Gundershoffen

Gundershoffen
Gundershoffen (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementHaguenau-Wissembourg
KantonReichshoffen
GemeindeverbandPays de Niederbronn-les-Bains
Koordinaten48° 54′ N, 7° 40′ O
Höhe163–261 m
Fläche17,55 km²
Einwohner3.758 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte214 Einw./km²
Postleitzahl67110
INSEE-Code
Websitewww.gundershoffen.fr

Mairie Gundershoffen

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Gundershoffen (deutsch: Gundershofen) ist eine französische Gemeinde mit 3758 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geschichte

Gallorömische Zeugnisse belegen eine Besiedlung im ersten bis dritten Jahrhundert nach Christus. Im ältesten überlieferten schriftlichen Zeugnis über den Ort aus dem Jahr 1232 wird der Name Guntershoven geschrieben. Diese Schreibweise bzw. Guntershofen hielt sich bis über das 17. Jahrhundert hinaus.

Der Ort gehörte zum Herzogtum Lothringen. Im Dreißigjährigen Krieg entvölkert, wurde er später von Schweizer Familien wieder besiedelt. Im 18. Jahrhundert bildete der Ort ein Kondominat zwischen der Grafschaft Leiningen und der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.[1] Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Dorf französisch.

Zu Beginn des Deutsch-Französischen Kriegs 1870–71 führte ein Scharmützel in Schirlenhof am 25. Juli zu den ersten offiziell registrierten Toten auf französischer und deutscher Seite.

Im Zweiten Weltkrieg litt der Ort schwer unter den Kampfhandlungen. Am 3. Dezember 1944 wurde er von US-amerikanischen Soldaten befreit, doch eroberten deutsche Truppen ihn erneut. Erst im März 1945 wurden die deutschen Soldaten endgültig vertrieben.

Aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Eberbach-Wœrth, Griesbach und Gundershoffen wurde am 1. September 1973 die neue Gemeinde Gundershoffen gebildet, die auch die Wohnplätze Ingelshof (im Volksmund auch Hoellenhof), Lauterbacherhof und Schirlenhof umfasst.

Anzahl Einwohner
Jahr19621968197519821990199920082017
Einwohner2.2532.5022.7383.2613.3773.4903.4543.679

Sehenswürdigkeiten

  • Der jüdische Friedhof, der Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt wurde, wird bis heute von Gundershoffen und der Nachbargemeinde Reichshoffen genutzt.[2]
  • Eine Mühle
  • Denkmal zu Ehren des deutschen Leutnants van Winsloë, der 1870 in Gundershoffen im Deutsch-Französischen Krieg getötet wurde.

Kirchen

  • Lutherische Kirche aus dem 18. Jahrhundert
  • Katholische Kirche Saint-Jacques-le-Majeur
  • Katholische Kirche Saint-Vit im Ortsteil Griesbach
  • Katholische Kirche Saint-Wendelin im Ortsteil Eberbach

Verkehr und Wirtschaft

Gundershoffen hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Haguenau–Falck-Hargarten, wobei die Züge des TER Grand Est heute nur noch bis Niederbronn-les-Bains verkehren.[3]

Die Fensterfabrik Tryba wurde hier 1981 mit 5 Mitarbeitern gegründet. 2021, zum 40. Jahrestag, beschäftigt sie mehr als 800 Angestellte in mehreren Werken, die Zentrale ist in Gundershoffen.[4]

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 872–874.

Weblinks

Commons: Gundershoffen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6], S. 14, 16.
  2. alemannia-judaica.de
  3. Streckentabelle 5 TER Alsace (PDF; 109 kB)
  4. Carine Feix: Tryba et sa vitrerie 4.0. In: France3 Grand Est (Französisches Regionalfernsehen). France3 TV, 6. Oktober 2021, abgerufen am 7. Januar 2022 (französisch).

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