Khao Lak

Strand bei Khao Lak

Khao Lak (Thai:เขาหลัก, Aussprache: [kăo.làk] – etwa: Pfahl-Berg) ist ein Berg an der Westküste Thailands nahe der Andamanensee im Landkreis (Amphoe) von Takua Pa, Provinz Phang Nga, Süd-Thailand. Bekannter ist allerdings die gleichnamige Urlaubsregion, die sich ihm gegenüber an der Küste, etwa 60 Kilometer nördlich von Phuket befindet.

Wirtschaft

Wesentlicher Wirtschaftszweig der Region ist der Tourismus, was seit Ende der 1980er Jahre zu einem umfangreichen Ausbau der touristischen Infrastruktur führte. Khao (Berg) Lak ist also eine touristische Bezeichnung eines relativ jungen Urlaubsgebietes. Von Phuket bis nach Takua Pa ziehen sich scheinbar endlose Sandstrände. Größere Ortschaften gibt es nicht. Hauptort der Khao Lak Region ist die kleine Ortschaft La Ohn. Hier liegt auch der bekannte Nang Thong Beach.

In der Region Khao Lak hat sich die Wirtschaft im Laufe der Zeit entwickelt und verändert. In der Vergangenheit spielte der Zinnhandel eine bedeutende Rolle als Wirtschaftszweig. Heute sind andere Industrien in den Vordergrund getreten. Shrimpfarmen tragen zur Lebensmittelproduktion bei, während der Fischfang weiterhin eine Einkommensquelle darstellt. Kautschukplantagen liefern Rohstoffe für verschiedene Produkte, und Palmölplantagen sind ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Zusätzlich haben sich Obstplantagen, insbesondere für exotische Früchte wie Mangustin, Rambutan und Durian, etabliert.

Heute ist der Tourismus zur Haupteinnahmequelle der Region geworden, was die wirtschaftliche Landschaft von Khao Lak maßgeblich geprägt hat. Während der Covid-Pandemie gab es jedoch eine verstärkte Konzentration auf die Landwirtschaft. Dieser Schwerpunkt hat dazu beigetragen, die Wirtschaft in einer Zeit der Unsicherheit zu stabilisieren und zeigt die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Wirtschaftszweige in Khao Lak.

Verkehr

Die Entfernung von Bangkok beträgt 10 Fahrstunden mit dem Bus. Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Phuket, welcher ca. 1,5 Autostunden entfernt ist. Man erreicht Khao Lak am besten mit einem Transfer oder Taxi.

Die Hauptstraße, welche sich durch den gesamten Ort zieht, ist die Nationalstraße Nummer 4. In den Ortschaften Nang Thong (Khao Lak Center) und Bang Niang gibt es jeweils eine Ampel, an der man sich orientieren kann. Beim Überqueren der Straße ist Vorsicht geboten. Touristen sollten vor allem daran denken, dass in Thailand Linksverkehr herrscht.

In Thailand ist das Führen von Kraftfahrzeugen nur mit einem Internationalen Führerschein nach dem Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr vom 8. November 1968 oder einer thailändischen Fahrerlaubnis erlaubt. Der Internationale Führerschein muss in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein verwendet werden, und deutsche nationale Führerscheine allein werden offiziell nicht anerkannt. Diese Regelung unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung internationaler Standards und der Anpassung an lokale Verkehrsregeln.[1]

Thailand ist eines der Länder mit den höchsten Verkehrstoten weltweit und belegt in dieser traurigen Statistik den fünften Platz. Trotz verschiedener Bemühungen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit bleibt die Zahl der tödlichen Unfälle im Land alarmierend hoch. Die Gründe für die hohe Anzahl an Verkehrstoten sind vielfältig und reichen von menschlichem Fehlverhalten wie überhöhter Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer bis hin zu infrastrukturellen Problemen und mangelnder Durchsetzung von Verkehrsgesetzen.

Tourismus

Touristische Highlights sind die Strände von Nang Thong, Bang Niang und Khuk Khak. Die Ansiedlungen der Hotels und Resorts ziehen sich vom Taplamu-Hafen (dem Starthafen zu den Similan-Inseln) bis hinauf nach Nam Kaem.

In Khao Lak selber kann man neben 'Strand Hopping' einiges sehen. In der Ortschaft Bang Niang finden sich viele Märkte. Die beliebtesten sind der Bang Niang Markt, direkt bei der Ampel. Auf dem Bang Niang Markt findet man alles, was das Herz begehrt. Essen, Kleidung, Souvenirs und Technik werden hier angeboten. Der Bang Niang Markt ist immer montags, mittwochs, donnerstags und samstags von ca. 14 – 21 Uhr geöffnet. Ein Stück weiter im Norden findet man den Build Markt, der etwas weniger touristisch ist, aber auf dem man vor allem Essen und Kleidung findet. Der Build Markt findet immer dienstags, donnerstags, freitags und sonntags von ca. 14 – 21 Uhr statt.

Gegenüber dem Bang Niang Markt findet man das Tsunami Boat Memorial. Das Polizeiboot wurde beim Tsunami 2004 an Land gespült. Nun dient es als Gedenkstätte. Der Eintritt ist frei.

Außerdem ist Khao Lak der Ausgangspunkt für viele Tagesausflüge zu den Tauchgründen bei den Similan-Inseln, die etwa 70 Kilometer vor der Küste liegen. Auch der Nationalpark Khao Sok in der Provinz Surat Thani wird von Khao Lak aus viel besucht.

Tourismus während Covid-19

Der Bericht "Khao Lak & Phang Nga Hotel Market Update November 2020" [2] analysiert den Tourismus- und Hotelmarkt in Khao Lak und Phang Nga, Thailand.

Er hebt die nachhaltige Entwicklung neuer Hotels in der Region hervor, wobei der Schwerpunkt auf dem nördlichen Teil von Khao Lak liegt. Der Bericht erwähnt Projektverzögerungen aufgrund der aktuellen Situation, die viele Eröffnungen auf 2022-2023 verschieben, und die erwartete Fertigstellung einer vierspurigen Autobahn im Jahr 2021.

Die Trends im Dokument betonen einen auf das Inland ausgerichteten Besuchermarkt, staatlich geförderte Tourismusförderprogramme und die Rolle von sozialen Medien wie Instagram und Facebook bei der Ansprache von Reisenden. Der Bericht reflektiert auch den historischen Fokus auf internationale Reisende, die Auswirkungen von COVID-19 auf die Belegungsraten und die Wiederbelebung des Inlandstourismus. Die Surf-Szene in Khao Lak, das Aufkommen von Sport- und Kulturtourismuselementen und die bevorstehenden Hotelentwicklungen werden ebenfalls diskutiert.

Strände

Die Strände Khao Laks erstrecken sich über 25 km entlang der Küste der Andamanensee.[3] Die Strände gehen größtenteils fließend ineinander über, bieten aber alle eine unterschiedliche Atmosphäre. Von schattenspendenden Nadelbäumen (Kasuarinen) über Kokospalmen bis hin zu Blumenbeeten, die den Strand säumen, ist alles vertreten. Es gibt sowohl Stellen mit schwarzem zinnhaltigen Sand, als auch Abschnitte mit feinem weißen Sand. Alle Strände Khao Laks eint, dass sie zum Entspannen, Baden oder Spazieren einladen. Da viele der Strände Teil eines Nationalparks sind, findet man dort keine Sonnenliegen oder -schirme. Auch Motorwassersport ist untersagt, das Surfen jedoch nicht. Aufgrund offizieller Regierungserklärungen und Marketingmaßnahmen verschiedener Resorts ist es schwierig, konkrete Strandgrenzen zu setzen. Allgemein anerkannt kann man jedoch folgende Strände nennen (von Süden nach Norden)[4]:

  • Taplamu Beach, gelegen an der Navy Station beim Dorf Lam Kaen
  • Khaolak Beach, südlich der Landzunge, welche die südliche Grenze der Region markiert
  • Sunset Beach, nördlich der Landzunge, welche die südliche Grenze der Region markiert
  • Nang Thong Beach, im Dorf Bang La On gelegen (fälschlicherweise oft Khao Lak genannt)
  • Bangniang Beach, im gleichnamigen Dorf, etwa 3 km nördlich von Bang La On
  • Khuk Khak Beach, im gleichnamigen Dorf, etwa 2–3 km nördlich von Bang Niang
  • Pakarang Beach, nördlich von Khuk Khak
  • Coconut Beach, gelegen auf der Landzunge, welche die nördliche Grenze der Region markiert
  • White Sand Beach, nördlich der Landzunge, welche die nördliche Grenze der Region markiert
  • Bangsak Beach, nördlich von Cape Pakarang
  • Bang Lud Beach, nördlich von Laem Tantawan

Der Tsunami vom 26. Dezember 2004

Zerstörungen durch den Tsunami 2004 in Khao Lak

In Deutschland erregte Khao Lak das Medieninteresse infolge der schwersten Verwüstungen innerhalb Thailands, die Seebeben im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 und der folgende Tsunami anrichteten. Die Region ist ein beliebtes Reiseziel für europäische Touristen, anteilig ca. 80 %. Beim Tsunami kamen einige hundert Touristen ums Leben. Die endgültige Zahl der Todesopfer lag bei über 4000, wobei lokale inoffizielle Schätzungen aufgrund des Mangels an genauen Regierungszählungen und der Tatsache, dass ein Großteil der burmesischen Migrantenbevölkerung weder dokumentiert noch als legal ansässig anerkannt wurde, auf über 10.000 geschätzt wurden. Die Schäden wurden bis zur beginnenden Reisesaison im Herbst 2006 beseitigt.

Schutzbau, der nach dem Tsunami von 2004 errichtet wurde.

Der größte Teil der Küstenlandschaft, das heißt Strände, Ferienorte und Vegetation, wurden durch den Tsunami zerstört. Einige Wiederbepflanzungsprogramme wurden eingeleitet, welche einen großen Erfolg verzeichnen durften. Studien, die darauf hinweisen, dass die Küstenvegetation möglicherweise die Auswirkungen der Wellen abfederte, haben dazu beigetragen, dass die Wiederbepflanzung und Erhaltung der Küstenvegetation zu einer Priorität beim Wiederaufbau der Landschaft geworden sind.

Als Erinnerung an die Kraft, welche ein Tsunami ausüben kann, liegt das thailändische Marineschiff 813 (Tor 813) knapp 2 Kilometer von Bang Niang Strand entfernt im Landesinneren. Es war auf Patrouille und bewachte Bhumi Jensen, einen Enkel des Königs, als er vor dem La Flora Resort Jet Ski fuhr. Trotz Rettungsbemühungen konnte er nicht von den Wellen gerettet werden. Seine Mutter Prinzessin Ubol Ratana und seine Schwester überlebten, indem sie in ein oberes Stockwerk des La Flora Resorts flohen. Das Boot 813 wurde durch die Wucht der Wellen landeinwärts gespült und kam gegenüber dem Marktplatz von Bang Niang zur Ruhe. Das Gebiet, in dem es sich befindet, wurde renoviert und enthält ein Museum, das den Ereignissen vom 26. Dezember gewidmet ist.

Der 2012 erschienene Spielfilm The Impossible des spanischen Regisseurs Juan Antonio Bayona erzählt die wahre Geschichte einer Urlauberfamilie während und nach dem Tsunami.

Literatur

  • Charlie Campbell: The Tsunami’s Wake. TIME.com, 29. Dezember 2014.[5]
  • Emma Calgaro, Kannapa Pongponrat und , Sopon Naruchaikusol: Destination Vulnerability Assessment for Khao Lak, Thailand, SEI – Stockholm Environment Institute (SEI), November 2009[6]

Weblinks

Commons: Khao Lak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Khao Lak – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Auswärtiges Amt: Führerschein. Abgerufen am 17. August 2023.
  2. Khao Lak & Phang Nga Hotel Market Update. 1. November 2020, abgerufen am 21. August 2023 (englisch).
  3. Khao Lak Ausflüge: Die Strände von Khao Lak. In: Khao Lak Ausflüge. 6. Juli 2023, abgerufen am 16. August 2023 (deutsch).
  4. Khao Lak Beaches – Resorts on Khao Lak Beach – Khaolaklanddiscovery.com. In: Khao Lak Land Discovery. Archiviert vom Original am 2. Januar 2023; abgerufen am 27. Januar 2020 (englisch).
  5. https://time.com/tsunamis-wake/
  6. https://mediamanager.sei.org/documents/Publications/SEI-ProjectReport-Calgaro-DestinationVulnerabilityAssessmentForKhaoLakThailand-2009.pdf

Koordinaten: 8° 40′ N, 98° 15′ O

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TsunamiAftermathNorthofPhuket NASA.jpg
Simulated natural color images of a 27 kilometer long stretch of coast north of the Phuket Airport in the Khao Lak, Thailand on December 31 (middle) and two years earlier (left), showing changes to the coast caused by a tsunami. The image on the right is the image in the middle with red highlights of the changes.
Additional details can be found at the source link.
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