Hluchiw

Hluchiw
Глухів
Wappen von Hluchiw
Hluchiw (Ukraine)
Hluchiw
Basisdaten
Oblast:Oblast Sumy
Rajon:Rajon Schostka
Höhe:166 m
Fläche:84,00 km²
Einwohner:31.789 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte:378 Einwohner je km²
Postleitzahlen:41400
Vorwahl:+380 5444
Geographische Lage:51° 40′ N, 33° 55′ O
KATOTTH:UA59100030010033445
KOATUU:5921500000
Verwaltungsgliederung:1 Stadt, 23 Dörfer, 1 Ansiedlung
Bürgermeister:Mischel Tereschtschenko
Adresse:вул. Шевченка 6
41400 м. Глухів
Website:Offizielle Webseite der Stadt
Statistische Informationen
Hluchiw (Oblast Sumy)
Hluchiw (Oblast Sumy)
Hluchiw
i1

Hluchiw (ukrainisch Глухів; russisch ГлуховGluchow, polnisch Głuchów) ist eine Stadt in der nordukrainischen Oblast Sumy mit etwa 33.000 Einwohnern. (2020)[1] Hluchiw liegt 141 km nordwestlich vom Oblastzentrum Sumy und stellte bis Juli 2020 das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Hluchiw dar, war jedoch selbst kein Teil desselben.

Der Anteil der städtischen Bevölkerung beträgt 99,3 %. Die Stadt verfügt über sieben Kindergärten (2004; 1990 noch 16), sieben allgemeinbildende Schulen (Schuljahr 2004/05) und acht Kulturhäuser (2004). Am 1. Januar 2005 waren in der Stadt 171 gesellschaftliche Vereinigungen registriert, darunter 116 Parteien und 55 gesellschaftliche Organisationen. Hluchiw ist über seinen Busbahnhof an das nationale Fernbusnetz angebunden.

Geografische Lage

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 166 m am Ufer des Esman (ukrainisch Есмань), einem 50 km langen Nebenfluss des Klewen. In Hluchiw kreuzen sich die Regionalstraßen P–44 und P–65 und wenige Kilometer nördlich der Stadt verläuft die Fernstraße M 02.

Geschichte

Hluchiw um 1900

Die Ortschaft wird erstmals 1152 in der Hypatiuschronik erwähnt, als sie Zentrum eines kleinen Fürstentums war. Sie gehörte später zum Königreich Polen und Polen (zuletzt in der Woiwodschaft Czernihów). 1667 wurde sie durch den Vertrag von Andrussowo ein Teil des Zarentums Russland. Die Ortschaft wurde auf Initiative des russischen Zaren Peter der Große wiederbelebt, der Hluchiw 1708 zur Hauptstadt des Kosaken-Hetmanats machte, die sich vorher in Baturyn befunden hatte. Unter den letzten Kosaken-Hetmanen wurde der Ort im barocken Stil umgestaltet. Nachdem das Hetmanat 1765 von Katharina der Großen aufgelöst wurde, verlor Hluchiw an Bedeutung, wozu auch etliche Feuer beitrugen.

1897 lebten in der Stadt 14.828 Einwohner, wovon 58,1 % Ukrainer, 25,9 % Juden und 15,0 % Russen waren. Kleinere Minderheiten stellten Polen (0,5 %), Deutsche (0,2 %) und Weißrussen (0,2 %). Insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung stark an, so dass 1979 bereits 32.386 Einwohner in der Stadt lebten. Bis 1989 wuchs die Einwohnerzahl auf 35.869 an. Im Gegensatz zu vielen anderen ukrainischen Städten verzeichnete Hluchiw in den 1990er Jahren nur geringe Bevölkerungsverluste, so dass 2001 35.768 Einwohner in der Stadt lebten. Seitdem ist die Bevölkerung wieder angestiegen, so dass momentan wieder mehr Einwohner in der Stadt leben als vor der Transformationskrise.

Verwaltungsgliederung

Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Hluchiw (Глухівська міська громада/Hluchiwska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 23 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer sowie die Ansiedlung Budiwelne[2], bis dahin bildete sie zusammen mit dem Dorf Sliporod die gleichnamige Stadtratsgemeinde Hluchiw (Глухівська міська рада/Hluchiwska miska rada) unter Oblastverwaltung im Zentrum des ihn umgebenden Rajons Hluchiw.

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Schostka[3].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Hluchiw Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussisch
BanytschiБаничіБаничи (Banitschi)
BilokopytoweБілокопитовеБелокопытово (Belokopytowo)
BudiwelneБудівельнеБудивельное (Budiwelnoje)
BudyschtschaБудищаБудища (Budischtscha)
ChotmyniwkaХотминівкаХотминовка (Chotminowka)
DunajezДунаєцьДунаец
HoduniwkaГодунівкаГодуновка (Godunowka)
IonyneІонинеИонино (Ionino)
KaljuschneКалюжнеКалюжное (Kaljuschnoje)
KrawtschenkoweКравченковеКравченково (Krawtschenkowo)
MazkoweМацковеМацково (Mazkowo)
MoskalenkyМоскаленкиМоскаленки (Moskalenki)
NekrassoweНекрасовеНекрасово (Nekrassowo)
PeremohaПеремогаПеремога (Peremoga)
PoloschkyПолошкиПолошки (Poloschki)
PrywilljaПривілляПриволье (Priwolje)
SaruzkeЗаруцькеЗаруцкое (Saruzkoje)
SchtschebryЩебриЩебры
SemeniwkaСеменівкаСемёновка (Semjonowka)
SliporodСліпородСлепород (Sleporod)
SutyskyСутискиСутиски (Sutiski)
UsdyzjaУздицяУздица (Usdiza)
WiktoroweВікторовеВикторово (Wiktorowo)
WosnessenskeВознесенськеВознесенское (Wosnessenskoje)

Persönlichkeiten

In Hluchiw studierte der Komponist Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski. Wahrscheinlich erhielt auch Maxim Beresowski einen Teil seiner Ausbildung in Hluchiw.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Maxim Beresowski (1745–1777), Komponist
  • Alexander Andrejewitsch Besborodko (1747–1799), russischer Staatsmann, zuletzt Kanzler
  • Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751–1825), Komponist
  • Andrei Kirillowitsch Rasumowski (1752–1836), russischer Diplomat, Musikmäzen und Kunstsammler
  • Ilja Besborodko (1756–1815), Politiker, General und Senator
  • Semjon Janowski (1789–1876), Marineoffizier und Forschungsreisender
  • Mykola Muraschko (1844–1909), Maler
  • Leo Winz (1876–1952), Journalist und Verleger
  • Juri Schaporin (1887–1966), Komponist
  • Edward Luckhaus (1910–1975), deutsch-polnischer Dreispringer
  • Iossif Samuilowitsch Schklowski (1916–1985), sowjetischer Astronom und Astrophysiker
  • Ada Rohowzewa (* 1937), Theater- und Filmschauspielerin
  • Aljoscha (* 1974), Bildhauer und Maler
  • Olexander Puzko (* 1981), Skilangläufer
  • Anna Krywonos (* 1997), Biathletin

Weblinks

Commons: Hluchiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungszahlen auf pop-stat.mashke
  2. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 723-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Сумської області"
  3. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів

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Das Wappen der Oblast Sumy (Ukraine)
Вїзна брама міста Глухова.jpg
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Київська брама - єдина споруда Глухівської фортеці, яка збереглась до наших днів. Брама (інша назва — Тріумфальні ворота) була споруджена на земляному валу фортеці у 1749 році інженером Юхимом Наумовим спочатку дерев'яною з мостом через рів. А протягом 1766–1769 (або 1766–1785) років за проектом архітектора Андрія Квасова на честь візиту імператриці Катерини ІІ до Глухова споруджено муровану Київську браму, що мала ідентичне архітектурне вирішення
Миколаївська церква в місті Глухів.jpg
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Areas of the Sumy region from July 17, 2020
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Central hospital of Hlukhiv, Ukraine