Lancashire and Yorkshire Railway

Streckennetz der Lancashire & Yorkshire Railway, Wandmosaik im Bahnhof Manchester Victoria

Die Lancashire and Yorkshire Railway (L&YR) war eine britische Eisenbahngesellschaft, die von 1847 bis 1921 existierte. Sie entstand durch die Fusion mehrerer Gesellschaften, von denen die Manchester and Leeds Railway die größte war. Das Unternehmen war das einzige seiner Zeit, dessen Verkehrsstrom von Ost nach West bzw. umgekehrt verlief. Die L&YR besaß 1650 Lokomotiven und ihre Bahnhöfe waren nicht weiter als fünf Meilen voneinander entfernt.

Am 1. Januar 1922 fusionierte die L&YR mit der London and North Western Railway (LNWR). Der Geschäftsführer, die Sekretäre und der Hauptmaschinenbauingenieur wurden in dem neuen Unternehmen hauptsächlich von der Lancashire and Yorkshire Railway besetzt. Ein Jahr später wurde die LNWR nach Inkrafttreten des Railways Act 1921 Bestandteil der London, Midland and Scottish Railway.

Die Bahnlinien

Das Streckennetz bestand aus mehreren Teilgebieten und alternativen Streckenabschnitten, sodass man nicht klar sagen konnte, welches die Hauptstrecke der L&YR war. Die Strecken wurden in drei Bereichen unterteilt:

Während es verschiedene Strecken zwischen der Central und der Western Division gab, existierte nur eine Strecke zwischen der Eastern und der Central Division. Deswegen durchquerten manche Routen die Pennines zwischen Lancashire und Yorkshire.

Die Lokomotiven

Die Loks waren dunkelgrün bemalt (mit kunstvoller Kupferlegierung) und hatten von Kupfer bedeckte Kamine. Die Verkleidung war schwarz und weiß. 1876 wurde aus dunkelgrün hellgrün und die Güterwaggons waren im schlichten schwarz gehalten. 1883 bemalte man alle Lokomotiven schwarz. Die Verkleidung war von nun an rot und weiß bei den Personenwaggons und rot bei den Güterwaggons.

Schifffahrt

Die Lancashire and Yorkshire Railway war in der Zeit vor den Fusionierungen des Jahres 1922 die Bahngesellschaft mit der größten Schiffsflotte. 1913 hatte das Unternehmen 26 Schiffe in seinem Besitz, durch die Fusionierung mit der London and North Western Railway kamen fünf weitere hinzu. Die Dampfer brachten Güter von Liverpool nach Drogheda in Irland, von Hull nach Brügge, und von Goole weiter zu größeren europäischen Häfen wie Amsterdam, Kopenhagen, Hamburg oder Rotterdam.

Nach der Fusion

Aufgrund der finanziellen Probleme nach dem Ersten Weltkrieg wurden mit dem Railways Act 1921 rund 160 Bahngesellschaften in Großbritannien zu vier Unternehmen zusammengefügt, darunter auch die L&YR. Folgende Bahnlinien gibt es heutzutage nicht mehr:

  • Von Manchester nach Bury
  • Von Preston nach Southport
  • von Bury and Accrington und wieder zurück
  • und die Nordschleife – von Blackburn nach Burnley über Great Harwood und Padiham.

Die meisten Bahnstrecken der L&YR werden im Personenverkehr seit 2016 von der DB-Tochtergesellschaft Arriva unter der Marke Northern bedient. Der ehemals größte Bahnhof des Landes, Manchester Victoria, der damals im Besitz des Unternehmens war, wurde modernisiert.

Sonstiges

Aus dem ehemaligen Fußballteam der Zweigstelle in ManchesterNewton Heath, entstand einer der erfolgreichsten Fußballklubs der Welt, Manchester United.

Literatur

  • Noel Coates: 150 Years of the Lancashire & Yorkshire Railway. Hawkshill Publishing, 1997. ISBN 1-900349-11-6.
  • Alan Earnshaw The Lancashire & Yorkshire Railway – Then & Now. Ian Allan, 1992. ISBN 0-7110-2058-2.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Lancashire and Yorkshire Railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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(c) TorstenGuise at en.wikipedia, CC BY 2.5
Created by TorstenGuise. Authors photograph of the Lancashire & Yorkshire Railways mural at Manchester Victoria