Mittelbrandenburgische Platten und Niederungen

Mittelbrandenburgische Platten und Niederungen
Landschaft bei Golm
Landschaft bei Golm
Fläche4 115,8 km²
Systematik nachHandbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Großregion 1. OrdnungNorddeutsches Tiefland
Großregion 2. OrdnungZentrales Norddeutsches Tiefland
Großregion 3. Ordnung76–89 →
Ostdeutsches Platten- und Heideland
Naturraum81
Mittelbrandenburgische Platten und Niederungen
Höchster GipfelWietkiekenberg (124,7 m)
Geographische Lage
Koordinaten52° 18′ 30″ N, 12° 57′ 0″ O
Mittelbrandenburgische Platten und Niederungen (Deutschland Naturraum)
Lage der Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen
BundeslandBrandenburg, Sachsen-Anhalt, Berlin
StaatDeutschland

Die Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen bilden einen sich in Brandenburg und teilweise auch im Südwesten Berlins und im Osten Sachsen-Anhalts befindenden Naturraum. Sie sind als Haupteinheitengruppe 81 der Naturräumlichen Gliederung Deutschlands in Großregionen Teil des Ostdeutschen Platten- und Heidelands. Der Brandenburger Teil der Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen deckt sich im Wesentlichen mit dem als Mittlere Mark bezeichneten Naturraum im Strukturatlas des Landes Brandenburg.[1]

Lage

Die Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen sind Teil des Norddeutschen Tieflandes. Benachbarte naturräumliche Landschaften sind das Luchland im Norden, das Ostbrandenburgische Heide- und Seengebiet im Osten, der Spreewald und das Lausitzer Becken- und Heideland im Südosten, der Fläming im Süden sowie die Elbtalniederung im Westen.

Beschreibung

In den Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen sind nahezu alle Landschaftselemente weichsel-kaltzeitlichen Ursprungs vereint, die im Bundesland Brandenburg vorkommen. Vorherrschend sind dabei unterschiedlich große Grundmoränenplatten im Wechsel mit breiten Niederungen. An die Nauener und Teltower Grundmoränenplatten im Norden schließen sich südlich die Niederungen von Havel, Nuthe und Notte an. Ihnen folgen die wiederum durch Grundmoränen und Sander geprägten Gebiete der Karower Platte, des Lehniner Landes sowie die Heiden von Beelitz und Luckenwalde. Ganz im Süden schließt sich schließlich mit dem Baruther Tal ein breites Urstromtal an.

Die höchsten Erhebungen finden sich in Form von Stauchmoränen. Der Wietkiekenberg erreicht 124,7 m, der Kleine Ravensberg bei Potsdam 114,2 m, der Götzer Berg 108,6 m über dem Meeresspiegel. Entwässert wird der gesamte Naturraum über die Havel und ihre Nebenflüsse.

Naturräumliche Gliederung

Die Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen werden wie folgt untergliedert:

  • 81 Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen
    • 810 Nauener Platte (595,0 km²)
    • 811 Teltowplatte (675,9 km²)
    • 812 Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet (513,0 km²)
    • 813 Lehniner Land (271,8 km²)
    • 814 Beelitzer Heide (225,0 km²)
    • 815 Nuthe-Notte-Niederung (561,6 km²)
    • 816 Luckenwalder Heide (319,5 km²)
    • 817 Baruther Tal mit Fiener Bruch (881,0 km²)
    • 818 Karower Platte (73,0 km²)

Literatur

  • Emil Meynen, Josef Schmithüsen et al. (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (8. Lieferung 1961). S. 1129–1139, Autor H. J. Franz.
  • Eberhard Scholz: Die naturräumliche Gliederung Brandenburgs. Pädagogisches Bezirkskabinett, Potsdam 1962, S. 52 ff.

Einzelnachweise

  1. Naturräumliche Gliederung 2007. (PDF; 803 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Strukturatlas. Brandenburgisches Landesamt für Bauen und Verkehr, Raumbeobachtung, archiviert vom Original am 25. Juli 2014; abgerufen am 30. Oktober 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lbv.brandenburg.de

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Ehrenpfortenberg Golm.jpg
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Der Ehrenpfortenberg in Potsdam-Golm vom Weg Am Urnenfeld aus gesehen. Die Blickrichtung geht etwa nach Norden. Der Schatten im Vordergrund wird vom Bahndamm geworfen.
Naturraeumliche Grossregionen Deutschlands plus.png
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  • derivative work: Elop (Ausschnitt) (talk)
  • Deutschland_Naturraeumliche_Grossregionen.png: User:NordNordWest
  • Grenzen und Beschriftungen wurden Anfang Juli 2012 deutlich überarbeitet
    • Grenzen zwischen den Gruppen nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nebst Einzelblättern
    • Grundlage für die Großregionen 1. bis 3. Ordnung ist ein Entwurf von Heinrich Müller-Miny, siehe hier (PDF)
    • Die Nordgrenze der Region 1. Ordnung Alpen wurde nach den Alpenblättern (Dongus) geändert
    • Die Nordgrenze der Region 2. Ordnung Zentralalpen zu den Nördlichen Kalkhochalpen wurde südlich des Inntals gelegt (bei Müller-Miny: nördlich), wie es dem allgemeinen Stand und der Geologie entspricht
    • Die Grenze der Region 2. Ordnung Lößbörden wurde gemäß der neueren Gliederung Naturräume in Sachsen geändert
      • Insbesondere wurde die Gruppe 44 Oberlausitz zwischen Mittelgebirgsschwelle und Lößbörden aufgeteilt
      • Die Gruppe 46 Sächsisches Hügelland kam entsprechend komplett zu den Lößbörden, also auch die Teile rechts der Elbe; östlich der Haupteinheit 462 Großenhainer Pflege wurde entsprechend auch ein Teil von 892 Königsbruck-Ruhlander Heiden (Gruppe 89 Oberlausitzer Heideland) den Lößbörden zugeschlagen.
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Karte der Naturräumlichen Großregionen Deutschlands

Legende

Großregion 1. Ordnung (dunkelrote Linien)
Großregion 2. Ordnung (orangefarbene Linien)
Großregion 3. Ordnung (dick-violette Linien) bzw.
zweiziffrige Haupteinheitengruppen (dünn-violette Linien) nach dem de:Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands.

 Die Namen einiger Großregionen 2. bzw. 3. Ordnung sind nicht genau bekannt!
 Georeferenziertes Bild!