Orbiter Boom Sensor System

OBSS wird in Atlantis` Ladebucht installiert. Gegenüber befindet sich das RMS (Canadarm).
OBSS bei der Arbeit

Das Orbiter Boom Sensor System (OBSS, dt. Orbiter-Auslegersensorsystem) ist ein 15,33 Meter langer Ausleger mit einer Vielzahl von Instrumenten, der an das Remote Manipulator System (Canadarm) des Space Shuttles angebracht wurde. Jeder der Orbiter verfügte über sein eigenes OBSS. Der Ausleger wurde vom kanadischen Raumfahrtunternehmen MacDonald Dettwiler and Associates (MDA) entwickelt und gebaut.

Es wurde von der NASA zur Shuttle-Mission STS-114 eingeführt. Diese war die erste Mission des Space Shuttles nach dem Columbia-Unglück, bei dem ein Schaden am Hitzeschild zum Verglühen der Raumfähre und dem Tod der Besatzung führte. Um einer Wiederholung dieser Katastrophe vorzubeugen, wurde unter anderem das OBSS eingeführt, das der Besatzung die Inspektion des Hitzeschutzschildes (Thermal Protection System-TPS) im All ermöglicht.

Wäre bei solch einer Inspektion ein Schaden festgestellt worden, hätte die Crew diesen im Zuge eines Weltraumausstieges beheben können. Falls eine Reparatur des Problems im Orbit nicht möglich gewesen wäre, so war geplant, das Shuttle zur ISS zu steuern und dort auf das Eintreffen der Rettungsmission STS-3xx zu warten.

Die Instrumente des OBSS beinhalteten visuelle Kamerasysteme, den Laser Dynamic Range Imager (LDRI) sowie das Laser Camera System (LCS). Die Sensoren boten eine Auflösung von wenigen Millimetern und scannten mit einer Geschwindigkeit von rund 63 mm pro Sekunde.

Das OBSS wurde routinemäßig benutzt, um die Flügelkanten, die Nase und die Mannschaftskabine des Shuttles nach jedem Start zu überprüfen. Wenn Flugingenieure durch die Kameraaufnahmen des Starts einen potentiellen Schaden an einer anderen Stelle des Orbiters vermuteten, so wurde auch diese mit Hilfe des OBSS inspiziert.

Bei Missionen zur ISS wurde der hintere Teil des Hitzeschilds zusätzlich durch das Rendezvous Pitch Maneuver überprüft.

Bei der Shuttle-Mission STS-134 wurde das OBSS der Endeavour an der Integrated Truss Structure der ISS installiert.[1] Es erhielt die Bezeichnung Enhanced International Space Station Boom Assembly.

Weblinks

Commons: Orbiter Boom Sensor System – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. nasaspaceflight.com: STS-134: PRCB Baselines Penultimate Shuttle Flight to Take AMS to Station, abgerufen am 29. April 2011

Auf dieser Seite verwendete Medien

STS-114 Discovery's underside floats over the Earth in this first-of-its-kind view.jpg
"Discovery's underside floats over the Earth in this first-of-its-kind view, taken during astronaut Steve Robinson's dramatic August 3 spacewalk. Riding the International Space Station's robot arm, Robinson ventured under the Shuttle to remove a pair of gap fillers sticking out between tiles on the orbiter's heat shield."
STS-132 Atlantis OBSS installation.jpg
In Orbiter Processing Facility 1 at NASA's Kennedy Space Center in Florida, technicians install the orbiter boom sensor system, or OBSS, in space shuttle Atlantis' payload bay across from the remote manipulator system arm. The OBSS' inspection boom assembly, or IBA, is removed from the arm every other processing flow for a detailed inspection. After five consecutive flights, all IBA internal components are submitted to a thorough electrical checkout in the Remote Manipulator System Lab. The 50-foot-long OBSS attaches to the end of the shuttle’s robotic arm and supports the cameras and laser systems used to inspect the shuttle’s thermal protection system while in space. Atlantis is next slated to deliver an Integrated Cargo Carrier and Russian-built Mini Research Module to the International Space Station on the STS-132 mission. Launch is targeted for May 14