Mar del Plata
- Nicht zu verwechseln mit La Plata
Basisdaten | ||
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Fläche: | 79,48 km2 | |
Lage | 38° 0′ S, 57° 34′ W | |
Höhe ü. d. M.: | 38 m | |
Einwohnerzahl (2022): | 667.082 | |
Dichte: | 8393 Einw./km² | |
Agglomeration: | Mar del Plata - Batán | |
Verwaltung | ||
Provinz: | Buenos Aires (Provinz) | |
Partido: | General Pueyrredón | |
Sonstiges | ||
Postleitzahl: | 7600 | |
Telefonvorwahl: | 0223 | |
Website von Mar del Plata | ||
Karte | ||
Mar del Plata (spanisch für Silbermeer) ist das größte und bekannteste Seebad Argentiniens. Die Stadt liegt im Südosten der Provinz Buenos Aires und hat dauerhaft etwa 667.000 Einwohner.[1]
Geschichte
Mar del Plata wurde 1874 von Patricio Peralta Ramos gegründet, war zunächst jedoch nur ein unbedeutender Hafenort mit einer Salz-Fabrik. Nachdem es jedoch 1886 mit dem Eisenbahnnetz des Landes verbunden worden war, kamen immer mehr Besucher, 1888 wurde das erste Hotel eröffnet. Der Geschäftsmann Pedro Luro verwandelte den Ort innerhalb von wenigen Jahren in einen Badeort nach dem Vorbild des französischen Biarritz. Bereits 1890 war Mar del Plata ein sehr populärer Ferienort, und das Wachstum der Stadt war nicht mehr aufzuhalten.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ergaben sich Monate nach der Befreiung Deutschlands unabhängig voneinander die deutschen U-Boote U 530 und U 977 im Hafen von Mar del Plata.
1977 fand in Mar del Plata die erste UN-Wasserkonferenz statt.
Sehenswürdigkeiten
Etwa drei Millionen Touristen zählt die Stadt pro Jahr. Zum Sommer verdoppelt sich die Einwohnerzahl dauerhaft auf ca. 1.000.000. Die insgesamt 20 Kilometer langen Strände sind das touristische Kapital der Stadt, architektonische Sehenswürdigkeiten gibt es kaum, wenn man von den Kreationen der Villenarchitekten aus dem frühen 20. Jahrhundert im Stadtviertel Los Troncos absieht. Bedeutendste Kirche ist die Kathedralbasilika St. Peter und St. Cäcilia des hier seit 1957 ansässigen römisch-katholischen Bistums Mar del Plata. Ein anderer Anziehungspunkt ist das Nachtleben, mit dem größten Casino Argentiniens sowie mehreren Theatern, Varietés und Diskotheken. Das ehemalige Sommerhaus der argentinischen Schriftstellerin Victoria Ocampo ist jetzt ein Kulturzentrum.
„Interreligiöser Kreis“
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört auch ein sogenannter interreligiöser Rundgang. Dieser beinhaltet neben der Kathedrale, dem Schönstatt-Heiligtum, dem „Christus“ der Südmole, einer Nachbildung der Lourdes-Grotte auch einen Besuch der Kapellen von Stella Maris und Santa Cecilia sowie der russisch-orthodoxen Kirche von Mar del Plata. Die muslimische Gemeinschaft öffnet die Türen der sunnitischen Moschee der muslimischen Gemeinschaft. Die jüdische Gemeinde bietet ihrerseits Besuche im Gabriel-Tempel an.[2]
Kultur
Im Sommer verlagert sich ein Großteil der Kulturszene aus dem relativ nahen Buenos Aires nach Mar del Plata. Das Internationale Filmfestival von Mar del Plata im November ist das bedeutendste Argentiniens und eines der bekanntesten Lateinamerikas.
Wirtschaft
Der Tourismus bestimmt die Wirtschaft und hat zu einer Abhängigkeit der Bevölkerung von hohen Besucherzahlen geführt. In der Argentinien-Krise 1998–2002 stieg die Arbeitslosigkeit bis auf 28 Prozent, und deutlich mehr Menschen zogen in die Elendsviertel. Da es seit der Peso-Abwertung auch Ausländer wegen der günstigen Preise verstärkt in argentinische Ferienorte zog, ging es seit 2002 der Wirtschaft der Stadt deutlich besser. Eine weitere bedeutende Wirtschaftssparte neben dem Tourismus ist die Fischerei. Weiterhin hat die Stadt einen Industriepark westlich des Stadtzentrums nahe der Nachbarstadt Batán; dabei ist die Lebensmittelindustrie (insbesondere Fischverarbeitung), die Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen, Elektronik-, Textil- sowie die Verpackungsindustrie führend.
Infrastruktur
Die autobahnähnliche Ruta Provicial 2 verbindet Mar del Plata mit Buenos Aires, die Ruta Nacional 226 führt in Richtung Tandil, während die Ruta Provincial der Küste Richtung Norden führt.
Für den Aufschwung der Stadt im 19. Jahrhundert sorgte die Bahnlinie vom Bahnhof Constitución in Buenos Aires. Die Strecke wird zweimal täglich in jede Richtung befahren.[3][4]
Einige Kilometer nördlich der Stadt befindet sich der Flughafen Mar del Plata.
Mar del Plata verfügte um die Jahrtausendwende über eine Straßenbahn, deren Betrieb jedoch wieder eingestellt wurde.[5]
Der Hafen liegt südlich vom Stadtzentrum. Neben dem neben dem zivilenTeil für Fracht, Passagiere und Fischerei, existiert eine Basis der argentinischen Marine, die als U-Boot Stützpunkt dient. Mar del Plata war der Heimathafen des untergegangenen U-Boots „San Juan“.[6]
Geografie und Klima
Mar del Plata liegt am Südatlantik, am Fuß der niedrigen Sierra de los Padres, eines Teiles des Tandilia-Sierrensystems. Die Umgebung gehört zur Pampa-Region. Das Klima ist betont ozeanisch ohne markante Temperaturextreme und relativ feucht.
Mar del Plata | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mar del Plata
Quelle: wetter.com 1961–1990; wetterkontor.de |
Sport
In Mar del Plata sind zwei Fußballvereine ansässig, die auf nationalem Niveau spielen: der Erstligist Club Atlético Aldosivi und der Viertligist Club Atlético Alvarado.
1978 fanden in Mar del Plata sechs Spiele der ersten Finalrunde der Fußball-Weltmeisterschaft statt. Damit ist Mar del Plata bis dato der südlichste Ort, an dem WM-Spiele ausgetragen wurden.
1995 war Mar del Plata Ausrichter der XII. Panamerikanischen Spiele. Im Juni 1996 fand in der Stadt ein Vier-Nationen-Turnier im Basketball statt, an dem neben gastgebenden Argentiniern noch Deutschland, Uruguay und Kuba teilnahmen und das Deutschland im Finale gegen die Gastgeber für sich entscheiden konnte.[7]
Im Rahmen der Südamerikaspiele 2006 fanden die Handballturniere der Männer und Frauen in Mar del Plata statt.
Städtepartnerschaften
Mar del Plata unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten und Verwaltungseinheiten:
- Acireale, Italien, seit dem 7. Dezember 1996
- Bari, Italien, seit dem 27. November 2000
- Cancún, Mexiko, seit dem 2. Dezember 1987
- Fort Lauderdale, USA, seit dem 21. April 2001
- Havanna, Kuba, seit dem 11. Dezember 1998
- Kanton Freiburg, Schweiz, seit dem 7. Februar 1994
- Porto Recanati, Italien, seit dem 8. August 1998
- San Benedetto del Tronto, Italien, seit dem 29. November 2001
- Sant’Angelo in Vado, Italien, seit dem 10. Juni 1998
- Sorrent, Italien
- Viña del Mar, Chile, seit dem 3. September 2001
Darüber hinaus existieren Kooperationsabkommen mit:
- A Coruña, Spanien, seit dem 14. Juli 2000
- Estancia del Socorro, Paraguay, seit dem 16. Juni 2000
- Isla Mujeres, Mexiko, seit dem 11. September 2001
- Tianjin, China, seit dem 6. Juli 2001
Söhne und Töchter der Stadt
- Eduardo Adrián (1928–1990), Tangosänger
- Federico Almerares (* 1985), argentinisch-italienischer Fußballspieler
- Juan Alves (1939–2009), Radrennfahrer
- Héctor Babenco (1946–2016), argentinisch-brasilianischer Filmregisseur
- Tristán Bauer (* 1959), Filmregisseur, Drehbuchautor und Kameramann
- Florencia Borelli (* 1992), Leichtathletin
- Mariana Borelli (* 1992), Leichtathletin
- Emiliano Buendía (* 1996), Fußballspieler
- Germán Burgos (* 1969), Fußballspieler
- Belén Casetta (* 1994), Leichtathletin
- Matías Catalán (* 1992), argentinisch-chilenischer Fußballspieler
- Chenoa (* 1975), argentinisch-spanische Sängerin
- Francisco Comesaña (* 2000), Tennisspieler
- Gabriel Curuchet (* 1963), Radrennfahrer
- Juan Esteban Curuchet (* 1965), Radrennfahrer
- Juan Esnáider (* 1973), Fußballspieler
- Luciano Galletti (* 1980), Fußballspieler
- Valentín Garvie (* 1973), Trompeter
- Elsa Justel (* 1944), Komponistin
- Diego Lacamoire (* 1998), Mittelstreckenläufer
- Jorge Lanata (* 1960), Journalist und Schriftsteller
- Paz Lenchantin (* 1973), US-amerikanische Musikerin mit armenischen und französischen Wurzeln
- Alejandro Lococo (* 1991), Freestyle-Rapper, Streamer und Pokerspieler
- Carlos Humberto Malfa (* 1948), römisch-katholischer Geistlicher, Bischof von Chascomús
- Emiliano Martínez (* 1992), argentinischer Fußball-Nationaltorhüter, Weltmeister 2022
- Juan Alberto Merlos (1945–2021), Radrennfahrer
- Gabriel Antonio Mestre (* 1968), römisch-katholischer Geistlicher, Erzbischof von La Plata
- Roberto Mieres (1924–2012), Rennfahrer und Segler
- Pablo Ojeda (* 1978), Komponist und Perkussionist
- Roberto Pansera (1932–2005), Bandoneonist, Organist, Bandleader, Arrangeur und Komponist
- Astor Piazzolla (1921–1992), Musiker, Bandoneon-Spieler und Komponist
- Julio Hernán Rossi (* 1977), italienisch-argentinischer Fußballspieler
- Enrique Sáenz-Valiente (1917–1956), Sportschütze und Autorennfahrer
- Ernesto Segura (1914–1972), römisch-katholischer Geistlicher, Weihbischof in Buenos Aires
- Marcos Siebert (* 1996), Automobilrennfahrer
- Osvaldo Soriano (1943–1997), Schriftsteller und Journalist
- Matías Soulé (* 2003), Fußballspieler
- Braian Uribe (* 1991), Fußballspieler
- Guillermo Vilas (* 1952), Tennisspieler
- Horacio Zeballos (* 1985), Tennisspieler
Galerie
- Ansicht von See
- Panoramablick vom Eden Palace (2013)
- (c) Aleco, CC BY-SA 3.0Panoramablick aus den Torres de Manantiales (2009)
- (c) bart3, CC BY-SA 3.0Bucht bei Nacht (2011)
- Kap Corrientes
- Hafen, mit Seelöwen
- Kulturzentrum
- Straßenkarneval (2011)
- Kirche Stella maris
- National-Universität
- 1977: Eröffnung der 1. UN-Wasserkonferenz in Mar del Plata
Weblinks
- Mar del Plata Tourist Guide
- Página oficial de Mar del Plata (spanisch)
- IFAM-Bevölkerungsstatistik (spanisch)
- Portal de Mar del Plata muy actualizado (spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Centros Urbanos 2022 argentina.gob.ar, abgerufen am 24. Dezember 2023 (spanisch)
- ↑ Circuito Interreligioso en Mar del Plata turismoreligioso.travel, abgerufen am 3. Januar 2024 (spanisch)
- ↑ Mar del Plata cumple 145 años: la curiosa historia del tendero y el inmigrante que fundaron la ciudad feliz. Abgerufen am 30. Mai 2023 (europäisches Spanisch).
- ↑ Buenos Aires - Mar del Plata. 3. September 2021, abgerufen am 30. Mai 2023 (spanisch).
- ↑ Mar del Plata, Argentina. Abgerufen am 30. Mai 2023.
- ↑ Argentinisches Militär empfängt Signale von vermisstem U-Boot. 19. November 2017, abgerufen am 14. Juni 2023.
- ↑ "Ergebnisse", Sport-Bild vom 26. Juni 1996, S. 72
Auf dieser Seite verwendete Medien
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
(c) Aleco, CC BY-SA 3.0
Mar del Plata desde Torres de Manantiales
Autor/Urheber: Ojota, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Edificio del Rectorado de la Universidad Nacional de Mar del Plata.
Flag of Buenos Aires Province.
Autor/Urheber: Ezarate, Lizenz: CC BY-SA 4.0
View of Cabo Corrientes, Mar del Plata, Argentina
Autor/Urheber: Ojota, Lizenz: CC BY 2.0
The Mar del Plata Cultural Center. Designed by Julio Dormal and inaugurated in 1910, it funcioned as the Mar del Plata terminal for the Buenos Aires Great Southern Railway (FCS) until 1949 and as the city's main bus terminal until a new facility was completed in 2009. It was reinaugurated in 2013 as a cultural center.
Autor/Urheber: Erik Stattin, Lizenz: CC BY-SA 2.0
The beach in Mar del Plata, Atlantic coast of Argentina
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Argentinien
Autor/Urheber: Eduardo N. Fortes, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Argentinien mit der Nummer
Mar del Plata (Argentina). Puerto. Lobería
File:United Nations Water Conference Opens in Mar Del Plata
Autor/Urheber: Pertile, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Map showing urban area of Mar del Plata (Buenos Aires Province, Argentina), according to 2001 Census by INDEC. Source: INDEC
Autor/Urheber: Dario Alpern, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Stella Maris Church at Mar del Plata, Buenos Aires Province, Argentina.
(c) bart3, CC BY-SA 3.0
Mar del Plata, Buenos Aires Province, Argentina
Vista aérea del Boulevard Marítimo Peralta Ramos, la Plaza almirante Brown, el Casino Central y la Plaza Colón en Mar del Plata, Argentina. Postal del los años '70.
Autor/Urheber: diro7, Lizenz: CC BY-SA 4.0
This photo belongs to Mar del Plata City, located in the south of Buenos Aires Province.
Autor/Urheber: Dario Alpern, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Edificios de departamentos en Boulevar Marítimo Patricio Peralta Ramos y Avenida Luro en Mar del Plata, provincia de Buenos Aires, Argentina.