Jason Dupasquier

Jason Dupasquier
Jason Dupasquier (2018)
Jason Dupasquier (2018)
Nation:Schweiz Schweiz
Motorrad-Weltmeisterschaft
Startnummer:50
Statistik
StartsSiegePolesSR
20
WM-Punkte:27
Podestplätze:
Nach Klasse(n):
Moto3-Klasse
Erster Start:Großer Preis von Katar 2020
Letzter Start:Großer Preis von Frankreich 2021
Konstrukteure
2020–2021 KTM
WM-Bilanz
WM-24. (2021)
StartsSiegePolesSR
20
WM-Punkte:27
Podestplätze:

Jason Dupasquier (* 7. September 2001 in Bulle, Kanton Freiburg; † 30. Mai 2021 in Florenz[1]) war ein Schweizer Motorradrennfahrer.

Leben

Jason Dupasquier war der Sohn des Motocross- und Supermoto-Fahrers Philippe Dupasquier, der als der erfolgreichste Offroad-Fahrer seines Landes gilt.[1][2]

Karriere

Im Alter von sechs Jahren begann Dupasquier das Motorradfahren auf einer 50-cm³-Motocrossmaschine. Ab 2008 trat er in der Schweizer Supermoto-Meisterschaft an und gewann auf Anhieb die Titel in den Klassen bis 65 und bis 85 cm³. Nach weiteren nationalen Meistertiteln im Supermotobereich wechselte er 2015 in den Straßenrennsport und startete im ADAC Junior Cup.[2]

In der Saison 2016 gewann Dupasquier auf Anhieb den Titel in der GP-Klasse des ADAC Northern Europe Cup.[2] 2017 startete er in FIM CEV Moto3 Junior World Championship und belegte auf einer KTM des Teams CarXpert Interwetten Junior Moto3 den 30. Rang im Endklassement.[3] 2018 bestritt er im CarXpert-Team sechs der zwölf Wertungsläufe zur FIM-CEV-Moto3-Meisterschaft und wurde mit neun Punkten Gesamt-29.[4]

In der Saison 2019 ging Dupasquier parallel in der FIM-CEV-Moto3-Meisterschaft und Red-Bull-Rookies-Cup an den Start. In der FIM-CEV-Serie verbesserte er sich auf den 21. Platz in der Endwertung.[5] Den Red Bull MotoGP Rookies Cup 2019 schloss er mit konstanten Top-10-Platzierungen als Gesamt-Achter ab.[6]

Zur Saison 2020 verpflichtete ihn das deutsche Team PrüstelGP als Stammfahrer für die Moto3-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. In seinem Debütjahr tastete sich Dupasquier an das Niveau der Weltspitze heran. WM-Punkte konnte er nicht erzielen, seine beste Platzierung war der 17. Platz beim Grand Prix von Frankreich in Le Mans.

In die Saison 2021 startete Dupasquier weiterhin auf einer KTM des Prüstel-Teams. Er zeigte eine deutliche Steigerung seiner Resultate und fuhr regelmäßig in die Punkteränge. Beim Großen Preis von Spanien in Jerez gelang ihm mit Rang sieben seine beste Platzierung in der Weltmeisterschaft. Nach fünf Rennen war der Schweizer WM-Zehnter.

Tod

Am 29. Mai 2021 stürzte Dupasquier im Moto3-Qualifying zum Großen Preis von Italien auf dem Autodromo Internazionale del Mugello ausgangs der zweiten Arrabbiata-Kurve. Die nachfolgenden Fahrer Ayumu Sasaki und Jeremy Alcoba konnten nicht mehr ausweichen. Dupasquier zog sich schwere Kopfverletzungen sowie ein Polytrauma zu. Ob diese Verletzungen durch seinen eigenen Sturz oder durch den Aufprall Sasakis oder Alcobas verursacht wurden, ließ sich nicht beurteilen.[7] Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Azienda ospedaliero-universitaria Careggi (Universitätsklinikum Careggi der Universität Florenz) geflogen und dort notoperiert. Am 30. Mai 2021 erlag er im Alter von 19 Jahren seinen Verletzungen.[1][8]

Das Prüstel-Team verzichtete nach dem Unfall auf einen Start im Rennen und zog den verbleibenden Fahrer Ryusei Yamanaka zurück.[9] Das Rennwochenende wurde nach dem Unfall und der Todesnachricht jedoch wie geplant durchgeführt. Bereits während und auch nach dem Grand Prix wurde die Frage, ob das Rennwochenende hätte stattfinden oder besser abgebrochen werden sollen, kontrovers diskutiert.[10][11][12] Außerdem wurde die Regie des internationalen TV-Signals, das hauptsächlich Bilder von der Unfallstelle mit der Versorgung des verletzten Piloten und dem wartenden Rettungshubschrauber zeigte, besonders von den Fahrern der MotoGP-Klasse kritisiert.[13]

Dupasquier war der erste Tote in der 125-cm³- bzw. Moto3-Kategorie der Weltmeisterschaft seit Gilberto Parlottis Unglück bei der Isle of Man TT 1972. Er wurde in Sorens bestattet.[14]

Statistik

SaisonKlasseTeamMotorradRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Rennrunden
PunkteErgebnis
2020Moto3CarXpert Prüstel GPKTM1528.
2021Moto3CarXpert Prüstel GPKTM52724.
Gesamt200000027

Einzelergebnisse

Saison12345678910111213141516171819
2020KatarSpanienSpanienAndalusienTschechienOsterreichÖsterreichSteiermarkSan MarinoEmilia-RomagnaKatalonienFrankreichFrankreichAragonienFlag of Teruel (province).svgEuropaValenciaPortugal
252119232819192322172224182223
2021KatarKatarPortugalSpanienSpanienFrankreichFrankreichItalienItalienKatalonienDeutschlandNiederlandeNiederlandeSteiermarkOsterreichÖsterreichVereinigtes KonigreichVereinigtes KönigreichAragonienSan MarinoVereinigte StaatenVereinigte StaatenEmilia-RomagnaPortugalValencia
101112713DNS
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Weblinks

Commons: Jason Dupasquier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Gerald Dirnbeck: Moto3-Fahrer Jason Dupasquier an Unfallfolgen verstorben. In: motorsport-total.com. 30. Mai 2021, abgerufen am 30. Mai 2021.
  2. a b c Jason Dupasquier: Der erste Meister der GP-Klasse im ADAC Northern Europe Cup im Portrait. In: media.adac-motorsport.de. ADAC, 3. Oktober 2016, abgerufen am 1. Juni 2021.
  3. Schlussklassement der FIM CEV Moto3 Junior World Championship 2017. In: www.fimcevrepsol.com. Abgerufen am 1. Juni 2021 (spanisch).
  4. Schlussklassement der FIM CEV Moto3 Junior World Championship 2018. In: www.fimcevrepsol.com. Abgerufen am 1. Juni 2021 (spanisch).
  5. Schlussklassement der FIM CEV Moto3 Junior World Championship 2019. In: www.fimcevrepsol.com. Abgerufen am 1. Juni 2021 (spanisch).
  6. Jason Dupasquier #50 – ein sympathischer und begnadeter Rennfahrer geht von uns. In: pruestelgp.com. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  7. Gerald Dirnbeck: Update Jason Dupasquier: Zustand nach Moto3-Unfall sehr ernst. In: motorsport-total.com. 29. Mai 2021, abgerufen am 31. Mai 2021.
  8. Michael Höller: Jason Dupasquier: Bangen nach schlimmem Unfall in Mugello. In: motorsport-magazin.com. 30. Mai 2021, abgerufen am 31. Mai 2021.
  9. Günther Wiesinger: TV-Regie der MotoGP nach Dupasquier-Crash wieder in der Kritik. In: speedweek.com. 30. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
  10. Michael Höller: MotoGP-Start trotz Todesfall: Einige Fahrer üben Kritik. In: motorsport-magazin.com. 30. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
  11. Gerald Dirnbeck: Nach Todesnachricht von Dupasquier: MotoGP-Fahrer hinterfragen Rennstart. In: motorsport-total.com. 30. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
  12. Gerald Dirnbeck: MotoGP-Kolumne: Warum es richtig war, die Rennen in Mugello zu starten. In: motorsport-total.com. 31. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
  13. Tobias Ebner: TV-Regie der MotoGP nach Dupasquier-Crash wieder in der Kritik. In: motorsport-total.com. 29. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
  14. Töff-Welt nimmt Abschied von Jason Dupasquier (†19). In: nau.ch. 8. Juni 2021, abgerufen am 8. Juni 2021.

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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