Migrolino

Migrolino AG

RechtsformAktiengesellschaft[1]
Gründung2009
SitzSuhr, Schweiz Schweiz
LeitungMarkus Laenzlinger (CEO)[2]
Michel Gruber (VR-Präsident)[1]
Mitarbeiterzahl159 (2020)[3]
Umsatz716 Mio. CHF (2020)[4]
BrancheDetailhandel
Websitewww.migrolino.ch
© Roland Fischer, Zürich (Switzerland) – Mail notification to: roland_zh(at)hispeed(dot)ch / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Migrolino-Filiale am Bahnhof Zürich-Affoltern

Die Migrolino AG (Eigenschreibweise: migrolino) ist ein Schweizer Anbieter im Convenience-Shop-Bereich mit Filialen an Bahnhöfen, Tankstellen und weiteren Orten. Sie ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Migros-Genossenschafts-Bundes.

Unternehmen

2018 war Migrolino an 318 Standorten in der Schweiz präsent.[5] Im Gegensatz zu den regulären Migros-Supermärkten werden dort auch Alkohol und Tabakwaren verkauft.[6] 2018 wurden 255 Standorte von den Tankstellenbetreibern Migrol (100 Standorte), Shell (65 Standorte), SOCAR (60 Standorte) und Piccadilly (30 Standorte) geführt.[5] Aufgrund dieses Franchising-Systems sind die Arbeitnehmenden von Migrolino nicht in den Gesamtarbeitsvertrag der Migros eingebunden, was zu Berichten über tiefe Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen führte.[7][8]

Von 2020 bis 2022 werden sämtliche Shell-Select-Standorte und einige Migrolino-Standorte auf das neue «mio»-Konzept umgestellt.[9]

Unter dem Namen Migrolino-Wholesale bietet die Migrolino AG seit 2014 ihre Logistik- und Servicedienstleistungen auch Partnern ausserhalb der Migrolino an.

Geschichte

Im Jahr 1998 gründeten Migros, Valora und SBB die Marke Avec und eröffneten Shops an kleinen und mittleren Bahnhöfen mit Einkaufsmöglichkeit, Bistro und Kiosk. 2005 stiegen die SBB aus dem Joint-Venture aus, drei Jahre später stieg auch Migros aus und Valora übernahm die Marke Avec.[10] Das seit 2000 bestehende Gemeinschaftsunternehmen Cevanova wurde aufgelöst und die Shops wurden aufgeteilt. Zusammen mit dem neuen Partner Shell reaktivierte Migros den Markennamen Migrolino, unter dem das Unternehmen in den 1970er Jahren[11] in das Fast-Food-Geschäft eingestiegen war.[12] 2009 erfolgte die Gründung der Migrolino AG.

Im Jahr 2011 zog die Migrolino AG ins Migros Verteilzentrum Suhr um und baute eine eigene Logistikplattform auf, von der aus ab dem darauf folgenden Jahr alle Niederlassungen beliefert werden konnten.[10] 2012 übergab Migrol das Tankstellenshop-Geschäft an Migrolino. Im folgenden Jahr ging SOCAR (vormals Esso) für ihre Shops mit Migrolino eine enge Kooperation ein. Menschenrechtler kritisierten dies aufgrund der Nähe von SOCAR zum aserbaidschanischen Präsidenten İlham Əliyev.[13]

Am 29. Januar 2021 startete mit «Hey Migrolino» eine Lieferservice-/Click-and-Collect-Plattform im Testbetrieb für die Gegenden Wallisellen, Winterthur und Zürich.[14] Der Testbetrieb wird voraussichtlich Ende August 2022 eingstellt.[15]

Am 2. September 2021 wurde im Bahnhof Zürich Tiefenbrunnen der erste Gooods-Store eröffnet,[16][17][18] der zweite folgte am 16. Juni 2022 im Bahnhof Winterthur.

In den 1970er Jahren war Migrolino ein Selbstbedienungsrestaurant in Bern nach amerikanischem Vorbild.[19]

Weblinks

Commons: Migrolino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b migrolino AG. Handelsregisteramt des Kantons Aargau, abgerufen am 16. Oktober 2021.
  2. Migrolino AG: Unternehmensleitung. Abgerufen am 11. Mai 2020.
  3. Tochtergesellschaften & Beteiligungen. migrolino AG. In: report.migros.ch. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  4. Finanzielle Berichterstattung 2020. (PDF) In: report.migros.ch. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  5. a b Philipp Albrecht: Migros: Wie Denner und Migrolino zuverlässig Gewinne abliefern. (Nicht mehr online verfügbar.) bilanz.ch, 24. April 2019, archiviert vom Original am 4. Mai 2019; abgerufen am 4. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bilanz.ch
  6. Christoph Stricker: Migros hat Erfolg mit Tabak und Alkohol. NZZ, 7. April 2010, abgerufen am 30. September 2018.
  7. Hungerlöhne bei Migros-Tochter. Handelszeitung, 2. Mai 2014, abgerufen am 30. September 2018.
  8. Nadine Woodtli, Dani Müller: Miserable Arbeitsbedingungen in Tankstellenshops. Schweizer Radio und Fernsehen, 27. Juni 2017, abgerufen am 30. September 2018.
  9. migrolino eröffnet ersten Kleinstflächenshop «mio». In: migros.ch. 30. Juli 2020, abgerufen am 12. Juli 2021.
  10. a b Sergio Aiolfi: Kampf der Riesen um kleine Flächen. NZZ, 24. Mai 2016, abgerufen am 30. September 2018.
  11. SRF Archiv: Unerwünschte Jugendliche in Bern (1979) | SRF Archiv. 19. April 2017, abgerufen am 14. April 2019.
  12. Migros arbeitet neu mit Shell zusammen. NZZ, 4. Juli 2008, abgerufen am 30. September 2018.
  13. Matthias Chapman: Kritik an Migros-Deal mit Öl-Multi aus Aserbeidschan. Tages-Anzeiger, 5. Juni 2012, abgerufen am 30. September 2018.
  14. Migrolino lanciert erstmals Online-Lieferservice. In: werbewoche.ch. 3. Februar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021.
  15. Andreas Güntert: Migros-Tochter Migrolino stellt ihren Lieferdienst Hey Migrolino ein. In: handelszeitung.ch. 3. Februar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021.
  16. Wir haben geöffnet. In: gooods.ch. 8. September 2021, abgerufen am 9. September 2021.
  17. Alina Müller: In diesem neuen Laden lassen sich Waren mit dem Handy scannen. In: 20min.ch. 2. September 2021, abgerufen am 9. September 2021.
  18. Katharina Sieweke: Migrolino lanciert neues Convenience-Format. In: stores-shops.de. 9. September 2021, abgerufen am 9. September 2021.
  19. Unerwünschte Jugendliche in Bern (1979) | Jugendszenen in der Schweiz | SRF Archiv. Abgerufen am 22. Februar 2022 (deutsch).

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Affoltern - Migrolino - Bahnhof 2012-05-13 17-59-52 (P7000).jpg
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Migrolino, Bahnhof in Zürich-Unteraffoltern (Schweiz)
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Autor/Urheber: Migrolino AG, Lizenz: CC BY-SA 4.0
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