Reintalangerhütte

Reintalangerhütte
DAV-Schutzhütte Kategorie I
Reintalangerhütte
Lageam Ende des Reintals; Bayern, Deutschland
GebirgsgruppeWettersteingebirge
Geographische Lage:47° 24′ 19″ N, 11° 2′ 8″ O
Höhenlage1366 m ü. NHN
Reintalangerhütte (Bayern)
ErbauerSektion München des DuOeAV
BesitzerSektion München des DAV
Erbaut1912
BautypSchutzhütte
Übliche ÖffnungszeitenEnde Mai bis zum 3. Wochenende im Oktober
Beherbergung20 Betten, 70 Lager
Winterraum15 Lager
WeblinkWebsite der Hütte
HüttenverzeichnisÖAV DAV

Die Reintalangerhütte ist eine Alpenvereinshütte der Kategorie I der Sektion München des Deutschen Alpenvereins auf (1366 m ü. NHN) im Wettersteingebirge am Ende des Reintals zum Verwaltungsbezirk Garmisch-Partenkirchen. In der Nähe hat die Partnach ihren Ursprung. Westlich der Hütte steigt der Talboden steiler gegen das Zugspitzplatt an.

Geschichte

Hüttenwirte der Reintalangerhütte[1]
ZeitraumHüttenwirt
1921 – 1939Peter Lipf[2]
?Lindinger
?Berghofer
?Frischmann
?Binder
?Utzschneider
?Niedermann
?Prommer
1986 – 2010Charly Wehrle
2010 – 2016Simon Neumann
2016 – 2018Michael Stimmer
2018 – 2019Stephanie Stimmer
seit 2020Andy Kiechle

Die Nutzung der Reintalangeralm ist bereits für das Jahr 1485 nachweisbar. Sie wurde oft von Tiroler Untertanen aus der Leutasch genutzt, die ihr Vieh über das Ehrwalder Gatterl dorthin auftrieben.[3]

Schon bei der Erstbesteigung der Zugspitze 1820 übernachteten Josef Naus und seine Begleiter in einem Schaf- und Ziegenstall an genau der Stelle, an der heute die Reintalangerhütte steht.

Die Sektion München des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins baute 1881 eine erste Blockhütte auf der Alm. Es war das erste Hüttenprojekt der Sektion, die selbst erst zwölf Jahre zuvor gegründet worden war. Die Blockhütte steht noch heute und dient Bergsteigern und Wanderern als Winterraum.[4]

Die heutige Hütte mit 90 Schlafplätzen wurde 1912 ebenfalls im Auftrag der Sektion München von der Partenkirchner Baufirma Zwerger als „Neue Anger Hütte“ erbaut und 1913 eröffnet.

In den 1920er und -30er Jahren entwickelte sich das Reintal und die Hütte zum beliebten Ausflugsziel für Touristen, aber auch für viele Spitzenbergsteiger der damaligen Zeit: Auf ihren Trainingstouren im Wettersteingebirge waren unter anderem Willo Welzenbach, Willy Merkl, Anderl Heckmair, Walter Fischer, Erwin Schneider, Hans Ertl, Hans Brehm, Leo Rittler und Willi Leiner regelmäßige Besucher der Hütte.

1950 wurde die Hütte mit einem westlichen Pultdachanbau erweitert.[5]

Seit 1985 wird die Hütte durch ein Wasserkraftwerk unterhalb des Partnachursprungs mit Strom versorgt.

2020 wurde die Reintalangerhütte als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen.[5]

Die Hütte wird von Ende Mai bis zum 3. Wochenende im Oktober bewirtschaftet und bietet zusätzlich einen Winterraum mit 15 Lagerplätzen.

Zugänge

Übergänge

Kletterrouten

  • Für Kletterer bietet die höchste Wettersteinwand, die 1400 Meter hohe Hochwanner-Nordwand einige Möglichkeiten.

Karte

Weblinks

Commons: Reintalangerhütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte der Reintalangerhütte. DAV München & Oberland, abgerufen am 26. August 2021.
  2. Margot Schäfer: Die Berge kannte er wie seine Westentasche - Erinnerungen an Hüttenwirt Peter Lipf. Hrsg.: Garmisch-Partenkirchner Tagblatt. Nr. 137, 14. Juni 2008, S. 5.
  3. Johannes Haslauer: "Nur für sehr geübte Steiger" Voralpinistische Annäherungen an das Wettersteingebirge und die Zugspitze. In: Alpenvereinsjahrbuch Berg 2010. Bd. 134, 2010, S. 166.
  4. Markus Block: 109 Jahre Bergsteigerunterkunft. In: DAV München & Oberland (Hrsg.): Alpinwelt. Nr. 3/2021. München August 2021, S. 84.
  5. a b Denkmalliste für Garmisch-Partenkirchen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 26. August 2021

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Partnach im Reintal
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Oberes Reintal beim Abstieg vom Zugspitzblatt (von W) mit Reintalangerhütte und Schachenhaus (6 Tage nach der Zerstörung der Vorderen Blauen Gumpe am 23. August 2005)