Hundewasser

Hundewasser
Hinterwasser

Das Hundewasser (rot dargestellt) im Leipziger Gewässerknoten

Daten
LageSachsen, Deutschland
FlusssystemElbe
Abfluss überWeiße Elster → Saale → Elbe → Nordsee
QuelleAls Nebenarm der Weißen Elster bei Wahren
51° 22′ 16″ N, 12° 19′ 13″ O
Quellhöhe104 m ü. NN
MündungBei Lützschena in die Weiße ElsterKoordinaten: 51° 22′ 39″ N, 12° 16′ 43″ O
51° 22′ 39″ N, 12° 16′ 43″ O
Mündungshöhe101 m ü. NN
Höhenunterschied3 m
Sohlgefälleetwa 0,43 ‰
Längeetwa 7 km[1] 
2.580 m (verbliebener Altarm)
GroßstädteLeipzig

Das Hundewasser um 1907[2]

Das Hundewasser war einer der zahlreichen Nebenarme der Weißen Elster in deren anastomosierendem Flusslauf (oft als Binnendelta bezeichnet), welcher heute durch menschlichen Einfluss ein Altarm ist.

Es zweigte am Hundewehr im Leipziger Stadtteil Wahren linksseitig von der Weißen Elster ab und floss ausschließlich auf Leipziger Stadtgebiet.

Name

Mindestens seit 1780 sind Hundewasser als Bezeichnung für das Gewässer und Hundewehr als Bezeichnung für die Wehranlage belegt.[3] Die Bezeichnung Hinterwasser ist zwar zutreffend, da das Hundewasser vom nördlichen Rand der Aue betrachtet hinter der Weißen Elster liegt, eine offizielle Verwendung ist aber nicht belegt. In der Region ist die Bezeichnung Hinterwasser dennoch umgangssprachlich im Gebrauch.

Geographie

Verlauf

Das Hundewasser zweigte am Hundewehr nördlich des Auensees von der Weißen Elster ab, unterquerte die Rittergutsstraße (nach der Verlegung die Gustav-Esche-Straße) und verlief dann annähernd parallel zur Weißen Elster westlich durch die Burgaue.

Der sich anschließende, heute noch erhaltene Unterlauf durchfließt den Schlosspark Lützschena und vereinigt sich wenige hundert Meter weiter, nach Unterquerung der Hundewasserbrücke, wieder mit der Weißen Elster.

Hydromorphologie

Das Hundewasser hatte eine Länge von etwa 7 km und eine durchschnittliche Breite von etwa 5 m. Der verbliebene Unterlauf ist heute 2.580 m lang und hat einen Abfluss von wenigen Litern pro Sekunde, einem Hundertstel des ursprünglichen Wertes.

Hundewasser in Leipzig Stahmeln

Die Elsteraue hat im Bereich des Hundewassers eine Breite von etwa 3 km. Die Weiße Elster hat deshalb zahlreiche Nebenarme wie das Hundewasser, die Luppe oder die Batschke ausgebildet. Geprägt durch viele Mäander und Altarme, hat auch das Hundewasser einen kleinen Nebenarm im Schlosspark Lützschena.

Bis zur Regulierung der Weißen Elster, welche bei Leipzig im Bau der Neuen Luppe gipfelte, wurden während der jährlich wiederkehrenden Hochwasser zusätzlich noch Altarme und Flutrinnen durchflossen, die sonst keine Verbindung zum Fließgewässer hatten.

Menschliche Eingriffe

Die Elster-Luppe-Aue (1907) und die Neue Luppe (rot gestrichelte Linie)[4]

Schon vor dem 19. Jahrhundert wurde das Hundewehr zur Regulierung des Hundewassers gebaut.

Ab 1913 wurde das Hundewasser zur Flutung des neu angelegten Auensees verwendet, wobei der See stark verschlammte.[5] Bereits 1914 wurde mit dem Bau einer Abkürzung für das Hundewasser durch den Auensee begonnen. Wenige Jahre später wurde diese fertiggestellt und der etwa 500 m lange verbliebene Altlauf verfüllt.

Der gravierendste Eingriff war der Bau der Neuen Luppe in den 1930er Jahren. Dabei wurde das Hundewasser, wie die meisten Nebenarme der Weißen Elster, unterbrochen und ist seitdem ein Altarm. Sein Unterlauf wird heute nur noch geringfügig durch Sicker- und Regenwasser gespeist. Der Oberlauf wurde inzwischen verfüllt.

Siehe auch

Literatur

  • Topographische Karte Sachsen 1:25000. (Meßtischblätter & Äquidistantenkarte), Königlicher Generalstab, Leipzig, versch. Auflagen 1874–1942, Auf: deutschefotothek.de

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leipziger Fließgewässer II. Ordnung (Memento des Originals vom 4. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leipzig.de
  2. Ausschnitt von Blatt 10 (von 1907), Topographische Karte Sachsen 1:25000 (Messtischblätter), Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes, Leipzig, Auf: deutschefotothek.de
  3. Meilenblätter von Sachsen 1:12000 "Berliner Exemplar", aufgenommen 1780–1806 unter Leitung von Friedrich Ludwig Aster, Kart. M 14433, Blatt 10, Auf: deutschefotothek.de
  4. (Neue Luppe nachträglich eingezeichnet), Ausschnitt von Blatt 10 (von 1907), Topographische Karte Sachsen 1:25000 (Messtischblätter), Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes, Leipzig, Auf: deutschefotothek.de
  5. Gewässerbeschreibung des Anglerverband Leipzig e.V.@1@2Vorlage:Toter Link/www.anglerverband-leipzig.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf: anglerverband-leipzig.de

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Ausschnitt von Blatt 10 (von 1907), Topographische Karte Sachsen 1:25.000 (Messtischblätter), Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes, Leipzig

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Ausschnitt von Blatt 10 (von 1907), Topographische Karte Sachsen 1:25.000 (Messtischblätter), Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes, Leipzig