Ormož

Ormož
Friedau
Wappen von OrmožKarte von Slowenien, Position von Ormož hervorgehoben
Basisdaten
StaatSlowenien Slowenien
Historische RegionUntersteiermark / Štajerska
Statistische RegionPodravska (Draugebiet)
Koordinaten46° 25′ N, 16° 9′ O
Höhe218 m. i. J.
Fläche141,6 km²
Einwohner11.886 (1. Januar 2021[1])
Bevölkerungsdichte84 Einwohner je km²
Telefonvorwahl(+386) 2
Postleitzahl2270
Kfz-KennzeichenMB
Struktur und Verwaltung
PostanschriftPtujska cesta 6
2270 Ormož
Website
Zentrum der Stadt Ormož am östlichen Ende der Straße Ptujska cesta.
Friedau um 1820, Lithographie von J.F. Kaiser

Ormož (deutsch: Friedau) ist eine Kleinstadt und Gemeinde im Nordosten Sloweniens. Sie liegt am östlichen Rand des Pettauer Feldes (Ptujsko polje) in der historischen Region Spodnja Štajerska (Untersteiermark) und in der statistische Region Podravska.

Geographie

Lage

Die Kleinstadt Ormož liegt im nordöstlichen Slowenien am linken Ufer der Drau, die die südliche Gemeindegrenze und damit auch die Grenze zu Kroatien bildet. Der zentrale und nördliche Teil des für die Region relativ großen Gemeindegebietes liegt in den Slovenske gorice (Windische Bühel). Mehrere kleine Bäche ziehen dort von Nord nach Süd und münden anschließend in die Drau. Einziger größerer Fluss neben der Drau ist die Pesnica (Pößnitz), die kurz vor der Stadt in sie mündet. Kurz danach wird sie zum Stausee Ormoško jezero aufgestaut.

Die nächsten größeren Städte sind das nordwestlich liegende Maribor (etwa 42 km Luftlinie), das westlich liegende Ptuj (22 km) und das in südöstlich in Kroatien liegende Varaždin (18 km).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde umfasst 61 Ortschaften. Die deutschen Exonyme in den Klammern stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und werden heutzutage nicht mehr verwendet.[2] (Einwohnerzahlen Stand 1. Januar 2017[3]):

  • Bresnica (Wresnitzen), 249
  • Cerovec Stanka Vraza (Zerovetz), 130
  • Cvetkovci (Zwetkofzen), 448
  • Dobrava (Dobrova), 133
  • Dobrovščak (Dobrovcak), 11
  • Drakšl (Draxl), 107
  • Frankovci (Frankofzen), 167
  • Gomila pri Kogu, (Gomillenberg) 147
  • Hajndl (Haindl), 119
  • Hardek (Hardegg), 256
  • Hermanci (Hermanetz), 122
  • Hujbar (Huberberg), 40
  • Hum pri Ormožu (Kulmberg), 292
  • Ivanjkovci (Ivankofzen), 244
  • Jastrebci (Jastrovetz), 153
  • Kajžar (Kaisersberg), 144
  • Kog (Kaag), 236
  • Krčevina (Kertschovina), 47
  • Lačaves (Latschendorf), 139
  • Lahonci (Lachonetz), 331
  • Lešnica (Löschnitz), 187
  • Lešniški Vrh (Löschnitzberg), 37
  • Libanja (Libonja), 83
  • Litmerk (Littenberg), 165
  • Loperšice (Loperschitz), 184
  • Lunovec (Lunaberg), 26
  • Mali Brebrovnik (Wrebrovnik), 150
  • Mihalovci (Mihalotzen), 151
  • Mihovci pri Veliki Nedelji (Mihovetz), 522
  • Miklavž pri Ormožu (Sankt Nikolai), 262
  • Ormož (Friedau), 2.031
  • Osluševci (Osluschofzen), 204
  • Pavlovci (Paulofzen), 209
  • Pavlovski Vrh (Paulusberg), 148
  • Podgorci (Podgorzen), 509
  • Preclava (Prezlava), 44
  • Pušenci (Puschendorf), 234
  • Ritmerk (Rittenberg), 45
  • Runeč (Runtschen), 172
  • Senešci (Seneschitz), 227
  • Sodinci (Sodinetz), 279
  • Spodnji Ključarovci (Klutscharovetz), 117
  • Stanovno (Steinluger), 114
  • Strezetina (Stresetin), 72
  • Strjanci (Sterianzen), 94
  • Strmec pri Ormožu (Stermetz), 71
  • Svetinje (Allerheiligen), 55
  • Šardinje (Scharding), 139
  • Trgovišče (Altenmarkt), 208
  • Trstenik (Oberröhr) 37
  • Veličane (Wellitschan), 119
  • Velika Nedelja (Großsonntag), 281
  • Veliki Brebrovnik (Wrebrovnik), 205
  • Vičanci (Vitschanetz), 266
  • Vinski Vrh (Weinberg), 263
  • Vitan (Vittan), 92
  • Vodranci, (Adrianzen) 139
  • Vuzmetinci (Wiesmannsdorf), 133
  • Zasavci (Kleinweinberg bei Friedau) 54
  • Žerovinci (Grünauberg), 281
  • Žvab (Schwaben), 89

Nachbargemeinden

Sveti TomažLjutomerŠtrigova (HR)
DornavaKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtSredišče ob Dravi
GorišnicaCestica (HR)Petrijanec (HR)

Geschichte

Ormož (Friedau), Burg Friedau

In der Antike hieß die Stadt Curta. Sie wird im Itinerarium Antonini und von Ptolemäus erwähnt.[4]

Im Hochmittelalter war die Stadt im Heiligen Römischen Reich unter dem Namen Holermuos bekannt, woraus sich der heutige Name Ormož entwickelte. Die Stadt erhielt 1293 das Markt- und 1331 das Stadtrecht und hieß dann lange Zeit zu deutsch Friedau. Mit der Gründung des SHS-Staates nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Stadt schließlich ihren heutigen Namen.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Friedau eine überwiegend deutschsprachige Stadt mit einem slowenischen Umland. Bei der Volkszählung 1900 gaben von den 892 Einwohnern 593 Deutsch und 227 Slowenisch als Umgangssprache an.[5]

Burg Ormož

Von der Stadt durch eine Mauer getrennt liegt die als Wehrburg an der Grenze zum damaligen Königreich Ungarn von Friedrich von Pettau erbaute Burg Ormož, welche 1278 erstmals erwähnt wird. Im Jahre 1487 musste sich die Stadt gegen einen Einfall von Ungarn behaupten, 1532 hinterließen die vordringenden Osmanen Zerstörung, weiters aufständische ungarische Bauern, die Heiducken, (1605) und die Kuruzen (1704).

Verkehr

Durch die Stadt verläuft die Nationalstraße 2 von Westen nach Osten, die unter anderem nach Ptuj führt. Dort befindet sich mit der Anschlussstelle „Draženci“ an der A4 auch die nächstgelegene Anschlussmöglichkeit an das überregionale Straßennetz.

Der Kreuzungsbahnhof Ormož befindet sich einerseits an der Bahnlinie von Pragersko nach Središče, andererseits ist er Ausgangspunkt der Bahnlinie nach Murska Sobota und Hodoš. Insgesamt gibt es neben dem Bahnhof noch fünf weitere Bahnhaltestellen auf dem Gemeindegebiet.

Literatur

Weblinks

Commons: Gemeinde Ormož – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ormož (Gemeinde, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 1. August 2023.
  2. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Marburg)
  3. Statistisches Amt der Republik Slowenien (englisch)
  4. J. Šašel: Rimske ceste v Sloveniji / Roman roads in Slovenia. In: Arheološka najdišča Slovenije. Ljubljana, 1975, S. 91
  5. K.K. Statistische Zentralkommission: Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Band IV Steiermark. Wien 1904, S. 210.

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Ormož center.jpg
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Ormož center, Kerenčičev trg, restavracija Center, Mostovž
Ormož (Friedau), Slowenien; Untersteiermark; Burg Friedau.JPG
Autor/Urheber: Christian1311, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ormož (Friedau), Slowenien; Untersteiermark; Burg Friedau
Ormož.png
Wappen der Gemeinde Ormož, Slowenien
049 Schloß und Stadt Friedau an der Drau - J.F.Kaiser Lithografirte Ansichten der Steiermark 1825.jpg

J. F. Kaiser - lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser

Graz, 1825


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Obcine Slovenija 2006 Ormoz.svg
Občina Ormož (marked red) on map of the municipalities (občine) of the Republic of Slovenia, as since May 2006 (210 units).