Marz

Marz
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Marz
Marz (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Burgenland
Politischer Bezirk:Mattersburg
Kfz-Kennzeichen:MA
Fläche:17,40 km²
Koordinaten:47° 43′ N, 16° 25′ O
Höhe:252 m ü. A.
Einwohner:2.080 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:120 Einw. pro km²
Postleitzahl:7221
Vorwahlen:0 2626
Gemeindekennziffer:1 06 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeinde Marz
7221 Marz
Website:www.marz.at
Politik
Bürgermeister:Gerald Hüller (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Marz im Bezirk Mattersburg
Lage der Gemeinde Marz im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)AntauBad SauerbrunnBaumgartenDraßburgForchtensteinHirmKrensdorfLoipersbachMarzMattersburgNeudörflPöttelsdorfPöttschingRohrbach bei MattersburgSchattendorfSieggrabenSigleßWiesenZemendorf-StötteraBurgenland
Lage der Gemeinde Marz im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Marz (ungarisch Márcfalva, Márczfalva)[1] ist eine Gemeinde im Bezirk Mattersburg im Burgenland in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Tal des Marzer Bachs in einer etwa 20 km breiten Mulde der Wulkaebene. Sie ist umgeben von niedrigen, zum Teil bewaldeten Hügeln. Einzige Ortschaft der Gemeinde ist Marz, allerdings gibt es noch die Einzellagen Heroldsmühle, Holzstadel und Villa Waldfried.

Nachbargemeinden

MattersburgPöttelsdorf und Zemendorf-Stöttera
MattersburgKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtRohrbach bei Mattersburg
Sieggraben

Geschichte

Marz (Mitte links) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Die Funde von Tonscherben mit Linearbandverzierungen und Steinbeilen bezeugen, dass das Gebiet bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war.

Das Hügelgräberfeld auf der „Leberweide“, einer Anhöhe südlich des Ortes, stammt aus der Eisenzeit. Ein großes Tongefäß, das auf der Schulter zwei plastisch modellierte erhobene Hände trägt, befindet sich im Naturhistorischen Museum in Wien.[2]

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Marz dann in der Provinz Pannonia.

Marz wurde 1202 erstmals urkundlich als Mouruhc erwähnt. Ab dem Jahr 1312 war Marz Teil der Grafschaft Mattersdorf, die später als Grafschaft Forchtenstein bezeichnet wurde.[2]

Die Revolution von 1848 brachte die Aufhebung der Grundherrschaft und die Durchführung der Bodenreform. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Márcfalva verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Legende: Der heilige Willibald (erster Bischof von Eichstätt) soll im Jahre 741 die erste Kirche gebaut haben.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Römisch-katholische Pfarrkirche Mariae Krönung
Kriegerdenkmal beim Aufgang zur Pfarrkirche
Ältestes Haus von Marz (erbaut 1690)
Denkmalgeschützte alte Schmiede
Mattersburger Bahn, Aufnahmsgebäude der Haltestelle Marz Rohrbach, vormals Bahnhof
  • Kath. Pfarrkirche Marz Krönung Mariens
  • Lichtsäule: auf dem Ambrosius Salzer-Platz
  • Anlage Alte Schmiede: Schmiede- und Wohntrakt, Lagergebäude und Innenhof, Ambrosius Salzer-Platz 1
  • Pest-/Dreifaltigkeitssäule, Mariensäule: Ambrosius Salzer-Platz 3
  • Radkreuz: Ambrosius Salzer-Platz 4
  • Grabsteine: Friedhofgasse 1
  • Johannes-Nepomuk-Kapelle: Heiligenbrunnengasse
  • Neumühle/ehem. Heroldmühle: Heroldmühle 1
  • Gemeindeamt: Schulstraße 11

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,88
(−4,50)
48,12
(+10,49)
n. k.
(−5,99)
2017

2022

Das Gemeindeamt steht unter Denkmalschutz

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei2022[3]2017[4]2012[5]2007[6]2002[7]1997[7]
Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.
ÖVP70351.881179156,381293987,591980757,111279155,741261447,2710
SPÖ65248.121052837,638nicht kandidiertA157240,48955639,18853541,199
FPÖnicht kandidiert845,99113312,412nicht kandidiert725,07115011,552
FBLnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert342,410nicht kandidiertnicht kandidiert
Wahlberechtigte180517561712169216771537
Wahlbeteiligung82,38 %84,11 %81,07 %88,89 %90,94 %92,13 %
A1 
Die Orts-SPÖ hatte die Wahlunterlagen nicht fristgerecht abgegeben, weshalb sie nicht zur Wahl zugelassen wurde

Gemeindevorstand

Neben Bürgermeister Gerald Hüller (ÖVP) und den beiden Vizebürgermeistern Jürgen Lehrner (SPÖ) und Maria Zachs (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Corinna Braunrath (SPÖ), Franz Buchinger (ÖVP), Andreas Grath (SPÖ) und Gertraud Zachs (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[8]

Umweltgemeinderätin ist Christina Biribauer (ÖVP).[9]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2007 Gerald Hüller (ÖVP). Anlässlich der Bürgermeisterdirektwahl 2017 wurde er mit 67,10 % in seinem Amt bestätigt. Seine Mitbewerber Ursula Linniger (SPÖ) und Klaus Thier (FPÖ) kamen auf 27,69 % bzw. 5,21 %.[4] Bei der Wahl 2012 hatte Hüller 85,15 % ohne Gegenkandidaten erreicht.[5] Damit ging Hüller in seine dritte Amtsperiode.

Bei der Wahl 2022 verteidigte Gerald Hüller das Bürgermeisteramt mit 54,28 Prozent im ersten Wahldurchgang.[3]

Erster Vizebürgermeister ist Jürgen Lehrner (SPÖ), zweite Vizebürgermeisterin ist Maria Zachs (ÖVP).[8]

Chronik der Bürgermeister

vonbisBürgermeister[10]
18501851Johann Tasch
18511853Anton Schlaninger
1854Matthias Ochs
1855Matthias Schmidl
1889Johann Vogler
1900Johann Buchinger
1910, 1912, 1916Matthias Rumpler
1920Matthias Scheiber
vonbisBürgermeister[10]
1920J. oder Michael Schöll
19201921Johann Buchinger
19211922Matthias Sailer
19231925Josef Steiner
19251927Michael Giefing
19271938Johann Leitgeb
19381943Franz Redl
19431945Rudolf Ponzer
vonbisBürgermeister[10]
1945Franz Leitgeb
19451950Johann Leitgeb
19501963Johann Buchinger
19631967Stefan Zachs
19671972Johann Buchinger
19721997Alois Grath
19972007Otto Scheiber
seit 2007Gerald Hüller

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein silberner, dreigezinnter, mit drei Fensteröffnungen und einem Tor versehener Turm, der von einer silbernen Mauer begleitet wird.

Das Wappen wurde am 7. September 1977 verliehen. Marz wurde im Jahr 1202 erstmals urkundlich erwähnt, und zählt damit zu den ältesten Siedlungen im Burgenland. Die auf einem Hügel stehende Pfarrkirche diente mit einer den Hügel umfassenden Wehrmauer während der Türkenkriege als Zufluchtsstätte der Dorfbevölkerung. Das Wappensymbol verweist auf diese Verteidigungseinrichtung und somit auf das schwere Schicksal der Gemeinde in der Vergangenheit; zugleich soll es als Zeichen für den großen Aufschwung in der Gegenwart dienen.[11]

Persönlichkeiten

Quelle[12]

Ehrenbürger der Gemeinde

  • Franz Mariska, Pfarrer (verliehen am 15. Februar 1937)
  • Johann Schwarz, Pfarrer (verliehen am 3. April 1972 / verstorben am 8. März 1976)
  • Georg Fuchs (verliehen am 24. September 1977 / verstorben am 7. April 1998)

Träger des Ehrenringes

  • Johann Buchinger, Altbürgermeister (verliehen am 8. Mai 1984 / verstorben am 14. Mai 1994)
  • Stefan Zachs, Altbürgermeister (verliehen am 17. November 1989 / verstorben am 21. Mai 1994)
  • Alois Grath, Altbürgermeister (verliehen am 26. November 1999 / verstorben am 29. Juni 2004)
  • Otto Scheiber, Bürgermeister a. D. (verliehen am 15. Mai 2014)

Träger der Ehrennadel der Gemeinde

  • Franz Schmidl (verliehen am 29. Mai 1987)
  • Johann Herowitsch (verliehen am 19. Juli 1987)
  • Franz Buchinger (verliehen am 20. Dezember 1991)
  • Peter Seedoch (verliehen am 15. März 2007)
  • Ewald Widder (verliehen am 15. März 2007)
  • Hermine Steiner, Volksschuldirektorin i. R. (verliehen am 15. März 2007)
  • Robert Steiner (verliehen am 30. November 2017)

Personen, die mit Marz in Verbindung sind

  • Ambrosius Salzer (1475–1568), Domherr von St. Stefan und Rektor der Universität Wien
  • Eduard Suess (1831–1914), österreichischer Geologe und Politiker des 19. Jahrhunderts, in Marz bestattet
  • Wolfgang Weisgram (* 1957), österreichischer Journalist und freier Autor (Der-Standard-Korrespondent und Fußball-Experte) lebt in Marz

Weblinks

Commons: Marz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 85.
  2. a b c Ortsgeschichte. Gemeinde Marz, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  3. a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  4. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Marz 2017 (abgerufen am 6. Dezember 2017)
  5. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Marz 2012 (abgerufen am 6. Dezember 2017)
  6. Land Burgenland: Wahlergebnis Marz 2007 (abgerufen am 6. Dezember 2017)
  7. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Marz 2002 (abgerufen am 6. Dezember 2017)
  8. a b Gemeindevorstand. Gemeinde Marz, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  9. Gemeinde Marz: Ausschüsse (abgerufen am 6. Dezember 2017)
  10. a b c Gemeinde Marz: Bürgermeister seit 1850 (abgerufen am 6. Dezember 2017)
  11. Gemeindewappen. Gemeinde Marz, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  12. Gemeinde Marz: Ehrungen durch die Gemeinde Marz (abgerufen am 6. Dezember 2017)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Austria adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
AUT Marz COA.svg
Coat of arms of Marz, Burgenland
Marz - Kriegerdenkmal (01).jpg
Autor/Urheber: Steindy (talk) 11:15, 8 March 2012 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kriegerdenkmal - Marz
Marz - Alte Schmiede (02).jpg
Autor/Urheber: Steindy (talk) 09:17, 8 March 2012 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Alte Schmiede - Marz
Marz - Pfarrkirche (05).jpg
Autor/Urheber: Steindy (talk) 09:35, 8 March 2012 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pfarrkirche Mariae Krönung - Marz
Marz im Bezirk MA.png
Bezirk Mattersburg
Karte A Bgld MA.svg
Karte des österreichischen Bundeslandes Burgenland, Mattersburg hervorgehoben
Marz - Gemeindeamt, Rathaus (02).jpg
Autor/Urheber: Steindy (talk) 10:56, 8 March 2012 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gemeindeamt - Marz
Marz- Aeltestes Haus von 1690 (01).jpg
Autor/Urheber: Steindy (talk) 11:19, 8 March 2012 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ältestes Haus in Marz von 1690
Aufnahmeblatt 4957-1 Mattersdorf, Agendorf, Sieggraben, Ödenburg.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section NW (später 4957/1). Mattersdorf (späteres Mattersburg), westliches Ödenburg / Sopron, Agendorf / Agvalva, Brennberg, Schattendorf, Marz, Drassburg, Sieggraben im Burgenland, Österreich und Westungarn. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000.