National Radio Astronomy Observatory

Haupteingang zum Very Large Array in Soccoro, im Hintergrund einige Radioteleskope

Das National Radio Astronomy Observatory (NRAO) ist eine staatlich geförderte Forschungs- und Entwicklungsorganisation für Radioastronomie mit Sitz an der University of Virginia in den USA. Das am 17. November 1956 gegründete[1] NRAO entwirft, baut und betreibt Radioteleskope für Wissenschaftler in der ganzen Welt. Amtierender Direktor ist Tony Beasely. NRAO wird von der National Science Foundation (NSF) finanziert und von Associated Universities, Inc (AUI) verwaltet.

Standorte

Charlottesville, Virginia

Das Hauptquartier befindet sich in Charlottesville im (US-Bundesstaat Virginia) auf dem Gelände der University of Virginia. Dort befindet sich auch das von NRAO betriebene nordamerikanische Zentrum für die wissenschaftliche Nutzung des Atacama Large Millimeter Array (ALMA) und ein Technologiezentrum.

Green Bank, West Virginia

Das Green-Bank-Observatorium befindet sich in der Nähe von Green Bank in West Virginia. Die Umgebung dieses Observatoriums ist zur National Radio Quiet Zone der USA erklärt worden. Hier wird versucht störende künstliche Radioemissionen möglichst gering zu halten. Das Green-Bank-Observatorium verfügt über mehrere große einzelne Radioteleskope. Seit 1. Oktober 2016 ist das Green-Bank-Observatorium nicht mehr Teil von NRAO, sondern ein eigenständiges Observatorium (Green Bank Observatory).[2]

Socorro, New Mexico

In der Nähe von Socorro in New Mexico werden vom Array Operations Center AOC das Very Large Array und das Very Long Baseline Array betrieben. Es befindet sich auf dem Campus des New Mexico Institute of Mining and Technology.

Die Antennen stehen 78 Straßen-km westlich von Socorro und sind auf Paaren von Gleisen mit etwa Normalspur und etwa 7 m Gleisachsabstand voneinander verfahrbar und werden in rechtwinkelig abgehenden Stumpfgleisen abgestellt. Einzelgleise werden von Versorgungs-Eisenbahnzügen benutzt. Das Gleisnetz bildet im Wesentlichen einen Y-förmigen Grundriss, ein 120°-Dreifachstrahlenbüschel.[3]

Tucson, Arizona

In Tucson im Bundesstaat (Arizona) wurde auf dem Gelände der University of Arizona ein Millimeterwellen-Radioteleskop mit 12 m Antennendurchmesser am Kitt-Peak-Nationalobservatorium betrieben. Um Mittel für Atacama Large Millimeter Array freizusetzen ist dieses Teleskop inzwischen an die University of Arizona übergeben worden.[4]

Santiago, Chile

Vier Antennen auf dem Atacama Large Millimeter Array

In Santiago de Chile ist die NRAO mit der Europäischen Südsternwarte und dem kanadischen National Research Council am Atacama Large Millimeter Array ALMA beteiligt. Es befindet sich im Norden Chiles auf etwa 5000 Meter Höhe und wurde am 13. März 2013 offiziell in Betrieb genommen.[5] Insgesamt sind dort 66 Antennen aufgebaut.

Einzelnachweise

  1. National Radio Astronomy Observatory Archives: NRAO Timeline (Memento vom 26. Juli 2020 im Internet Archive)
  2. NRAO Structural Changes: Announcing the Separation of the Green Bank Observatory and the Long Baseline Observatory | Associated Universities, Inc. In: Associated Universities, Inc. (aui.edu [abgerufen am 8. Oktober 2016]).
  3. Satellitenansicht google.com/maps, abgerufen am 12. Juli 2020.
  4. Arizona Radio Observatory
  5. Andreas Neuhaus / Hannah Fuchs: Weltraum: Super-Teleskop "Alma" ist startklar. Deutsche Welle, 13. März 2013, abgerufen am 13. März 2013.

Weblinks

Commons: National Radio Astronomy Observatory – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

NRAO Socorro New Mexico.jpg
Autor/Urheber: Wusel007, Lizenz: CC0
Schild am Eingang des Very Large Array bei Socorro New Mexico (USA)
ALMA 4 Antennas.jpg
Autor/Urheber: Iztok Bončina/ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), Lizenz: CC BY 4.0
Four large antennas for the Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) thrust to the sky at the Operations Support Facility (OSF), 2900 m above sea level. ALMA is the largest ground-based astronomy project in existence, and will be comprised of a giant array of fifty 12-m submillimetre quality antennas, with baselines of up to 16 kilometres. An additional, compact array of 7-m and 12-m antennas will complement the main array. Construction of ALMA started in 2003 and will be completed around 2012. The ALMA project is an international collaboration between Europe, East Asia and North America in cooperation with the Republic of Chile.