Gennep

Gemeinde Gennep
Flagge der Gemeinde Gennep
Flagge
Wappen der Gemeinde Gennep
Wappen
Provinz Limburg
BürgermeisterHans Teunissen (D66)[1]
Sitz der GemeindeGennep
Fläche
 – Land
 – Wasser
50,42 km2
47,65 km2
2,77 km2
CBS-Code0907
Einwohner17.763 (1. Jan. 2023[2])
Bevölkerungsdichte352 Einwohner/km2
Koordinaten51° 42′ N, 5° 58′ O
Bedeutender VerkehrswegA77 E31 N264 N271 N291
Vorwahl0485
Postleitzahlen6591, 6595–6596, 6598–6599
Websitegennep.nl
LocatieGennep.png
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte

Gennep () ist eine Gemeinde im Südosten der Niederlande, Provinz Limburg. Die Gemeinde zählt 17.763 Einwohner (Stand: 1. Januar 2023) auf einer Fläche von 50,42 km². Gennep liegt an der Mündung der Niers in die Maas, etwa 20 km südlich von Nijmegen. Das Gemeindegebiet grenzt im Osten an die deutschen Städte Kleve und Goch. 2015 wurde Gennep der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[3]

Blick über Gennep nach Norden

Ortschaften und Gemeindegliederung

Neben der Stadt Gennep selbst gehören folgende Ortschaften zur Gemeinde Gennep: Aaldonk, Dam, De Looi, Diekendaal, Heijen, Hekkens, Milsbeek, Ottersum, Smele, Ven-Zelderheide en Zelder.

Die Gemeinde besteht aus fünf sogenannten „Kernen“, denen die oben genannten Ortschaften untergeordnet sind. Die Kerne sind Folgende (Einwohnerzahl mit Stand vom 1. Januar 2022):[4]

  • Gennep (9400)
  • Ottersum (2035)
  • Heijen (2125)
  • Milsbeek (2875)
  • Ven-Zelderheide (805)

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahl am 16. März 2022[5]
Wahlbeteiligung: 50,85 %
 %
30
20
10
0
28,2
21,4
17,81
13,12
10,71
8,77
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−3,0
+5,12
−1,66
+13,12
−1,13
−12,45
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Eerlijk Lokaal sociaal samen sterk
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

ParteiSitze[5]
19821986199019941998200220062010201420182022
CDA44454444355
D6644433454334
VVD21212212233
Eerlijk Lokaal sociaal samen sterk2
PvdA23234343122
SP541
KERNab5544343
Combinatielijst33
Eenheidslijst22
Gesamt1717171717171717171717
Anmerkungen
a Bis einschließlich 2006 nahm die Lokalpartei KERN unter dem Namen Combinatie Eenheids Lijst an den Wahlen teil.
b Die Combinatie Eenheids Lijst entstand zur Kommunalwahl 1990 durch den Zusammenschluss der Combinatielijst und Eenheidslijst.

Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten

Die Parteien CDA, SP und VVD haben sich für die Legislaturperiode 2018–2022 zu einer Koalition vereinigt.[6] Sie stellen dem Kollegium jeweils einen Beigeordneten bereit. Diese wurden im Rahmen einer Ratssitzung am 14. Mai 2018 berufen.[7] Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig:[8]

FunktionNameParteiRessortAnmerkung
BürgermeisterHans TeunissenD66allgemein verwaltungstechnische Sachen, öffentliche Ordnung und Sicherheit, diverse Projekteseit dem 5. Oktober 2020 im Amt[1]
BeigeordneteRob PeperzakCDAräumliche Entwicklung, Wohnungswesen, Genehmigungen, Sport, Kerne-Politik, Umwelt, räumliche und physische Projektestellvertretender Bürgermeister
Rob JanssenSPsoziale Domäne, Kunst und Kultur, Bildung, verschiedene Projekte
Janine van HulsteijnVVDMittel, Wirtschaft und Beschäftigung, Freizeitwirtschaft, Mobilität, Frontoffice, verschiedene Projekte
GemeindesekretärinJacqueline Nijlandseit Juni 2012 im Amt

Geschichte

Reformierte Kirche, erster protestantischer Kirchenbau der Niederlande

Die Stadt Gennep erhielt 1371 die Stadtrechte. In der Reformationszeit kamen ab 1530 evangelische Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich nach Gennep, wo sie mit den katholischen Einwohnern und Priestern in konfessioneller Toleranz und Kooperation lebten.[3] Aufgrund ihrer Grenzlage hatte die Stadt eine wechselvolle Geschichte und gehörte unter anderem zum Herzogtum Kleve (bis 1815), zu Preußen, war von den Franzosen besetzt, kam in den Verhandlungen des Wiener Kongresses zum Vereinigten Königreich der Niederlande. Von 1830 bis 1839 gehörte Gennep kurzzeitig zu Belgien. Seitdem gehört die Stadt zum Königreich der Niederlande.

In der frühen Neuzeit wurde in der Stadt Keramik, unter anderem Irdenware produziert. Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Boxteler Bahn im Jahr 1873 erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Strecke wurde vor und nach dem Zweiten Weltkrieg aber nach und nach eingestellt.

Im Zweiten Weltkrieg eroberten verkleidete Wehrmachtsoldaten in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1940 die Eisenbahnbrücke bei Gennep.[9] Im Februar 1945 fand im nahegelegenen Klever Reichswald und auch bei Gennep die Schlacht im Reichswald statt. Am 24. März 1945 überquerten Truppen der Westalliierten bei Wesel den Rhein.

Sehenswürdigkeiten

Das Museum „Pietershuis“. Auffallend ist der typisch limburgische Baustil mit flämischem Einfluss
Gennep, altes Rathaus; links dahinter das neue Rathaus

Die Stadt hat einen mittelalterlichen Ortskern mit Stadtmauer und zahlreichen historischen Gebäuden, unter anderem dem Rathaus aus dem 17. Jahrhundert, dem Museum Het Petershuis, dem Martinus-Kirchturm und der Reformierten Kirche, der „ältesten protestantisch erbauten Kirche der Niederlande“[3]. Direkt an der Niersmündung liegt in landschaftlich reizvoller Umgebung die Ruine der Festung Genneperhuis.[10]

Persönlichkeiten aus Gennep

Literatur

Weblinks

Commons: Gennep – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Hans Teunissen geïnstalleerd als burgemeester gemeente Gennep. In: gennep.nl, abgerufen am 23. Dezember 2020 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 28. Februar 2023 (niederländisch).
  3. a b c Zur Bedeutung Genneps in der Reformationsgeschichte siehe das Stadtporträt des Projekts Reformationsstädte Europas: Gennep – ein sicherer Hafen für alle. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 6. Juni 2016.
  4. Kerncijfers wijken en buurten 2022. In: StatLine. CBS, 22. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  5. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 29. Mai 2022 (niederländisch)
  6. Coalitieakkoord gemeente Gennep 2018–2022. (PDF; 7,3 MB) Gemeente Gennep, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
  7. Gennep heeft een nieuwe college. In: Gennep.News. 14. Mai 2018, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
  8. Samenstelling college van B&W. Gemeente Gennep, abgerufen am 23. Dezember 2020 (niederländisch).
  9. Gennep: Die Brücke über die Maas (Memento vom 19. Januar 2018 im Internet Archive). In: villamerlaender.de, abgerufen am 23. Dezember 2020. –
    Het Koninkrijk der Nederlanden in de Tweede Wereldoorlog. Band 3, S. 75 (niederländisch; knaw.nl [PDF; 13,3 MB]).
  10. Das Genneperhuis (Memento vom 20. Januar 2018 im Internet Archive). In: lustauflimburg.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.

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Ven-Zelderheide, chapel: de Sint Antonius Abtkapel
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Blick über die Ortschaft und in den Norden der Provinz Limburg
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Tussen Gennep en Oeffelt, de Maas foto6 2015-11-02 14.52.jpg
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between Gennep and Oeffelt, river: de Maas
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