Ragnar Skanåker

Ragnar Skanåker 2013.

Karl Ragnar Skanåker (* 8. Juni 1934 in Stora Skedvi, Gemeinde Säter) ist ein schwedischer Sportschütze.

Biografie

Ragnar Skanåker wurde ursprünglich als Ragnar Eriksson auf einem Bauernhof in Mittelschweden geboren. Er übernahm jedoch nicht den Hof der Eltern, sondern trat der schwedischen Luftwaffe bei, wo er den Flugschein erwarb und Kampfpilot wurde. Er wurde dabei unter anderem auch bei UN-Missionen, wie z. B. 1960 in Zaire, eingesetzt. Zu dieser Zeit bekam er durch das Training mit der Militärpistole den ersten Kontakt mit dem Schießsport. 1965 beendete er seinen Militärdienst und eröffnete im südschwedischen Ängelholm eine Tankstelle. Hierzu nahm er den Namen Skanåker an, da ihm Eriksson zu geläufig erschien.

In Ängelholm begann er sich stärker mit dem Pistolenschießen zu beschäftigen und erreichte durch gezieltes Training, in die schwedische Nationalmannschaft aufgenommen zu werden. 1966 nahm Skanaker zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil und belegte den 66. Rang. 1972 konnte er zum ersten Mal an Olympischen Sommerspielen in München teilnehmen und wurde dort mit dem olympischen Rekord von 567 Ringen Olympiasieger mit der Freien Pistole. Im weiteren Verlauf seiner Karriere nahm Ragnar Skanåker bis 1996 noch an weiteren sechs Olympischen Spielen teil. Bei den Weltmeisterschaften in Caracas 1982 wurde Skanaker Weltmeister mit der Freien Pistole. Mit seinen insgesamt sieben Olympischen Spielen gehört Skanåker zu den Sportlern mit den meisten Teilnahmen überhaupt.

Sportliche Erfolge

Olympische Spiele

Header olympic box2.gif
 DisziplinPlatz
München 1972Freie Pistole1.  
Montreal 1976Freie Pistole5.  
Moskau 1980Freie Pistole7.  
Los Angeles 1984Freie Pistole2.  
Seoul 1988Freie Pistole2.  
Luftpistole11.  
Barcelona 1992Freie Pistole3.  
Luftpistole26.  
Atlanta 1996Freie Pistole25.  
Luftpistole26.  

Nach Atlanta trat Skanåker aus der Nationalmannschaft zurück, nahm aber weiterhin an nationalen Meisterschaften und Wettkämpfen teil, die er auch meist noch gewann.

Für die Olympischen Spiele in Athen 2004 erklärte er seinen Rücktritt vom Rücktritt, doch das schwedische NOK hielt nicht sehr viel davon und wollte ihn nicht nominieren. Aufgrund seiner herausragenden Verdienste und seiner immer noch medaillenreifen Schießresultate erhielt er daraufhin von der ISSF eine Wildcard, die ihm einen Start in Athen ohne Qualifikation ermöglicht hätte. Das schwedische NOK machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung, das ihn nicht in die schwedische Olympiamannschaft mit der Begründung aufnahm, ein Siebzigjähriger passe nicht mehr in eine Veranstaltung für die Jugend der Welt. Skanåker selbst nahm dies relativ gelassen hin und verwies auf eine erneute Chance 2008 in Peking.

Ragnar Skanåker gab seine große Erfahrung auch an verschiedene Waffenhersteller weiter. So wirkte er beim amerikanischen Hersteller Crosman bei der Konstruktion der Match-Luftpistole 88 und beim Schweizer Hersteller Morini bei der Entwicklung der Freien Pistole CM84E mit. Einige Jahre lang war Skanaker auch als Schütze in der Luftpistolen-Bundesliga für den Geestemünder Turnverein (GTV) in Bremerhaven tätig.

An den Olympischen Sommerspielen 2012 in London nahm er erstmals als Trainer teil. Er betreute den isländischen Pistolenschützen Ásgeir Sigurgeirsson.[1]

Literatur

  • Ragnar Skanaker, Laslo Antal: Sportliches Pistolenschießen. Motorbuch, ISBN 3-613-01425-4
  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. Mexiko-Stadt 1968 – Los Angeles 1984. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00741-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Skanåker till OS som tränare. In: nyhetsdatabasen.se. 10. Juli 2012, abgerufen am 8. September 2012 (schwedisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of the United States (1912-1959).svg
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Flag of Peru (1825–1950).svg
Flagge von Peru (1884 - 1950).
Flag of Peru (1884–1950).svg
Flagge von Peru (1884 - 1950).
Flag of Finland.svg
Flagge Finnlands
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of Romania (1965–1989).svg

Flag of Romania, (21 August 1965 - 22 December 1989/officialy 27 December 1989).

Construction sheet of the Flag of Romania as depicted in Decree nr. 972 from 5 November 1968.

  • l = 2/3 × L
  • C = 1/3 × L
  • S = 2/5 × l
Olympic flag.svg
Olympische Flagge
Flag of South Korea (1997–2011).svg
Flag of South Korea from October 1997 to May 2011. In May 2011, the exact colors were specified into their current shades. Source: https://www.mois.go.kr/cmm/fms/FileDown.do?atchFileId=FILE_000000000008139&fileSn=0.
Header olympic box2.gif
Autor/Urheber:

Triebtäter

, Lizenz: CC-by-sa 2.0/de

Header mit Olympischen Ringen

Flag of the United States (1896-1908).svg
US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
Ragnar Skanåker.jpg
Autor/Urheber: Frankie Fouganthin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ragnar Skanåker på Idrottsgalan på Globen i Stockholm den 14 januari 2013.