Rainer Rahn

Rainer Rahn, 2019

Rainer Rahn (* 26. Januar 1952 in Karlsruhe) ist ein deutscher Politiker (AfD) und Zahnarzt. Er ist seit Januar 2019 Mitglied des Hessischen Landtags.

Leben

Rainer Rahn wurde am 26. Januar 1952 in Karlsruhe geboren. Er studierte Rechtswissenschaft, Humanmedizin und Zahnmedizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, an der er in beiden medizinischen Fächern promoviert wurde und sich für das Fach Zahnmedizin habilitierte. Als Zahnarzt war er in der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie des Carolinums[1] des Universitätsklinikums Frankfurt tätig und verfasste mehrere Sachbücher.

Seit 2006 ist er Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. Von 2006 bis 2011 war er Vorsitzender der FAG-Fraktion (FAG = Flughafenausbaugegner Frankfurt). Von Juni 2011 bis September 2012 war er Mitglied der Fraktion der Freien Demokratischen Partei (FDP).[2] Im Herbst 2012 gründete Rahn mit zwei anderen Stadtverordneten die Römer-Fraktion, deren Vorsitzender er wurde.[3] Von Dezember 2015 bis April 2016 war er fraktionsloses Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung.

Im April 2018 wurde Rahn auf dem Landesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in Neu-Isenburg auf Platz eins der Landesliste für die Landtagswahl am 28. Oktober 2018 in Hessen gewählt.[4] Nach der erfolgreichen Wahl zog er im Januar 2019 in den 20. Hessischen Landtag ein.

Rahn sorgte für Aufsehen und Empörung, als er nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau 2020 behauptete, dass der Betrieb von Shisha-Bars ein „erhebliches Störpotential“ habe und derartige Störungen „irgendwie auch zu so einer Tat beitragen“ würden. Politiker anderer Parteien warfen ihm daraufhin geistiges Brandstiftertum und eine Täter-Opfer-Umkehr vor.[5]

Rahn schrieb im Mai 2020 an seine Fraktionskollegen in einem Brief, ein Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion habe ihm eine Liste mit Verfehlungen zugeschickt, die er (Rahn) als Fraktionsmitglied begangen habe. Rahn schrieb, er fühle sich „an die DDR oder an Nordkorea“ erinnert.[6]

Schriften (Auswahl)

  • Zahnärztliche Radiologie. Eine Einführung für Studenten. Hanser, München 1989, ISBN 978-3-446-15675-3.
  • Bakteriämien bei zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen. Hanser, München 1989, ISBN 978-3-446-15748-4.
  • Zahnärztliche Anamnese und Befunderhebung (mit Peter Frank). Hanser, München 1993, ISBN 978-3-446-16061-3.
  • Erkrankungen und Veränderungen der Mundschleimhaut: Klinische und histologische Befunde (mit Markward Schneider und Mostafa Ghahremani Tehrani). In: Aktuelles Wissen Hoechst. Reihe Dental, Hoechst 1995.
  • Local anesthesia in dentistry. Articaine and epinephrine for dental anesthesia (mit Benedikt Ball). 3M ESPE AG, Seefeld 2001, ISBN 978-3-00-008562-8.

Literatur

  • Tobias Rösmann: AfD-Spitzenkandidat in Hessen: Der mysteriöse Doktor Rahn. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 20. Oktober 2018] Porträt).

Weblinks

Commons: Rainer Rahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Wissenschafft Gesundheit seit 1890. Goethe-Universität Frankfurt am Main, Carolinum Zahnärztliches Universitäts-Institut gGmbH Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum), abgerufen am 14. Oktober 2018.
  2. Stadtverordnetenversammlung – Mitglieder: Dr. Dr. Rainer Rahn (AfD). Frankfurt am Main, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  3. Tobias Rösmann: AfD Frankfurt: Ein alter Bekannter auf Platz eins. In: faz.net. 14. Oktober 2015, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  4. Rainer Rahn führt AfD in den hessischen Landtagswahlkampf. In: t-online.de. 7. April 2018, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  5. fr.de: Empörung über AfD-Mann Rahn, abgerufen am 27. Februar 2020
  6. spiegel.de 25. Mai 2020: Wie die AfD sich selbst bespitzelt

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