Marinus Kraus

Marinus Kraus
Marinus Kraus (2017)

Marinus Kraus (2017)

NationDeutschland Deutschland
Geburtstag13. Februar 1991
GeburtsortOberaudorfDeutschland
Größe173 cm
Gewicht59 kg
BerufPolizist
Karriere
VereinWSV Oberaudorf
Nationalkaderseit 2009
Pers. Bestweite222,0 m (Vikersund 2015)
Statuszurückgetreten
Karriereende2022
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen6 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold2014 SotschiMannschaft
 Skisprung-Junioren-WM
Silber2011 OtepääMannschaft
 Deutsche Meisterschaften
Gold2011 HinterzartenMannschaft
Gold2012 KlingenthalMannschaft
Gold2013 OberstdorfEinzel
Gold2013 OberstdorfMannschaft
Gold2014 HinterzartenMannschaft
Gold2016 OberhofMannschaft
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup26. Januar 2013
 Weltcupsiege (Team)01  (Details)
 Gesamtweltcup16. (2013/14)
 Skiflug-Weltcup17. (2013/14)
 Vierschanzentournee12. (2014/15)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen010
 Teamspringen130
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix15. August 2013
 Gesamtwertung Grand Prix27. (2014)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen001
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC22. August 2018
 COC-Siege (Einzel)04  (Details)
 Gesamtwertung COC02. (2012/13)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen414
letzte Änderung: 22. Juni 2022

Marinus Kraus (* 13. Februar 1991 in Oberaudorf) ist ein ehemaliger deutscher Skispringer. Er wurde mit der deutschen Mannschaft Olympiasieger bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi und mit der deutschen Junioren-Mannschaft Vizeweltmeister bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2011 im estnischen Otepää. Er springt für den WSV Oberaudorf und ist Polizeimeister bei der Bundespolizei.[1]

Werdegang

Kraus begann seine Karriere als Nordischer Kombinierer. In dieser Sportart wurde er international erstmals mit 14 Jahren in einem FIS-Rennen eingesetzt, nachdem er zuvor Deutscher Schülermeister geworden war. Neben weiteren FIS-Rennen startete er vorwiegend im Alpencup. 2007 wurde er Deutscher Jugendmeister im Sprint und auch bei den Spezialspringern. Da er stets im Springen besser abschnitt als in der Loipe, entschied er sich 2009 nur noch im Spezialspringen anzutreten. Seinen letzten internationalen Auftritt in der Nordischen Kombination hatte er am 7. März 2009 in Winterberg, als er bei einem Wettkampf des Alpencups den 21. Rang im Sprint belegte.

Am 22. August 2009 wurde Kraus beim Sommerspringen in Lillehammer erstmals im Rahmen des Continental Cups der Spezialspringer eingesetzt. Als 46. schied er jedoch bereits im ersten Durchgang aus. Am 10. Januar 2010 konnte er in Titisee-Neustadt als 20. erstmals in den Punkteränge dieser „zweiten Liga“ des internationalen Skisprungsports landen. Seinen ersten Sieg im Continental Cup ersprang er sich gut zwei Jahre später, als er das Springen vom Pine Mountain Jump in Iron Mountain im US-Bundesstaat Michigan für sich entscheiden konnte.[2]

Als im Januar 2011 die Junioren-Weltmeisterschaften erstmals im estnischen Otepää stattfanden, gehörte Kraus gemeinsam mit Richard Freitag, Daniel Wenig und Stephan Leyhe zur deutschen Mannschaft, die sich am 30. Januar hinter Österreich die Silbermedaille sichern konnte.[3] Zwei Tage zuvor war er im Einzelwettbewerb lediglich 28. geworden. Bei den deutschen Meisterschaften 2011 in Hinterzarten und 2012 in Klingenthal konnte er sich mit der bayerischen Mannschaft jeweils den Mannschaftstitel sichern.[4]

Nachdem Kraus bereits mehrfach erfolglos an Qualifikationsspringen für den Weltcup teilgenommen hatte, setzte er sich bei der Qualifikation für das Skifliegen in Vikersund am 26. Januar 2013 erstmals durch, konnte sich als jeweils 36. des ersten Durchgangs aber weder an diesem Tage noch beim zweiten Springen einen Tag später für das Finale qualifizieren. Eine Woche später im tschechischen Harrachov qualifizierte er sich ebenfalls wieder für den Wettbewerb, um aber im ersten Springen abermals – diesmal als 33. – auszuscheiden. Immerhin stellte er jedoch mit 183,5 Metern eine persönliche Bestweite auf. Später am Tage erzielte er im zweiten Wettbewerb als 19. erstmals Weltcuppunkte. Ein zweiter Sprung blieb ihm aber auch hier versagt, da der Wettkampf aufgrund wechselnder Winde nach einem Durchgang abgebrochen werden musste. Zurück im Continental Cup konnte er am 2. und 3. März 2013 im tschechischen Liberec zwei Siege in dieser Wettkampfserie feiern.[5][6]

Im Oktober 2013 wurde Kraus erstmals Deutscher Meister im Einzelspringen von der Großschanze in Oberstdorf und konnte dort auch den Titel mit der bayerischen Mannschaft verteidigen.[7] Zum Auftakt der Weltcup-Saison 2013/14 belegte Kraus in Klingenthal den achten Platz. Beim anschließenden Springen in Kuusamo erreichte er mit dem zweiten Platz 0,5 Punkte hinter Gregor Schlierenzauer seinen ersten Podestrang und auch seine bisher beste Weltcup-Platzierung.

Am 17. Februar 2014 wurde er bei den Olympischen Spielen 2014 Sotschi zusammen mit Andreas Wank, Andreas Wellinger und Severin Freund Olympiasieger im Mannschaftsspringen,[8] nachdem er zwei Tage zuvor im Einzelspringen von der Großschanze den sechsten Platz belegt hatte. Am 1. März 2014 konnte Kraus mit einem zweiten Platz in Lahti mit der deutschen Mannschaft erstmals bei einem Weltcup-Teamspringen einen Podestplatz erreichen. Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres wurde er zusammen mit Andreas Wank, Andreas Wellinger und Severin Freund auf Rang zwei gewählt.

(c) Ailura, CC BY-SA 3.0 AT
Marinus Kraus 2015 in Hinzenbach

In den Folgejahren konnte Kraus nicht mehr an diese Leistungen anknüpfen[9] und wurde immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Er startete letztmals 2016 im Weltcup und fiel die gesamte Saison 2018/19 aus.[10] Mitte Februar 2020 ging er beim FIS-Cup-Springen in Villach zum ersten Mal seit 19 Monaten wieder bei einem internationalen Wettkampf an den Start. Am 13. Juni 2022 gab Kraus das Ende seiner aktiven Laufbahn bekannt.[11]

Erfolge

Weltcupsiege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.17. Januar 2015Polen ZakopaneGroßschanze

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.12. Februar 2012Vereinigte Staaten Iron MountainGroßschanze
2.2. März 2013Tschechien LiberecGroßschanze
3.3. März 2013Tschechien LiberecGroßschanze
4.15. September 2013Norwegen LillehammerGroßschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2012/13063.012
2013/14016.407
2014/15022.327
2015/16041.057

Grand-Prix-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2013039.063
2014027.084
2015060.028

Continental-Cup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2009/10095.053
2010/11086.100
2011/12042.217
2012/13002.849
2013/14017.409
2015/16054.185
2016/17087.072
2017/18100.042

Weblinks

Commons: Marinus Kraus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Porträt (Memento des Originals vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundespolizei.de bei www.bundespolizei.de, abgerufen am 4. Februar 2013.
  2. „COC-M: Marinus Kraus gewinnt in Iron Mountain“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 4. Februar 2013.
  3. „Österreich holt Team-Titel bei Junioren-WM“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 4. Februar 2013.
  4. „Kraus Team Meister 2012“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 4. Februar 2013.
  5. „COC-M: Sieg für Marinus Kraus“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 2. März 2013.
  6. „COC-M: Kraus gewinnt erneut“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 3. März 2013.
  7. „Marinus Kraus überrascht bei den Deutschen Meisterschaften“ auf www.berkutschi.com, abgerufen am 26. Februar 2014.
  8. „Deutschland entthront Österreich“ auf www.berkutschi.com, abgerufen am 26. Februar 2014.
  9. Die abgestürzten Skisprung-Helden Bild.de, 19. August 2018.
  10. Luis Holuch: Startschuss in die neue Saison: Das sind die Kader von DSV, ÖSV und Swiss-Ski. In: skispringen.com. 1. Juni 2019, abgerufen am 4. Juni 2019.
  11. Team-Olympiasieger Marinus Kraus beendet aktive Karriere eurosport.de, 13. Juni 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Ski jumping pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Ski jumping
20150927 FIS Summer Grand Prix Hinzenbach 4539.jpg
(c) Ailura, CC BY-SA 3.0 AT
Fis Skisprung Sommer Grand Prix am 27. September 2015 in Hinzenbach: Marinus Kraus
2017-10-01 COC Klingenthal Marinus Kraus 002.jpg
Autor/Urheber: Christian Bier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Continental-Cup-Springen zum Abschluss der Sommer-Saison 2017 in Klingenthal Marinus Kraus
Deutscher Skiverband Logo.svg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo des Deutschen Skiverbands