Pulversheim

Pulversheim
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Haut-Rhin (68)
ArrondissementMulhouse
KantonWittenheim
GemeindeverbandMulhouse Alsace Agglomération
Koordinaten47° 50′ N, 7° 18′ O
Höhe222–243 m
Fläche8,46 km²
Einwohner3.017 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte357 Einw./km²
Postleitzahl68840
INSEE-Code
Websitehttp://www.pulversheim.fr/

Pulversheim ist eine französische Gemeinde mit 3017 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geografie

Pulversheim liegt etwa 13 km nördlich von Mülhausen. Dort verläuft die Départementsstraße D 2, die im Ort je nach Abschnitt Route d'Ensisheim (nordöstlich) oder Route de Cernay (südwestlich) heißt. Nachbargemeinden von Pulversheim sind Ungersheim im Norden, Ensisheim im Osten, Ruelisheim im Südosten, Wittenheim und Wittelsheim im Süden, Staffelfelden im Westen und Bollwiller im Nordwesten.

Geschichte

Der Ort wechselte wiederholt seinen Namen. Im 8. Jahrhundert hieß er „Wolfrigesheim“ respektive „Wolfriegeshaim“ – die Orthografie war nicht einheitlich. Wiederholt wurde die Schreibweise abgeändert – aus „Wolf“ wurde auch „Wulf“. Bekannt ist, dass das spätere Pulversheim von 1369 bis 1506 „Bulffersheim“ und um 1544 Wulfersheim hieß und um 1725 schon seinen heutigen Namen trug.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Gemeinde ein Bauerndorf. Inzwischen ist Pulversheim zu einer kleinen Stadt mit rund 2900 Einwohnern – sie nennen sich Pulversheimois oder Pulversheimoises – angewachsen, was zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem dem Kaliabbau zu verdanken war.

Im Jahr 1904 wurden im südlichen Elsass bei Erkundungsbohrungen nach Erdöl in etwa 600 Meter Tiefe umfangreiche Kalivorkommen entdeckt. Nachdem im Grenzgebiet zwischen Pulversheim und Ungersheim die erste Grube Rudolph 1" (Rodolphe 1) 1913 in Betrieb genommen wurde, begann 1928 auch die Grube Rudolph II (Rodolphe 2) die Förderarbeit und es wurde auf der Straße in Richtung Bollwiller die Arbeitersiedlung Cité Alex errichtet. Im Jahr 1950 wurden in den zwei Rudolph-Minen ca. 1600 Arbeiter beschäftigt. Nach 1976 wird der Kaliabbau jedoch nach und nach eingeschränkt, ab 1980 werden die Gruben stillgelegt. 1987 wird das Areal an das ebenfalls dort sich befindliche Freilichtmuseum Écomusée d’Alsace abgegeben, das eine Rekonstruktion als historische Kaliminenstätte in Angriff nimmt, was ab 1994 durch die Groupe Rodolphe fortgesetzt wird.[1][2]

Die Industrie hat sich vor allem im 20. Jahrhundert mit verschiedenen Wirtschaftszweigen angesiedelt. Nach dem Ende des Kalibergbaus hat insbesondere die Automobilindustrie (Peugeot) größere Bedeutung.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr1790183019131936196219681975198219901999200720112014
Einwohner1503472606751.7291.8562.1302.0062.0212.2662.8192.9102.929

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 377–379.

Einzelnachweise

  1. Le carreau Rodolphe: son histoire, online auf: carreau-rodolphe.com/...
  2. Jürg-Peter Lienhard: Besuch im salzigen Hades, in: webjournal.ch, 8. September 2005, online auf: webjournal.ch/...

Weblinks

Commons: Pulversheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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2010 03 05 Ungersheim, carreau Rodolphe.jpg
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Vestiges des mines de potasse d'Alsace : le carreau Rodolphe à Pulversheim et Ungersheim, Haut-Rhin, Alsace, France. Les chevalements Rodolphe 1, en acier, et Rodolphe 2, en béton.
Pulversheim, Eglise Saint-Étienne.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kirche Saint-Étienne in Pulversheim