Przemęt

Przemęt
Wappen von Przemęt
Przemęt
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Großpolen
Powiat:Wolsztyn
Geographische Lage:52° 1′ N, 16° 18′ O
Einwohner:1600 (2006)
Postleitzahl:64-234
Telefonvorwahl:(+48) 65
Kfz-Kennzeichen:PWL
Gmina
Gminatyp:Landgemeinde
Gminagliederung:27 Ortschaften
25 Schulzenämter
Fläche:225,31 km²
Einwohner:14.147
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:63 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS):3029012
Verwaltung (Stand: 2018)
Bürgermeister:Janusz Frąckowiak
Adresse:ul. Jagiellońska 8
64-234 Przemęt
Webpräsenz:www.przemet.pl



Przemęt ([ˈpʃɛmɛnt], deutsch Priment, älter auch Priemen[2]) ist eine Gemeinde im Powiat Wolsztyński (Kreis Wollstein) in der polnischen Wojewodschaft Großpolen.

Geographische Lage

Die Ortschaft liegt am Primenter See, 16 Kilometer westlich der Stadt Śmigiel (Schmiegel).

Geschichte

Priment südwestlich der Stadt Posen und nördlich der Stadt Fraustadt auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).
Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Priment ist vermutlich schon seit dem 8. Jahrhundert besiedelt gewesen. Um 1070 entstand hier ein Burgbezirk mit dem Sitz eines Kastellans; die Burg befand sich im Besitz der schlesischen Herzöge. 1241, bei einem Aufstand und Abfall der Polen, wurde Herzog Boleslaw II. die Burg entrissen.[3] Zu dem Zeitpunkt befand sich bei dem Ort bereits ein Zisterzienserkloster. Es entstand eine Stadt, die Magdeburger Stadtrecht erhielt und unmittelbar war, bis der König sie verpfändete.[3] Neben der Stadt entstand eine Vorstadt.

Mit der endgültigen Festigung der schlesisch-großpolnischen Grenze (1343) verlor die Burg an Bedeutung. König Władysław II. Jagiełło schenkte deshalb am 3. Juli 1408 zu Kosten die zuvor durch einen Brand verwüstete Stadt samt Vorstadt und einigen Dörfern dem Zisterzienserkloster Mariensee (Lacus Mariae) in Fehlen (polnisch Wieleń Zaobrzański), damit dieses den Besitz vom Pfandinhaber ablösen konnte.[3] Seit 1418 befindet sich das Kloster in Priment (Kloster Przemęt).

Im Schwedisch-Polnischen Krieg (1656) erstürmte der brandenburgische Feldherr Andreas Derfflinger die Burg, die Umgebung wurde geplündert. Infolge der Zweiten Teilung Polens wurde Priment Teil des preußischen Staates. Da die Stadt gerade mal 300 Einwohner zählte, wurde ihr zum 1. Juni 1797 das Stadtrecht entzogen. Das Kloster wurde säkularisiert und infolgedessen 1834 aufgelöst.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Priment, das zuvor zum deutschen Landkreis Bomst gehört hatte, aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden. 1928 wurde in Przemęt die Verwaltung einer Großgemeinde (gmina) eingerichtet.

1939 wurde die Region beim Überfall auf Polen von der deutschen Wehrmacht besetzt. Anschließend wurde der Kreis Bomst vom Deutschen Reich völkerrechtswidrig annektiert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Die deutschen Bewohner wurden in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.

Heute ist die Gemeinde Przemęt Bestandteil des Naturparks des Primenter Zisterzienserlandes und des Powiat Wolsztyński.

Einwohnerzahlen

  • 1797: 300
  • 1800: 252 (ohne die zwanzig Insassen des Klosters)[3]
  • 1885: 711[4]

Sehenswürdigkeiten

  • Ehemalige Klosterkirche St. Johannes der Täufer, mit imposanter barocker Zweiturmfassade, wurde 1651–1690 errichtet und 1758/59 nach einem Brand von 1742 wiederaufgebaut.
  • St.-Peter-und-Paulskirche, im 17. Jahrhundert barockisierter gotischer Bau.

Gmina

Die Stadt- und Landgemeinde Przemęt umfasst folgende Ortschaften:

Namedeutscher Name
(1815–1919)
deutscher Name
(1939–45)
BambryKolonie Starkowo?
BarchlinBarchlinBullenberg
BiskupiceBiskupice1939–43 Bischoftal
1943–45 Bischofstal
BłotnicaBlotnik1939–43 Niedermühleneck
1943–45 Blottmühl
BorekBorek HaulandWäldchen
BoszkowoBoszkowoBoschenau
BuczBucz1939–43 Buch
1943–45 Butz
Bucz NowyNeu Bucz1939–43 Neu Buch
1943–45 Neubutz
CharbielinHarbelynHarbelin
DębinaVorwerk DembinaEiche
GórskoGurskoBergdorf
KaszczorAltklosterAltkloster
KluczewoKluczewoSchließen
Leśniczówka JaworówHeiligenseeHeiligensee
Leśniczówka PrzemętJosephstalJosephstal
MochyMauche1939–43 Deutschendorf
1943–45 Mauche
Nowa WieśNeudorfMühlenneudorf
OlejnicaÖlpocheÖlpoche
OsłoninSchleunchenSchleunchen
PerkowoPerkowo1939–43 Teichmoor
1943–45 Neupriment
Popowo StareDeutsch PoppenDeutsch Poppen
PoświętnoPoswientnoNiederdorf
PrzemętPrimentPriment
Przemęt-PrzedmieściePrimentdorfWeißberg
RadomierzRadomierzMaiglöckchendorf
SączkowoSonczkowoSonnenhofen
SiekówkoSiekowko?
SiekowoSiekowoFließen
SokołowiceSuckelSuckel
SolecSilzSilz
Solec NowySilz HaulandSilz Hauland
StarkowoStarkowoObermühleneck
Wieleń ZaobrzańskiFehlenFehlen
WincentowoVincenthorstVincenthorst
ZaborowoZaborowoUnterwalden

Partnergemeinden

Die Gemeinde Bestensee, Brandenburg ist seit dem Jahr 2002 Partnergemeinde von Przemęt.

Literatur

  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 418–419.

Weblinks

Commons: Gmina Przemęt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. http://mzk.georeferencer.com/map/pFPhSDcXN9ahIGbTSfR0E3/201609150601-7Zj4GG/visualize
  3. a b c d Wuttke (1864), S. 418–419.
  4. Michael Rademacher: Landkreis Bomst (bis 1919). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Polen
Posen 1905.png
Historical map of Provinz Posen
Przemet arms.png
Wappen der Gemeinde Przemęt
Przemet katedra w przemecie.JPG
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0