Olympische Winterspiele 1988/Ski Alpin

Ski Alpin bei den
Olympischen Winterspielen 1988
Information
AustragungsortKanada Kananaskis Village
WettkampfstätteNakiska
Nationen43
Athleten272 (177 Marssymbol (männlich), 95 Venussymbol (weiblich))
Datum15.–27. Februar 1988
Entscheidungen10
Sarajevo 1984

Bei den XV. Olympischen Spielen 1988 in Calgary fanden zehn Wettbewerbe im Alpinen Skisport statt. Austragungsort war der Mount Allan in Nakiska. Aufgrund der schwierigen Wetterlage zu dieser Jahreszeit hatten die Athleten mit schweren Windböen zu kämpfen. Erstmals auf dem olympischen Programm stand die Disziplin Super-G. Dazu kam auch die Kombination, welche zuletzt 1948 olympisch war und seit dem (ab 1954) nur mehr zu Weltmeisterschaften gezählt hatte.

Nominierungen

Seitens des Österreichischen Skiverbandes nahm Alpinchef Mag. Werner Wörndle am 31. Januar die ersten Nominierungen vor.[1]

Bilanz

Medaillenspiegel

PlatzLandGoldSilberBronzeGesamt
1Schweiz Schweiz34411
2Osterreich Österreich336
3Italien Italien22
4Deutschland BR BR Deutschland1214
5Frankreich Frankreich112
6Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien11
7Kanada Kanada22
8Liechtenstein Liechtenstein11
Schweden Schweden11

Medaillengewinner

Männer
KonkurrenzGoldSilberBronze
AbfahrtSchweiz Pirmin ZurbriggenSchweiz Peter MüllerFrankreichFrankreich Franck Piccard
Super-GFrankreichFrankreich Franck PiccardOsterreichÖsterreich Helmut MayerSchwedenSchweden Lars-Börje Eriksson
RiesenslalomItalienItalien Alberto TombaOsterreichÖsterreich Hubert StrolzSchweiz Pirmin Zurbriggen
SlalomItalienItalien Alberto TombaDeutschland Frank WörndlLiechtenstein Paul Frommelt
KombinationOsterreichÖsterreich Hubert StrolzOsterreichÖsterreich Bernhard GstreinSchweiz Paul Accola
Frauen
KonkurrenzGoldSilberBronze
AbfahrtDeutschland Marina KiehlSchweiz Brigitte OertliKanada Karen Percy
Super-GOsterreichÖsterreich Sigrid WolfSchweiz Michela FiginiKanada Karen Percy
RiesenslalomSchweiz Vreni SchneiderDeutschland Christa KinshoferSchweiz Maria Walliser
SlalomSchweiz Vreni SchneiderJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Mateja SvetDeutschland Christa Kinshofer
KombinationOsterreichÖsterreich Anita WachterSchweiz Brigitte OertliSchweiz Maria Walliser

Ergebnisse Männer

Abfahrt

PlatzLandSportlerZeit (min)
1Schweiz SUIPirmin Zurbriggen1:59,63
2Schweiz SUIPeter Müller2:00,14
3Frankreich FRAFranck Piccard2:01,24
4Osterreich AUTLeonhard Stock2:01,56
5Osterreich AUTGerhard Pfaffenbichler2:02,02
6Deutschland BR FRGMarkus Wasmeier2:02,03
7Osterreich AUTAnton Steiner2:02,19
8Vereinigtes Konigreich GBRMartin Bell2:02,49
9Luxemburg LUXMarc Girardelli2:02,57
10Italien ITADanilo Sbardellotto2:02,69
12Schweiz SUIDaniel Mahrer2:03,18
13Deutschland BR FRGHannes Zehentner2:03,23
17Schweiz SUIFranz Heinzer2:03,36
19Osterreich AUTGünther Mader2:03,96
20Deutschland BR FRGHansjörg Tauscher2:04,31
21Deutschland BR FRGPeter Dürr2:04,32
36Liechtenstein LIESilvio Wille2:07,77
38Liechtenstein LIEGregor Hoop2:08,50
39Liechtenstein LIERobert Büchel2:08,66

Datum: 15. Februar, 11:30 Uhr
Start: 2412 m, Ziel: 1538 m
Höhendifferenz: 874 m, Streckenlänge: 3147 m
Tore: 40; Kurssetzer: Stohl (CAN)

51 Teilnehmer, davon 45 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Luc Alphand (FRA), Michael Mair (ITA), Brian Stemmle (CAN).

Die Strecke war von Bernhard Russi gebaut worden. Die am 14. Februar mit Start um 11:30 h angesetzte Abfahrt wurde wegen zu starker Winde vorerst zweimal verschoben und um 12:35 h abgesagt. Da der 15. Februar der neue Termin war, ergab es sich, dass die für diesen Tag geplante Kombinations-Abfahrt der Herren auf den 16. Februar verlegt werden musste. Für die verschobene Spezial-Abfahrt wurde reglementgerecht eine neue Startnummernauslosung vorgenommen, ebenso präventiv auch gleich die Auslosung der Nummern für die Kombi-Abfahrt, sollte diese vorgezogen werden.

Sieger Zurbriggen, der bereits die Trainings beherrscht hatte, war bei allen Zwischenzeitmessungen voran. Sein Siegerski war ein »Lochski« und hatte ihn in der aktuellen Saison die Ränge eins und zwei in Val-d’Isère und auch Rang zwei in Bad Kleinkirchheim gebracht. Wie schon 1984 gewann Peter Müller die Silbermedaille. In der Schweiz sahen 1,249 Mio. Fernsehzuschauer Zurbriggens Sieg.[2][3]

Super-G

PlatzLandSportlerZeit (min)
1Frankreich FRAFranck Piccard1:39,66
2Osterreich AUTHelmut Mayer1:40,96
3Schweden SWELars-Börje Eriksson1:41,08
4Osterreich AUTHubert Strolz1:41,11
5Schweiz SUIPirmin Zurbriggen1:41,96
Osterreich AUTGünther Mader
7Frankreich FRALuc Alphand1:42,27
8Osterreich AUTLeonhard Stock1:42,36
9Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUGTomaž Čižman1:42,47
10Italien ITAIvano Camozzi1:42,66
12Liechtenstein LIEAndreas Wenzel1:43,00
15Schweiz SUIFranz Heinzer1:43,32
17Liechtenstein LIEGünther Marxer1:44,16
28Liechtenstein LIESilvio Wille1:46,08

Datum: 21. Februar, 10:00 Uhr
Start: 2179 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 647 m, Streckenlänge: 2377 m
Tore: 50

Piccard wurde der erste französische Ski-Olympiasieger seit Jean-Claude Killy im Jahr 1968. Martin Hangl schied nach viertbester Zwischenzeit aus, Markus Wasmeier fädelte bereits beim ersten Tor ein. Alberto Tomba, der sich für die 2,10 m-Skier (statt 2,12 m) entschieden hatte, blieb mit der Kante am Kunstschnee hängen.[4][5][6]

94 Teilnehmer, davon 57 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Marc Girardelli (LUX), Martin Hangl (SUI), Finn Christian Jagge (NOR), Daniel Mahrer (SUI), Peter Roth (FRG), Atle Skårdal (NOR), Jan Einar Thorsen (NOR), Alberto Tomba (ITA), Markus Wasmeier (FRG), Frank Wörndl (FRG).

Riesenslalom

PlatzLandSportlerZeit (min)
1Italien ITAAlberto Tomba2:06,37
2Osterreich AUTHubert Strolz2:07,41
3Schweiz SUIPirmin Zurbriggen2:08,39
4Italien ITAIvano Camozzi2:08,77
5Osterreich AUTRudolf Nierlich2:08,92
6Liechtenstein LIEAndreas Wenzel2:09,03
7Osterreich AUTHelmut Mayer2:09,09
8Deutschland BR FRGFrank Wörndl2:09,22
9Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUGRok Petrovič2:09,32
10Schweiz SUIJoël Gaspoz2:09,57
11Osterreich AUTGünther Mader2:10,04
14Schweiz SUIHans Pieren2:10,68
19Deutschland BR FRGMarkus Wasmeier2:11,69
25Liechtenstein LIEGünther Marxer2:12,72
26Deutschland BR FRGArmin Bittner2:13,27
29Liechtenstein LIESilvio Wille2:15,08

Datum: 25. Februar, 10:30 Uhr (1. Lauf), 14:00 Uhr (2. Lauf)
Start: 2243 m, Ziel: 1874 m
Höhendifferenz: 369 m, Streckenlänge: 1175 m
Tore: 47 (1. Lauf), 48 (2. Lauf)

117 Teilnehmer, davon 69 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Peter Roth (FRG) (im ersten Lauf); Tomaž Čižman (YUG), Finn Christian Jagge (NOR), Ingemar Stenmark (SWE) (im zweiten Lauf).

Martin Hangl war beim Einfahren zum zweiten Lauf Zeuge des tödlichen Unfalls des österreichischen Teamarztes Oberhammer geworden und erlitt einen Schock. Er nahm am Rennen daraufhin nicht teil. 19 Läufer, darunter alle vier Kanadier, wurden noch vor dem zweiten Lauf wegen nicht geprüfter und plombierter Rennanzüge disqualifiziert; allerdings war keiner besser als auf Rang 32 platziert gewesen. Durch diese Maßnahme verzögerte sich der für 13:30 h geplante Beginn des zweiten Laufes.[7]

Slalom

PlatzLandSportlerZeit (min)
1Italien ITAAlberto Tomba1:39,47
2Deutschland BR FRGFrank Wörndl1:39,53
3Liechtenstein LIEPaul Frommelt1:39,84
4Osterreich AUTBernhard Gstrein1:40,08
5Schweden SWEIngemar Stenmark1:40,22
6Schweden SWEJonas Nilsson1:40,23
7Schweiz SUIPirmin Zurbriggen1:40,48
8Italien ITAOswald Tötsch1:40,55
9Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUGGrega Benedik1:41,38
10Deutschland BR FRGFlorian Beck1:41,44

Datum: 27. Februar, 10:00 Uhr (1. Lauf), 13:30 Uhr (2. Lauf)
Start: 2074 m, Ziel: 1876 m
Höhendifferenz: 198 m, Streckenlänge: 530 m
Tore: 63 (1. Lauf), 61 (2. Lauf)
Kurssetzer im 1. Durchgang: Tino Pietrogiovanna (ITA), 63 Tore
Kurssetzer im 2. Durchgang: Reinhard Gattermann (BRD), 63 Tore

109 Teilnehmer, davon 54 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Joël Gaspoz (SUI), Hans Pieren (SUI), Armin Bittner (FRG), Rudolf Nierlich (AUT); disqualifiziert: Paul Accola (SUI) (alle erster Durchgang); Didier Bouvet (FRA), Jean-Luc Crétier (FRA), Finn Christian Jagge (NOR), Günther Mader (AUT), Peter Roth (FRG), Thomas Stangassinger (AUT) (alle zweiter Durchgang).

Der Slalom war bei den herrschenden heiklen Schneeverhältnissen – Neuschnee auf pickelhartem Kunstschnee – weitgehend eine Sache der Routine, weshalb sich unter den ersten Sechs vier frühere WM- oder Olympia-Medaillengewinner befanden. Von den Schweizern schied Gaspoz aus; Accola wurde zwar Zwölfter, aber er hatte eingefädelt. Paul Frommelt, vor zehn Jahren schon WM-Bronzegewinner, war zum Saisonauftakt in Sestriere Vierter geworden, doch nach einer Oberschenkelzerrung kam er aus dem Rhythmus. So fuhr er bei Olympia die Kombination eher zu Trainingszwecken und kam hier erst wieder auf Touren. Alberto Tomba, der keine Laufbestzeit erzielen konnte, war im ersten Durchgang über die Kurssetzung seines Trainers verärgert.[8][9][10][11]

Kombination

PlatzLandSportlerZeit AZeit SPunkte
1Osterreich AUTHubert Strolz1:48,51 (5.)1:27,31 (7.)036,55
2Osterreich AUTBernhard Gstrein1:50,20 (15.)1:25,82 (3.)043,45
3Schweiz SUIPaul Accola1:51,27 (24.)1:24,93 (1.)048,24
4Frankreich FRALuc Alphand1:49,60 (13.)1:28,47 (10.)057,73
5Tschechoslowakei TCHPeter Jurko1:50,29 (19.)1:27,61 (8.)058,56
6Frankreich FRAJean-Luc Crétier1:50,04 (14.)1:28,52 (11.)062,98
7Deutschland BR FRGMarkus Wasmeier1:49,32 (8.)1:29,84 (13.)065,44
8Tschechoslowakei TCHAdrián Bíreš1:50,24 (16.)1:28,94 (12.)068,50
11Deutschland BR FRGArmin Bittner1:55,42 (35.)1:25,64 (2.)099,65
13Osterreich AUTThomas Stangassinger1:54,70 (34.)1:27,69 (9.)107,87
14Liechtenstein LIEGregor Hoop1:53,21 (29.)1:30,63 (14.)114,62
15Schweiz SUIBernhard Fahner1:51,78 (26.)1:33,37 (17.)120,45
16Liechtenstein LIEPaul Frommelt1:56,82 (40.)1:26,53 (5.)122,12
17Deutschland BR FRGPeter Dürr1:48,30 (4.)1:38,68 (23.)123,92
20Liechtenstein LIERobert Büchel1:53,96 (32.)1:32,38 (16.)136,70
22Deutschland BR FRGHannes Zehentner1:49,16 (7.)1:46,85 (25.)197,87

Datum: 16. Februar, 11:30 Uhr (Abfahrt)
17. Februar, 10:30 Uhr / 13:30 Uhr (Slalom)

Abfahrtsstrecke
Start: 2342 m, Ziel: 1538 m
Höhendifferenz: 804 m, Streckenlänge: 2967 m
Tore: 36

Slalomstrecke
Start: 2051 m, Ziel: 1875 m
Höhendifferenz: 176 m
Tore: 55 (1. Lauf), 57 (2. Lauf)

56 Teilnehmer, davon 26 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Rob Boyd (CAN), Lars-Börje Eriksson (USA), Martin Hangl (SUI), AJ Kitt (USA), Günther Mader (AUT), Franck Piccard (FRA), Atle Skårdal (NOR), Jan Einar Thorsen (NOR), Pirmin Zurbriggen (SUI).

Zurbriggen hatte die Abfahrt in 1:46,90 min und damit mit 1,51 s Vorsprung auf Strolz, 3,20 s auf Gstrein und 4,37 s auf Accola gewonnen. Piccard war Abfahrts-Zweiter (+ 0,38 s), Skårdal lag auf Rang 18 (+ 3,37 s), Hangl auf Rang 25 (+ 4,58 s). Nach seinem Sturz in der Spezialabfahrt trat Michael Mair zur Abfahrt nicht an. Auch Marc Girardelli fehlte; sein Vater Helmut gab im ZDF-Studio am 16. Februar an, dass eine Ellbogenverletzung vorliege, Marc habe sich in der Abfahrt in Leukerbad bei einem Sturz auf die Stahlkanten des eigenen Ski die Sehnen am Ellbogen halb durchgeschnitten. Allerdings wurden die wirklichen Gründe für den Rückzug in einem handfesten Krach zwischen den Girardellis und der Skifirma Atomic vermutet.[12]

Ergebnisse Frauen

Abfahrt

PlatzLandSportlerinZeit (min)
1Deutschland BR FRGMarina Kiehl1:25,86
2Schweiz SUIBrigitte Oertli1:26,61
3Kanada CANKaren Percy1:26,62
4Schweiz SUIMaria Walliser1:26,89
5Kanada CANLaurie Graham1:26,99
6Osterreich AUTPetra Kronberger1:27,03
7Deutschland BR FRGRegine Mösenlechner1:27,16
8Osterreich AUTElisabeth Kirchler1:27,19
9Schweiz SUIMichela Figini1:27,26
10Tschechoslowakei TCHLucia Medzihradská1:27,28
11Schweiz SUIChantal Bournissen1:27,46
13Deutschland BR FRGMichaela Gerg1:27,83
21Deutschland BR FRGChristina Meier-Höck1:29,30
26Liechtenstein LIEJolanda Kindle1:32,88

Datum: 19. Februar, 10:00 Uhr
Start: 2179 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 647 m, Streckenlänge: 2238 m
Tore: 37

35 Teilnehmerinnen, davon 28 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Hilary Lindh (USA), Jacqueline Vogt (LIE), Anita Wachter (AUT), Sigrid Wolf (AUT).

Kurssetzer war Markus Murmann (SUI). 5.000 Zuseher verfolgten das Rennen. Die Abfahrt hätte bereits am 18. Februar stattfinden sollen. Sie wurde auch um 11:30 Uhr gestartet, wobei die ausgeloste Nr. 1, Pam Fletcher, zwar anwesend war, dies aber mit Gips und Krücken, denn sie war Stunden vorher beim Einfahren mit einem Pistenordner zusammengestoßen und hatte sich einen Bruch am obersten Knochen des Unterschenkels zugezogen. So startete als erste die Nr. 2, Brigitte Oertli. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde offenbar, dass es keine Fortsetzung geben würde. Oertli berichtete, dass sie die Piste nicht mehr sehen konnte, weil der böige Wind den Schnee wirbelte. Vorerst entschied die Jury auf einen Neustart ab 13 Uhr, doch danach kam die Absage.[13]

Die Verhältnisse hatten sich auch am nächsten Tag kaum geändert. Trotzdem entschied die Jury, das Rennen durchzuführen. Kritisiert wurde vor allem, dass es willkürliche Startintervalle gab. Kiehl (kaum negative Windeinflüsse) war bei den entscheidenden Zwischenzeiten voran, Percy hatte zwar die beste erste Marke (0,62 s schneller als Kiehl), verlor das Rennen aber bis zur zweiten Zeitmessung. Oertli hingegen begann mäßig (15. Zeit mit 0,59 s Rückstand), war danach aber windbegünstigt. Die mit Nr. 2 gestartete Sigrid Wolf wurde just beim Super-G-Start von einer Bö erfasst, es blieb ihr unmöglich, auf der Piste zu bleiben. Figinis Handicap war die schlechte Bodensicht, weil der Chinook einen undurchsichtigen Schleier von Flugschnee über die Piste peitschte. Dank großer Routine und Kampfkraft gelang Walliser Rang 4.[14][15][16]

Super-G

PlatzLandSportlerinZeit (min)
1Osterreich AUTSigrid Wolf1:19,03
2Schweiz SUIMichela Figini1:20,03
3Kanada CANKaren Percy1:20,29
4Deutschland BR FRGRegine Mösenlechner1:20,33
5Osterreich AUTAnita Wachter1:20,36
6Schweiz SUIMaria Walliser1:20,48
7Italien ITAMichaela Marzola1:20,91
Schweiz SUIZoë Haas
9Vereinigte Staaten USAEdith Thys1:20,93
10Deutschland BR FRGChrista Kinshofer1:20,98
Deutschland BR FRGMichaela Gerg
13Deutschland BR FRGMarina Kiehl1:21,11
15Osterreich AUTElisabeth Kirchler1:21,16
17Schweiz SUIBrigitte Oertli1:21,56
25Osterreich AUTSylvia Eder1:22,39

Datum: 22. Februar, 11:30 Uhr
Start: 2039 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 507 m, Streckenlänge: 1943 m
Tore: 39 – Kurssetzer Don Lyon (Kanada)

46 Teilnehmerinnen, davon 41 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Jacqueline Vogt (LIE).

Figini ging mit 0,30 s Vorsprung gegenüber Mösenlechner in Führung. Wolf lag zwar bei der ersten Zwischenzeitnahme um 0,36 s hinter der Schweizerin, doch eine perfekte Fahrt brachte ihr den deutlichen Vorsprung. Mösenlechner durfte lange Zeit auf eine Medaille hoffen, doch Percy war um 0,04 s schneller. Seitens des deutschen Teams hatte das NOK vorerst Traudl Hächer statt Marina Kiehl nachnominiert, doch hatte deren Olympiasieg eine Änderung dieser Entscheidung zur Folge.[17][18]

Riesenslalom

PlatzLandSportlerinZeit (min)
1Schweiz SUIVreni Schneider2:06,49
2Deutschland BR FRGChrista Kinshofer2:07,42
3Schweiz SUIMaria Walliser2:07,72
4Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUGMateja Svet2:07,80
5Deutschland BR FRGChristina Meier-Höck2:07,88
6Osterreich AUTUlrike Maier2:08,10
7Osterreich AUTAnita Wachter2:08,38
8Frankreich FRACatherine Quittet2:08,84
9Frankreich FRACarole Merle2:09,36
10Frankreich FRAChristelle Guignard2:09,46
14Osterreich AUTPetra Kronberger2:12,31
21Liechtenstein LIEJacqueline Vogt2:14,64

Datum: 24. Februar, 10:30 Uhr (1. Lauf), 13:30 Uhr (2. Lauf)
Start: 2205 m, Ziel: 1880 m
Höhendifferenz: 325 m, Streckenlänge: 839 m
Tore: 42 (1. Lauf), 48 (2. Lauf)

64 Teilnehmerinnen, davon 29 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Nadia Bonfini (ITA), Blanca Fernández Ochoa (ESP), Michela Figini (SUI), Michaela Gerg (FRG), Marina Kiehl (FRG), Paoletta Magoni (ITA), Tamara McKinney (USA), Małgorzata Mogore-Tlałka (FRA), Karen Percy (CAN), Corinne Schmidhauser (SUI), Sigrid Wolf (AUT).

Die gestürzte Gerg (Rang 8 im ersten Lauf) erlitt schwere Bänderverletzung und wurde gleich zur Operation heimgeflogen. Da bei den ÖSV-Damen Sylvia Eder wegen einer Verletzung auf eine Ausscheidungs-Qualifikation verzichtet hatte, kam es lediglich zu einer solchen zwischen Kronberger und Kirchler mit zwei eindeutigen Siegen für Kronberger.[19]

Slalom

PlatzLandSportlerinZeit (min)
1Schweiz SUIVreni Schneider1:36,69
2Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUGMateja Svet1:38,37
3Deutschland BR FRGChrista Kinshofer1:38,40
4Osterreich AUTRoswitha Steiner1:38,77
5Spanien ESPBlanca Fernández Ochoa1:39,44
6Osterreich AUTIda Ladstätter1:39,59
7Italien ITAPaoletta Magoni1:39,76
8Frankreich FRADorota Mogore-Tlałka1:39,86
9Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUGMojca Dežman1:40,21
10Osterreich AUTUlrike Maier1:40,54

Datum: 26. Februar, 10:30 Uhr (1. Lauf), 13:00 Uhr (2. Lauf)
Start: 2060 m, Ziel: 1880 m
Höhendifferenz: 180 m, Streckenlänge: 550 m
Tore: 63 (1. Lauf), 63 (2. Lauf)

57 Teilnehmerinnen, davon 28 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Nadia Bonfini (ITA), Christelle Guignard (FRA), Tamara McKinney (USA), Brigitte Oertli (SUI), Karen Percy (CAN), Veronika Šarec (SLO), Corinne Schmidhauser (SUI), Anita Wachter (AUT).

Roswitha Steiner hatte sich erst mit Rang 2 in Kranjska Gora für die Mannschaft qualifizieren können.[20] Schneiders Darbietung war makellos, sie griff auch im zweiten Lauf voll an. Seit Olympia 1960 hatte sich nie mehr eine Slalomsiegerin (1,68 s Vorsprung; Anne Heggtveit damals 3,3 s) so deutlich durchgesetzt. Ladstätter verbremste den zweiten Lauf. Nilsson, die nur 0,01 s hinter Schneider gelegen war, schied aus. Kinshofer musste schon vor dem ersten Lauf wegen einer Muskelzerrung behandelt werden, auch vor dem 2. Lauf waren hexenschussartige Beschwerden da.[21][22]

Kombination

PlatzLandSportlerinZeit AZeit SPunkte
1Osterreich AUTAnita Wachter1:17,14 (3.)1:22,97 (2.)029,25
2Schweiz SUIBrigitte Oertli1:18,37 (11.)1:20,71 (1.)029,48
3Schweiz SUIMaria Walliser1:16.98 (2.)1:25.92 (11.)051,28
4Kanada CANKaren Percy1:18.22 (9.)1:24.00 (3.)054,47
5Tschechoslowakei TCHLenka Kebrlová1:18.43 (13.)1:24.38 (5.)060,87
6Tschechoslowakei TCHLucia Medzihradská1:18.62 (15.)1:24.35 (4.)063,56
7Kanada CANMichelle McKendry1:17.58 (4.)1:26.44 (13.)064,85
8Kanada CANKerrin Lee1:18.15 (8.)1:25.43 (9.)065,26
9Deutschland BR FRGUlrike Stanggassinger1:17,92 (5.)1:26,61 (14.)071,51
11Osterreich AUTPetra Kronberger1:18,36 (10.)1:27,78 (15.)088,01
12Osterreich AUTSylvia Eder1:19,68 (19.)1:25,91 (10.)092,86
14Deutschland BR FRGKarin Dedler1:18,80 (16.)1:29,03 (18.)105,18
16Liechtenstein LIEJolanda Kindle1:21,23 (27.)1:25,42 (8.)112,72
18Liechtenstein LIEJacqueline Vogt1:20,81 (26.)1:28,31 (17.)130,22

Datum: 20. Februar, 10:15 Uhr (Abfahrt)
21. Februar, 13:00 Uhr / 14:45 Uhr (Slalom)

Abfahrtsstrecke
Start: 2108 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 576 m, Streckenlänge: 2054 m
Tore: 33

Slalomstrecke
Start: 2024 m, Ziel: 1880 m
Höhendifferenz: 144 m
Tore: 49 (1. Lauf), 49 (2. Lauf)

39 Teilnehmerinnen waren am Start, davon 26 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Ulrike Maier (AUT), Beatrice Gafner (SUI), Claudine Emonet (FRA); disqualifiziert: Michaela Gerg (FRG) (alle in der Abfahrt); Christa Kinshofer (FRG), Carole Merle (FRA), Vreni Schneider (SUI).

Die Abfahrt war zuerst am 19. Februar mit Beginn 12 Uhr geplant, der Slalom am 20. Februar (10:30/13 Uhr). Da jedoch die Spezialabfahrt (nach der Absage am 18. Februar) an diesem Tag neu terminiert worden war, kam es um eine dementsprechende Verschiebung um einen Tag. Merle hatte die Abfahrt in 1:16,46 min gewonnen, schied aber im Slalom aus. Oertli startete im Kombinations-Slalom (die Startreihenfolge richtete sich nach der Slalom-Weltrangliste) mit bester Laufzeit nach dem ersten Durchgang ihre Aufholjagd, während Wachter 1,44 s und Walliser 2,50 s verloren. Schneider hatte die beste Zwischenzeit, fädelte aber ein und schied aus. Oertli verfehlte die Goldmedaille (umgerechnet) um 0,03 s.[23][24][25]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Heute greift der Alpinchef zum Telefon, um die 18 ‚Glücklichen‘ zu informieren!“ in «Kronenzeitung» vom 31. Januar 1988; Beilage „Olympia-Extra“, Seite 4
  2. «Keine Windlotterie – Abfahrt verschoben» und «2,5 Sekunden Vorsprung», Sport Zürich, 15. Februar 1988, beide S. 3.
  3. «Olympia-Grafik» und «Zurbriggen gewann ein einsames Gold-Duell» sowie «Unser Kaiser Pirmin I.», und «1,249 Millionen sahen Pirmin», alle Sport Zürich, 17. Februar 1988, S. 1, 3 und 13.
  4. Mayer: "Jetzt ist sogar Gold möglich". In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Februar 1988, S. 20.
  5. «Olympia-Wochenende in Calgary», Sport Zürich, 19. Februar 1988, S. 3.
  6. «Favoritenstürze – aber kein Zufallstrio» und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 22. Februar 1988, S. 3 und 15.
  7. «Tomba widerstand dem Druck» und «Kanadier, Exoten: Ungetestete Kombis!», Sport Zürich, 26. Februar 1988, S. 7.
  8. «Tomba zum zweiten – und starke Altstars» und «Bronze: Paul Frommelt drehte Rad der Zeit um 10 Jahre zurück», Sport Zürich, 29. Februar 1988, S. 7.
  9. «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 29. Februar 1988, S. 12.
  10. Glosse: «Mit zweimal Gold Tomba in Abfahrt». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 29. Februar 1988, S. 16.
  11. Glosse: «I.ooo Geschichten», erster Beitrag. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 29. Februar 1988, S. 19.
  12. «Marc verletzt – oder Krach mit Skifirma», Sport Zürich, 17. Februar 1988, S. 7.
  13. «Oertli: „Sah nichts“». Sport Zürich, 19. Februar 1988, S. 2.
  14. «Ein Berg für Michela Figini», Sport Zürich, 15. Februar 1988, S. 5.
  15. «Der Weg zum Gold führt über Michela Figini», Sport Zürich, 17. Februar 1988, S. 8.
  16. «Marina Kiehl trotzte den Winden am besten – fragwürdiger Jury-Entscheid», und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 22. Februar 1988, S. 5 und 15.
  17. Krach zwischen Hächer und Kiehl. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 13. Februar 1988, S. 16.
  18. «Michela Figini – Super-G-Silber als versöhnlicher Trost», «Sigrid Wolf – die erste reguläre Siegerin» und «Das Siegesrezept kam per Funk», Sport Zürich, 24. Februar 1988, S. 2 und 3.
  19. Ohne Chance nach Calgary. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 24. Februar 1988, S. 20.
  20. Maier ist Bergers Geheimtip. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. Februar 1988, S. 28.
  21. Vreni Schneider wieder mit Gold. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 27. Februar 1988, S. 19.
  22. «Slalom: Schneiders riesiger Vorsprung» und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 29. Februar 1988, S. 9 und 12.
  23. Goldener Sonntag Wachters. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Februar 1988, S. 16/17.
  24. «Olympia-Wochenende in Calgary», Sport Zürich, 19. Februar 1988, S. 13.
  25. «Brigitte Oertli auf Aufholjagd» und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 22. Februar 1988, S. 7 und 15.

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