Geispitzen

Geispitzen
Wappen von Geispitzen
RegionGrand Est
DépartementHaut-Rhin
ArrondissementMulhouse
KantonBrunstatt
GemeindeverbandSaint-Louis Agglomération
Koordinaten47° 40′ N, 7° 25′ O
Höhe246–333 m
Fläche6,02 km2
Einwohner449 (1. Januar 2017)
Bevölkerungsdichte75 Einw./km2
Postleitzahl68510
INSEE-Code

Gemeindeverwaltung und Mehrzweckhalle

Geispitzen ist eine französische Gemeinde mit 449 Einwohnern (Stand 1. Januar 2017) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Brunstatt und zum Gemeindeverband Saint-Louis Agglomération.

Geografie

Geispitzen liegt im Sundgau auf 246 bis 333 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, 18 Kilometer nordwestlich von Basel, 14 Kilometer südöstlich von Mülhausen, neun Kilometer südöstlich von Rixheim und drei Kilometer nordwestlich des Kantonshauptorts Sierentz, zwischen den Nachbargemeinden Schlierbach im Nordwesten und Waltenheim im Südosten.[1] Das Gemeindegebiet umfasst 6,02 Quadratkilometer. Im Osten hat die Gemeinde einen Anteil am Forêt Domaniale de la Hardt.

Geschichte

Das Gemeindegebiet ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Es wurden aus gallo-römischer Zeit auf dem Gemeindegebiet entdeckt, dazu gehören die Reste der Römerstraße von Kembs (Cambete) nach Besançon (Vesonito).[2]

Geispitzen wurde 1276 als Geispotzheim erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortschaft gehörte zur Seigneurie von Landser, die wiederum seit dem 13. Jahrhundert den Habsburgern gehörte. Geispitz litt im 15. und 16. Jahrhundert unter militärischen Auseinandersetzungen zwischen Basel und dem Heiligen Römischen Reich.[3] Zwei Hauptbebauungsperioden sind erkennbar, gegen Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648).[4]

1793 erhielt Geispitzen (als Geispitz) im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. 1871 wurde die Gemeinde wegen Gebietsveränderungen durch den Verlauf des Deutsch-Französischen Kriegs (1870–1871) in das Deutsche Reich eingegliedert. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) fiel es wieder an Frankreich.[5]

Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurden Teile der Ortschaft zerstört.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062017
Einwohner298303306395441418412449

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste (Johannes der Täufer) wurde 1807 anstelle einer Kapelle Saint-Germain aus dem 14. Jahrhundert erbaut. Der Glockenturm wurde 1925 vergrößert, 1927 bekam der Turm ein Walmdach. 1954, 1955 und 1976 wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt. 1978 wurde der Turm mit einem neuen Satteldach versehen. Von den ursprünglichen Kircheneinrichtungen blieben nur die Chorstühle erhalten, die aus dem Kloster Lützel stammen. Kirche Saint-Jean-Baptiste 1807 wurde auch das zugehörige Pastorat erbaut. 1960 wurde es verkauft und befindet sich heute im Privatbesitz.

Die ehemalige Mairie (Bürgermeisterei), die zugleich als Schule diente, wurde um 1900 erbaut. 1986 wurde eine neue Mairie gebaut, seitdem wird das Gebäude nur als Schule genutzt.

Die Zehntscheune des Ortes wurde 1598 gebaut. 1980 wurde sie zu einem Festsaal umgebaut. Sie befindet sich in Privatbesitz.[4]

In Geispitzen gibt es noch einige Wohngebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Tür des Hauses Nr. 11 ist mit einem Renaissancebogen gekrönt, über der Tür des Hauses Nr. 25 aus dem Jahr 1608 sieht man ein Schild mit den Berufen der ursprünglichen Bewohner.

Wirtschaft

Wichtige Erwerbszweige der Bewohner sind Ackerbau und die Zucht von Hausrindern.[6]

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 1115–1116.

Weblinks

Commons: Geispitzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geispitzen auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010
  2. VR25 auf Itinéraires romains en France (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010
  3. Geispitzen auf quid.fr (Memento des Originals vom 20. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.quid.fr (französisch) Abgerufen im Februar 2010
  4. a b c Geispitzen in der Base Mérimée (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010
  5. Geispitzen auf cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010
  6. Annuaire des commerçants von Geispitzen auf der Webseite der La Communauté de Communes du Pays de Sierentz (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pays-sierentz.fr in Französisch.

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Geispitzen, Eglise Saint-Jean-Baptiste.jpg
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Kirche St. Johannes der Täufer in Geispitzen
Geispitzen, Mairie.jpg
Gemeindeverwaltung und Mehrzweckhalle in Geispitzen
Geispitzen, Monument aux morts.jpg
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Gefallenendenkmal in Geispitzen