Johann Paul Heumann

Johann Paul Heumann (* 1703 in Hannover; † 14. Dezember 1759 ebenda) war ein deutscher Hof-Tischler und Oberhofbaumeister.[1]

Leben

Die Marstallbrücke von 1736 gehört zu den bekanntesten Arbeiten Heumanns.
Die 1739 erneuerte Orangerie im Großen Garten von Herrenhausen
Der Küchengartenpavillon von 1749 wurde auf den Lindener Berg versetzt.
Eine der Schleusen von 1743 am Ernst-August-Kanal

Johann Paul kam als Sohn von Hermann Heumann aus Wiedensahl zur Welt, der ab 1701 als Hoftischler in Hannover tätig war. 1725 leistete Johann Paul Heumann den Bürgereid für die Stadt Hannover und übernahm das Amt seines Vaters.[1]

Nach der Geburt seines Sohnes Johann Dietrich 1728 erhielt Heumann ein staatliches Stipendium, mit dem er zwecks Ausbildung nach Frankreich und Italien reiste. Zurück in Hannover, wurde er 1736 Nachfolger des – wegen Krankheit pensionierten – Hofbauarchitekten Tobias Henry Reetz.[1] Zusätzlich zu seiner anfänglichen Besoldung von 600 Reichstalern erhielt Heumann für Arbeiten außerhalb Hannovers jeweils 3 Reichstaler Diäten.[2]

Zwischen 1730 und 1740 soll Heumann auch in Dreilützow (heute ein Ortsteil von Wittendörp) tätig gewesen sein,[3]

1746 wurde Heumann zum Oberhofbaumeister ernannt.[1] Als sich sein Gesundheitszustand ab 1758 verschlechterte, wurde er bei seinen Arbeiten teilweise von seinem Sohn entlastet.[2]

Werke

Literatur

  • Hugo Thielen: Heumann, Johann Paul. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 166 und öfter (online bei Google Bücher)
  • Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon., S. 25 und öfter
  • Marieanne von König: Johann Paul Heumann. In: Marieanne von König (Hrsg.): Herrenhausen. Die Königlichen Gärten in Hannover. Wallstein-Verlag, Göttingen 2006, ISBN 3-8353-0053-9 (online bei Google Bücher)
  • Stefan Amt: G. F. Dinglinger. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 48 (1994), S. 185–217, hier: S. 195 und öfter
  • Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink: Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert. Th. Schäfer, Hannover 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 197–199, S. 569.
  • Hugo Thielen: Heumann, Johann Paul. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 293.
  • Hermann Mewes: Der lutherische Kirchenbau Niedersachsens, unter besonderer Berücksichtigung der Baumeister des Konsistoriums Hannover. Dissertation, Technische Hochschule Hannover, 1943. / Hannover 1994, ISBN 3-931585-04-2, (= Schriften des Instituts für Bau- und Kunstgeschichte der Technischen Universität Hannover, Band 7.) (mit einem Nachwort des Herausgebers Stefan Amt), S. 109, S. 168.
  • Stefan Amt: Das Landbauwesen Kurhannovers im 18. Jahrhundert. Oberlandbaumeister Otto Heinrich von Bonn (1703–1785). (= Schriften des Instituts für Bau- und Kunstgeschichte der Technischen Universität Hannover) Institut für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover, Hannover 1999, ISBN 3-931585-10-7, S. 83, S. 91 und öfter

Weblinks

Commons: Johann Paul Heumann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Hugo Thielen: Heumann, Johann Paul. In: Hannoversches Biographisches Lexikon (siehe Literatur), S. 166f. u.ö.
  2. a b Hermann Mewes: Der lutherische Kirchenbau Niedersachsens unter besonderer Berücksichtigung der Baumeister des Konsistoriums Hannover (Memento desOriginals vom 28. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bhb-hannover.de (Ausschnitt) als PDF-Dokument durch Stefan Amt
  3. Angaben in Dehio, Mecklenburg-Vorpommern, 2000, S. 123 laut Bildarchiv Foto Marburg
  4. Der in Anführungsstrichen enthaltene Text ist eine Abschrift der Stadttafel 103 auf der stadthistorie-info von Ralph Anthes (privat)
  5. Dr. Bernd Adam: Der Erichsburger Amtskrug von 1742 auf Seite der Interessengemeinschaft igbauernhaus.de
  6. Stefan Amt: Zur Planungsgeschichte des Wallmodenschlosses (Memento desOriginals vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bhb-hannover.de, als PDF-Dokument
  7. Joachim Reinig (Architekt): Sanierung des Hamburger Michels: Archäologie, Aussen- und Innensanierung, Gebäudetechnik (Memento desOriginals vom 30. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.plan-r.net, als PDF-Dokument der Michelsanierung-Dokumentation vom 13. Oktober 2009
  8. Zionskirche auf worpswede.de
  9. Kreis Ostholstein: Das Eutiner Schloss (Memento desOriginals vom 27. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-oh.de

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