Nachtjagdgeschwader 11

Nachtjagdgeschwader 11


Das einheitliche Geschwaderwappen aller Nachtjagdgeschwader. Es zeigt einen sich vom Nachthimmel herabstürzenden Adler mit rotem Blitz auf England.
Aktiv20. August 1944 bis 8. Mai 1945
StaatDeutsches Reich Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftLuftwaffe
TruppengattungFliegertruppe
TypJagdgeschwader
Gliederung3 Gruppen, kein Geschwaderstab, zusätzliche 10. Staffel
FlugzeugtypBf 109G, Focke-Wulf Fw 190, Messerschmitt Me 262-A1

Das Nachtjagdgeschwader 11 (NJG 11) war ein Geschwader der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, das gegen vornehmlich in der Nacht angreifende Bomberverbände zum Einsatz kam. Es wurde hauptsächlich gegen Westeinflüge, also gegen die Royal Air Force (RAF) und die United States Army Air Forces eingesetzt, wobei letztere eher selten Nachtangriffe flogen.

Geschichte

Das Nachtjagdgeschwader 11 wurde am 20. August 1944 als Gruppe (später I. Gruppe) mit drei Staffeln in Lippstadt und Bonn-Hangelar aufgestellt.[1] Die erste und zweite Staffel waren zuletzt in Echterdingen stationiert.

Ab November 1944 wurde das Nachtjagdgeschwader als Geschwader mit drei Gruppen zu je drei bis 4 Staffeln aufgestellt, wobei es nie zur Aufstellung eines gemeinsamen Geschwaderstabes kam. Alle 3 Gruppen war mit der Focke-Wulf Fw 190 und der Messerschmitt Bf 109 G ausgerüstet.

Die II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders wurde am 30. November 1944 in Jüterbog-Waldlager aus dem Nachtjagdgeschwader 300 aufgestellt und unterstand der 3. Jagddivision. Die letzte verbliebene Staffel der II. Gruppe wurde Ende April 1945 aufgelöst. Die III. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders wurde am 12. Januar 1945 in Bonn-Hangelar aufgestellt und unterstand der 1. Jagddivision. Am 2. März verlegte die Gruppe nach Bad Lippspringe und am 29. März nach Oldenburg. Hier wurde sie der 2. Jagddivision unterstellt. Auf eine Staffel reduziert verlegte sie am 8. April nach Hamburg-Fuhlsbüttel und am 2. Mai nach Leck.

Eine zusätzliche 10. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 11 wurde am 28. Januar 1945 in Burg bei Magdeburg aus dem Kommando Welter mit der Messerschmitt Me 262 A-1 aufgestellt. Der Staffelkommandant Kurt Welter gilt als der erfolgreichste Düsenjäger-Kampfpilot des Zweiten Weltkrieges.[2] Seine 10. Staffel unterstand der 1. Jagddivision und verlegte am 12. April nach Lübeck, wenig später nach Reinfeld, wo sie der 2. Jagddivision unterstellt war und kam am 7. Mai nach Schleswig-Jagel zur 3. Jagddivision. Hier verblieb sie bis Kriegsende.

Gruppenkommandeure

I. Gruppe

  • Major Friedrich-Karl Müller, 26. August 1944

II. Gruppe

III. Gruppe

  • Hauptmann Fritz Krause, 12. Januar 1945

Literatur

  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken ein Dokument. Hrsg.: Wolfgang Dierich. Verlag Heinz Nickel, Zweibrücken 1993, ISBN 3-925480-15-3 (703 S.).
  • Gebhard Aders: Geschichte der Deutschen Nachtjagd. Motorbuch Verlag, 1977, ISBN 3-87943-509-X (400 S.).

Einzelnachweise

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945. Juni 2014, S. 70–71 bzw. 400–401.
  2. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 777.

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Wappen der Nachtjagdgeschwader der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Das Wappen zeigt einen sich vom Himmel herabstürzenden Adler mit einem roten Blitz auf England vor einem schwarzen Nachthimmel.