Gauliga Westfalen

Gauliga Westfalen
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VerbandFachamt Fußball
Erstaustragung1933
Letztmalige Austragung1945
Mannschaften10 (1933/34–1939/40, 1941/42–1943/44)
12 (1940/41)
RekordsiegerFC Schalke 04 (11)
Qualifikation fürDeutsche Fußballmeisterschaft
RegionProvinz Westfalen, LippeVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat

Die Gauliga Westfalen war eine von 16 Gauligen, den obersten Fußballligen in Deutschland nach der nationalsozialistischen Machtergreifung. Das Gebiet der Gauliga umfasste die preußische Provinz Westfalen sowie das Land Lippe.

Geschichte

Die Gau-Einteilung 1933,
Nr. 9 = Westfalen

Ab 1933 spielten zehn Mannschaften aus Westfalen und Lippe um die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, an welcher der Gauligameister teilnehmen durfte. Bei der Auswahl der zehn Teilnehmer der ersten Saison 1933/34 spielten nicht nur sportliche Gesichtspunkte eine Rolle. So wurde die Zwangsfusion Sportfreunde 95 Dortmund mit der Begründung, dass die Stadt Dortmund einen Gauligisten brauche, aufgenommen. Dabei war keiner der beiden Stammvereine in der Vorsaison erstklassig gewesen.

Der FC Schalke 04 dominierte die Gauliga und konnte sich alle Meisterschaften sichern. Sechsmal blieb die Mannschaft während einer Saison ungeschlagen. Zwischen den Spielzeiten 1935/36 und 1938/39 blieben die „Königsblauen“ über vier Jahre lang ohne Niederlage. Schalke wurde 1934, 1935, 1937, 1939, 1940 und 1942 deutscher Meister. In den Jahren 1933 1938 und 1941 wurde Schalke noch Vizemeister.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Gauliga zur Saison 1940/41 auf zwölf Vereine aufgestockt. Nach nur einem Jahr kehrte die Liga zur alten Staffelstärke zurück. Nach der Saison 1943/44 wurde die Gauliga aufgelöst und durch drei „Kriegs-Gauklassen“ ersetzt. Im September 1944 musste der Spielbetrieb kriegsbedingt eingestellt werden. Die 18 Vereine, die zwischen 1933 und 1944 in der Gauliga Westfalen spielten bildeten nach dem Krieg die zweigleisige Landesliga Westfalen.

Gaumeister 1934–1944

SaisonGaumeister
Westfalen
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1933/34FC Schalke 04GewinnerFC Schalke 04
1934/35FC Schalke 04GewinnerFC Schalke 04
1935/36FC Schalke 04Dritter1. FC Nürnberg
1936/37FC Schalke 04GewinnerFC Schalke 04
1937/38FC Schalke 04FinaleHannover 96
1938/39FC Schalke 04GewinnerFC Schalke 04
1939/40FC Schalke 04GewinnerFC Schalke 04
1940/41FC Schalke 04FinaleSK Rapid Wien
1941/42FC Schalke 04GewinnerFC Schalke 04
1942/43FC Schalke 04ViertelfinaleDresdner SC
1943/44FC Schalke 04AchtelfinaleDresdner SC
1944/45kriegsbedingt abgebrochen

Teilnehmer

Dies ist eine alphabetische Aufstellung aller Mannschaften, die in der Gauliga Westfalen gespielt haben. Angegeben ist die jeweilige Platzierung in den einzelnen Spielzeiten. Absteiger sind rot unterlegt.

VereinSaison
33/3434/3535/3636/3737/3838/3939/4040/4141/4242/4343/44
VfL Altenbögge5.2.2.
Arminia Bielefeld10.6.2.6.6.7.[1]
KSG Bielefeld10.
VfB 03 Bielefeld5.3.10.[2]
KSG VfL/Preußen Bochum6.
Germania Bochum4.5.2.8.5.[3]
TuS Bochum 087.10.
VfL Bochum2.3.8.3.4.[4]
Borussia Dortmund3.2.3.9.4.2.6.3.
Sportfreunde 95 Dortmund9.
Alemannia Dortmund8.
SpVgg Erkenschwick4.
Erler SV 088.9.
Alemannia Gelsenkirchen6.2.4.[5]8.9.
Union Gelsenkirchen11.
DSC Hagen6.9.9.
Westfalia Herne6.5.2.3.4.4.5.7.5.5.
SpVgg Herten5.4.6.4.7.9.9.
SV Höntrop2.2.3.7.6.10.
STV Horst-Emscher9.
SuS Hüsten 093.7.4.5.9.
Arminia Marten8.8.8.10.10.
Preußen Münster8.3.9.7.7.12.
Union Recklinghausen8.10.
Viktoria Recklinghausen7.10.
SpVgg Röhlinghausen4.5.10.7.8.3.7.
SV Rotthausen6.10.
FC Schalke 041.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.

Ewige Tabelle

Berücksichtigt sind alle Spiele der Gauliga Westfalen zwischen den Spielzeiten 1933/34 und 1943/44. Die abgebrochene Spielzeit 1944/45 wurde nicht gewertet. Die Tabelle richtet sich nach der damals üblichen Zweipunkteregel.

Pl.VereinJahreSp.SUNT+T-Diff.PunkteØ-Pkt.TitelSpielzeiten nach Kalenderjahren
 1.FC Schalke 0411 202 175 21 6896144+752371:331,84111933–44
 2.Westfalia Herne10 184 83 27 74367348+19193:1751,05-1934–42
 3.Borussia Dortmund8 148 69 27 52377319+58165:1311,11-1936–42
 4.SpVgg Röhlinghausen7 130 47 26 57231279−48120:1400,92-1937–42
 5.SpVgg Herten7 126 47 17 62227281−54111:1410,88-1933–39, 1941/42
 6.SV Höntrop6 108 44 18 46209205 +4106:1100,98-1933–39
 7.VfL Bochuma5 94 44 17 33221194+27105:831,12-1938–43
 8.Arminia Bielefeldb6 112 44 15 53240274−34103:1210,92-1933/34, 1938–43
 9.Germania Bochumc5 90 40 15 35170164 +695:851,06-1933–38
10.Gelsenguß Gelsenkirchen/
Alemannia Gelsenkirchen
5 94 36 17 41188185 +389:990,95-1939–44
11.SuS Hüsten 095 90 34 17 39177184 −785:950,94-1933–38
12.Preußen Münster6 112 31 22 59171305−13484:1400,75-1933–36, 1938–41
13.VfL Altenbögge3 54 31 5 18154119+3567:411,24-1941–44
14.Arminia Marten5 94 24 14 56143295−15262:1260,66-1937–41, 1942/43
15.VfB 03 Bielefeldb3 58 24 6 28118140−2254:620,93-1939–42
16.Deutscher SV Hagen3 58 21 10 2790128−3852:640,9-1933–35, 1940/41
17.Erler SV 082 36 10 5 2162113−5125:470,69-1935–37
18.TuS Bochum 08c2 36 9 5 2253111−5823:490,64-1935–37
19.Union Recklinghausen2 36 8 6 223992−5322:500,61-1934–36
20.SV Rotthausen2 36 9 3 2448115−6721:510,58-1936–38
21.SpVgg Erkenschwick1 18 8 3 74952 −319:171,06-1943/44
22.Viktoria Recklinghausen2 36 6 7 234288−4619:530,53-1933–35
23.KSG Preußen/VfL Bochum1 18 6 3 92642−1615:210,83-1943/44
24.Alemannia Dortmund1 18 5 3 103345−1213:230,72-1943/44
25.Union Gelsenkirchen1 22 5 3 142964−3513:310,59-1940/41
26.STV Horst-Emscher1 18 5 1 124970−2111:250,61-1942/43
27.Sportfreunde 95 Dortmund1 18 4 3 112753−2611:250,61-1933/34
28.KSG Bielefeld1 18 2 6 102350−2710:260,56-1943/44
a Bildete in der Saison 1943/44 die Kriegsspielgemeinschaft KSG Preußen/VfL Bochum. Diese ist in der Tabelle gesondert gelistet.
b Bildete in der Saison 1943/44 die Kriegsspielgemeinschaft KSG Bielefeld. Diese ist in der Tabelle gesondert gelistet.
c Fusionierten 1938 zum VfL Bochum (in Tabelle gesondert gelistet)

Anmerkungen

  1. Bildete ab 1943 einen Kriegsspielgemeinschaft mit dem VfB 03 Bielefeld.
  2. Bildete ab 1943 einen Kriegsspielgemeinschaft mit Arminia Bielefeld.
  3. Fusionierte am 15. April 1938 mit den TuS 1908 Bochum und dem TV 1848 Bochum zum VfL Bochum.
  4. Bildete ab 1943 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem SV Preußen 07 Bochum.
  5. Nach der Saison änderte die Spielabteilung der BSG Gelsenguß Gelsenkirchen ihren Namen in SV Alemannia Gelsenkirchen.

Quellen

  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.

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Karte der 16 Sportgaue im Dritten Reich 1933
1 Ostpreußen, 2 Pommern, 3 Berlin-Brandenburg, 4 Schlesien, 5 Sachsen, 6 Mitte, 7 Nordmark, 8 Niedersachsen, 9 Westfalen, 10 Niederrhein, 11 Mittelrhein, 12 Hessen, 13 Südwest, 14 Baden, 15 Württemberg, 16 Bayern