Martina GR

GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Martinaf zu vermeiden.
Martina
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region:Innw
Politische Gemeinde:Valsoti2
Postleitzahl:7560
Koordinaten:830565 / 197091
Höhe:1035 m ü. M.
Einwohner:114
Website:www.tschlin.ch
Platz in Martina vor dem Zoll
Platz in Martina vor dem Zoll

Platz in Martina vor dem Zoll

Karte
Martina GR (Schweiz)
www

Martina ( [mɐrˈtinɐ][1]; dt.: Martinsbruck) ist ein Dorf, Grenzort und eine der Fraktionen der Gemeinde Valsot im Schweizer Kanton Graubünden.

Geografie

Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1954

Das Dorf liegt am Inn und der Hauptstrasse 27 am Grenzübergang zu Österreich. Der Tiroler Ort Nauders jenseits des Inns liegt 7,8 Strassenkilometer weiter östlich am Reschenpass. Vier Kilometer südlich liegt der «Dreiländergrenzstein» (2179 m ü. M.), das Dreiländereck zwischen der Schweiz, Österreich und Italien.

Der nächste grössere Ort auf Schweizer Gebiet ist der Hauptort des Unterengadins, Scuol, 17 km innaufwärts. Das Dorf liegt auf 1035 m ü. M. und ist von Bergen umgeben. Auf der Nordseite des Inntals (Silvrettagruppe) liegt der 3146 m hohe Piz Mundin, im Süden der Piz Lad (2808 m ü. M.).

Sprache und Bevölkerung

Die Sprache ist das Vallader, das Unterengadiner Idiom des Rätoromanischen.

Martina hat etwas mehr als 100 Einwohner. Viele sind älter, aber es ziehen auch neue junge Leute nach Martina, insbesondere Grenzwächter. In Martina stehen eine reformierte und eine katholische Kirche. Fast alle Häuser im Dorf sind alte Engadinerhäuser. Zu Martina gehört der Grenzort Vinadi.

Wappen

Auf dem Wappen ist ein stehender Steinbock mit senkrechtem Heurechen abgebildet.

Geschichte

Geschichtlich gehörte Martina, wie weite Teile des Unterengadins, zum Einflussbereich der Grafschaft Tirol und des Bistums Chur. Anders als weitläufig angenommen war Martina (dt. Martinsbruck) im 13. Jahrhundert jedoch nicht Grenzort des Unterengadins. Bereits um 1258 wurde Juvelle – anstelle von Martina – als Grenzpunkt des Unterengadins zum Oberen Gericht genannt. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts betrieben die Grafen von Tirol Zollstätten in Pfunds und Nauders, die etwas später nach Finstermünz und Martina verlegt wurden.[2] Seit 1848 ist Martina eidgenössische Zollstation.[3]

1907 bis 1912 wurden die Talstrasse von Martina über Vinadi nach Schalkl sowie die in Vinadi abzweigende Samnaunerstrasse gebaut, bis dahin lief der Grenzverkehr über Nauders und Altfinstermünz.

Sehenswürdigkeiten

Bilder

Literatur

Weblinks

Commons: Martina, Graubünden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fussnoten

  1. rätoromanisch
  2. Stolz, Prof. Dr. Otto: Zur Geschichte der Zoll- und Verkehrsbeziehungen Graubündens mit Tirol und Vorarlberg. In: Bündner Monatsblatt. Band 4/5, April 1952 (e-periodica.ch).
  3. Ortsbroschüre Tschlin. Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM), 9. Juli 2019, abgerufen am 27. November 2022.

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Inntalblick mit Martinsbruck (Nähe von Norbertshöhe). Der Blick geht den Inn talaufwärts in die schluchtartigen Windungen des Tals bei Valsot (Unterengadin) zu den Bergen in der Sesvennagruppe.
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Martina, Katholische Kirche
Häuserzeile in Martina GR.jpg
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Häuserzeile in Martina GR (Gemeinde Tschlin)
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Unterengadinische (Vallader) Aussprache des Ortsnamen "Martina". Sprecherin ist eine weibliche Person aus Strada. L1: Vallader & Schweizerdeutsch, geboren 1986.
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Martina, Reformierte Kirche