlage Schloss Hof in der niederösterreichischen Marktgemeinde Engelhartstetten.
Die Schlossanlage wurde um 1627 auf einer Geländekante und östlich der mittelalterlichen Feste Hof errichtet. Nachdem 1725 Prinz Eugen die Anlage erworben hatte, baute er diese zu einem repräsentativen Landsitz aus. 1755 kam das Schloss in den Besitz von Maria Theresia. Von 1773 bis 1775 erfolgte dann ein Um- und Ausbau zum heutigen Erscheinungsbild durch Franz Anton Hillebrandt.
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