Johann Heinssen

Johann Nikolaus David Heinssen (auch Heinsen oder Heinßen) (* 6. März 1797 in Altona; † 3. März 1849 in Regensburg) war ein deutscher Orgelbauer.[1][2]

Leben und

Johann Nikolaus David Heinssen kam auf seiner Wanderschaft nach Regensburg und erhielt 1826 das Bürgerrecht[3]. Er war der erste Stadtorgelbauer von Regensburg, dessen Arbeiten sich auch in einem breiten Umfang in der oberpfälzer und niederbayerischen Umgebung nachweisen lassen. Er baute einmanualige Orgeln. Diese waren konservativ disponiert. Seine Prospektgestaltung bewegte sich zwischen dem spätbarocken und klassizistischen Stil und zeigt meist drei rechteckige Hochkant-Felder mit überhöhtem Mittelturm. Werkstattnachfolger war Johann Anton Breil.

Werkliste (Auszug)

JahrOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
1832MartinsbuchSt. MartinI/P8?
1833UntersandingSt. PankratiusI/P7erhalten; Umbau (UB) Hirnschrodt senior 1929
1834Oberhaselbach (Mallersdorf-Pfaffenberg)Benefiziumskirche St. Martin
I/P9erhalten; ursprünglich Brüstungsorgel. 1877 UB Edenhofer, 2015 Renovierung (RV) Orgelbau Rainer Kilbert
1834EggenfeldenFranziskanerkirche
I/P10nicht erhalten; 1878 Neubau (NB) Edenhofer, 1916 NB Steinmeyer, 1966 NB Wastlhuber
1834RegensburgNeupfarrkircheI/P12nicht erhalten
1835Deindorf (Wernberg-Köblitz)St. LeonhardI/P8erhalten; gebaut für Hienheim St. Georg, 1911 Transferierung
1835KelheimMariä Himmelfahrtnicht erhalten; 1869 NB Edenhofer, 1919 NB Binder & Siemann, 1983 NB Kloss
1835RegensburgKlosterkirche St. KlaraGehäuse erhalten; 1926 NB Weise
1835WolkeringMariä Himmelfahrt
I/P6erhalten
1836ButtenheimSchlosskapelleI/P6Gedackt 8', Flöte 4' erhalten; 1861 neuer Prospekt, 1898 NB Steinmeyer
1836 (1846?)BurgoberbachSt. Leonhard, kath. Friedhofskirche
I/P8Erhalten; vermutlich originale seitenspielige Anlage, ursprüngliche kurze Oktave erweitert. Herkunft: Bruderhauskirche zu Regensburg, Transfer beim dortigen Neubau von Steinmeyer 1896.
1836GötzendorfSimultankirche St. MagdalenaI/P6erhalten, 2006 Restaurierung (RS) durch Johannes Klais Orgelbau, Planung Hans-Wolfgang Theobald
1836ObergraßlfingWallfahrtskirche Pauli BekehrungI/P8erhalten; 1978 RS Kloss, 1989 RS Jann
1837HaaderPauli BekehrungI/P8erhalten; 1909 Schmid, Staubing; 1942 und 1961 RS Hirnschrodt
1839RegensburgDom
I/P13nicht erhalten; es war die erste Orgel hinter dem Silberaltar
1839Schönthal (Oberpfalz)St. MichaelI/P10nicht erhalten; 1916 NB Edenhofer, 1995 NB Jann
1839ThonloheSt. Sebastiannicht erhalten
um 1840AlteglofsheimSchlosskapelleI/P6erhalten; 1995 RS Schädler
um 1840HögldorfSt. MartinI/P6erhalten; 1989 RS Jann
um 1840IffelkofenSt. StephanI/P6erhalten; UB Hechenberger, RS Rickert 1977, RS Schädler 2003
um 1840OberergoldsbachSt. MargarethaI/P5Gehäuse erhalten; 1927 UB Michael Weise
1840RegensburgSt. Josef
I/P121887 nach St. Kassian, 1908 nach St. Josef in Reinhausen, dort 1918 ersetzt durch ein Werk von Weise. Das Foto lässt immerhin die typische Gehäuseform von Heinssen erkennen
1841Allersdorf (Schierling)Mariä Himmelfahrt
I/P6erhalten
1841BirnbachSt. KlemensI/P6erhalten; aus Mannsdorf, St. Andreas, 1996 RS Jann
1841DemlingSt. Andreas
I/p5erhalten; 1886 Umbau (UB) Rödl, 1935 UB Hirnschrodt, 1982 RS Kloss, 1992 RS Hartmann
1842OberviehbachSt. GeorgI/P6nicht erhalten; 1914 NB Weise, 1998 NB Schädler
1842WenzenbachSt. PeterI/P6nicht erhalten; 1983 NB Kloss
1843Neufahrn in NiederbayernMariä HimmelfahrtI/P8nicht erhalten
1844RoggingSt. Johannes d. TäuferI/P5erhalten; 2000 RS
1846RegensburgSt. Emmeramweitgreifender Umbau der vorhandenen Orgel; weder Prospekt noch Bestand erhalten

Literatur

  • Hermann Fischer / Theodor Wohnhaas: Die historische Orgel in Deindorf – Ein Werk des Amberger Meisters Friedrich Specht? In: Oberpfälzer Heimat. 1994, Band 38, S. 143.
  • Andreas Weiß: Die historische Orgel in Deindorf – Ein Werk des Regensburger Meisters Johann Nikolaus David Heinssen. In: Oberpfälzer Heimat. 1995, Band 39, S. 161.
  • Eberhard Kraus: Historische Orgeln in der Oberpfalz. Schnell & Steiner, München 1990, ISBN 3-7954-0387-1.
  • Michael Bernhard, Orgeldatenbank Bayern. Version 5, 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Noetzel, Wilhelmshaven 1994, S. 149.
  2. Laut einer Todesanzeige/Zeitungsnotiz im Regensburger Wochenblatt Nr. 11 vom 13. März 1849, S. 120 (Protestantische Gemeinde), starb Heinssen schon am 3. März 1849 an Lungensucht. Regensburg: Regensburger Wochenblatt. Brenck, 1849 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Festschrift Orgeleinweihung der Neupfarrkirche, 1986, S. 27

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Domorganist Joseph Renner (ca. 1905) an der Domorgel von Johann Heinssen aus dem Jahr 1836

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Laberweinting, Haader 20. Katholische Filialkirche St. Pauli Bekehrung. Gleichzeitig ist sie Wallfahrtskirche "Zu unserer lieben Frau von Haader". Doppelgeschossige Westempore mit Orgel.
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Orgel Götzendorf, St. Magdalena, Simultankirche- Heinssen, Regensburg 1836 (6-I-P), 2006 restauriert von Klais unter Leitung von Dr. Theobald
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Pfeifenorgel, stand dort von 1908-1918
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Wolkering Mariae Himmelfahrt Orgel von Heinssen
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Klosterkirche St. Antonius von Padua - Orgelempore
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Mallersdorf-Pfaffenberg. Oberhaselbach 505. Katholische Filialkirche St. Martin. Neubau 1878/79. Saalraum mit drei Fensterachsen, eingezogener, dreiseitig geschlossener Chor mit barockem Gewölbe. Orgelempore auf zwei Säulen mit gerader Brüstung. Das Langhaus ist flach gedeckt.
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Heinssen-Orgel in Demling bei Bach/Donau
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Allersdorf 17. Katholische Filialkirche Mariä Himmelfahrt. Saalbau mit eingezogenem Chor, abgewalmtem Satteldach, Putzgliederungen, Flankenturm mit Spitzdach und zweigeschossiger Sakristei, Weihe 1731, Turm zweite Hälfte 13. Jahrhundert, mit Ausstattung. Orgel auf der Westempore.
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