Fußball-Weltmeisterschaft 1978/Argentinien

Dieser Artikel behandelt die argentinische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1978.

Qualifikation

Als Gastgeber war Argentinien bereits automatisch qualifiziert.

Argentinisches Aufgebot

Nr.NameVerein vor WM-BeginnGeburtstagSpieleToreGelbe KarteRote Karte
Torhüter
3Héctor BaleyArgentinien Club Atlético Huracán16.11.19500000
5Ubaldo FillolArgentinien River Plate21.07.19507000
13Ricardo La VolpeArgentinien CA San Lorenzo06.02.19520000
Abwehrspieler
7Luis GalvánArgentinien CA Talleres24.02.19487000
11Daniel KillerArgentinien Racing Club21.12.19490000
15Jorge OlguínArgentinien CA San Lorenzo17.05.19527000
18Rubén PagnaniniArgentinien CA Independiente31.01.19490000
19Daniel Passarella (C)ein weißes C in blauem KreisArgentinien River Plate25.05.19537110
20Alberto TarantiniArgentinien CA Boca Juniors03.12.19557100
Mittelfeldspieler
1Norberto AlonsoArgentinien River Plate04.01.19533000
2Osvaldo ArdilesArgentinien Club Atlético Huracán03.08.19526010
4Daniel BertoniArgentinien CA Independiente14.03.19556200
6Américo GallegoArgentinien Newell’s Old Boys25.04.19557010
8Rubén GalvánArgentinien CA Independiente07.04.19520000
12Omar LarrosaArgentinien CA Independiente18.11.19472010
17Miguel OviedoArgentinien CA Talleres12.10.19501000
22Ricardo VillaArgentinien Racing Club18.08.19522010
Stürmer
9René HousemanArgentinien Club Atlético Huracán19.07.19536100
10Mario KempesSpanien 1977 FC Valencia15.07.19547600
14Leopoldo LuqueArgentinien River Plate03.05.19495400
16Oscar OrtizArgentinien River Plate08.04.19536000
21José Daniel ValenciaArgentinien CA Talleres03.10.19554000
Trainer
Argentinien César Luis Menotti05.11.1938

Spiele der argentinischen Mannschaft

Erste Runde

RangLandTorePunkte
1ItalienItalien Italien6:26
2Argentinien Argentinien4:34
3FrankreichFrankreich Frankreich5:52
4Ungarn 1957 Ungarn3:80
  • Argentinien Argentinien – Ungarn 1957 Ungarn 2:1 (1:1)

Stadion: El Monumental (Buenos Aires)

Zuschauer: 71.615

Schiedsrichter: Garrido (Spanien)

Tore: 0:1 Csapó (10.), 1:1 Luque (15.), 2:1 Bertoni (83.)

  • Argentinien Argentinien – FrankreichFrankreich Frankreich 2:1 (1:0)

Stadion: El Monumental (Buenos Aires)

Zuschauer: 71.666

Schiedsrichter: Dubach (Schweiz)

Tore: 1:0 Passarella (45.) 11 m, 1:1 Platini (60.), 2:1 Luque (73.)

  • Argentinien Argentinien – ItalienItalien Italien 0:1 (0:0)

Stadion: El Monumental (Buenos Aires)

Zuschauer: 71.712

Schiedsrichter: Klein (Israel)

Tore: 0:1 Bettega (73.)

Schachereien im Vorfeld der Endrunden-Gruppenauslosung sorgten dafür, dass die Gruppe 1 zu einer regelrechten ‚Todesgruppe’ mit vier starken Teams avancierte, da die Franzosen mit Tunesien, dem Iran und Österreich ‚in einen Pott’ geworfen wurden. Die Italiener (herausragend: das Mittelfeld mit Benetti, Causio, Tardelli und Antognoni) erwiesen sich dank überraschend offensiver Qualitäten als stärkstes Team. Drei Siege hätten ihnen vorab wohl nur die ganz optimistischen Tifosi zugetraut. Zwei knappe Niederlagen sorgten für das Ausscheiden der starken Franzosen (mit Platini, Tresor, Six u. a.). Argentinien schaffte das Weiterkommen vor allem dank Luques 2:1-Treffer gegen die Franzosen, während die Ungarn zwar nicht enttäuschten, doch in dieser Gruppe nichts zu bestellen hatten.

Zweite Runde

RangLandTorePunkte
1Argentinien Argentinien8:05
2Brasilien 1968 Brasilien6:15
3Polen 1944 Polen2:52
4Peru Peru0:100
  • Argentinien Argentinien – Polen 1944 Polen 2:0 (1:0)

Stadion: Estadio Gigante de Arroyito (Rosario)

Zuschauer: 37.091

Schiedsrichter: Eriksson (Schweden)

Tore: 1:0 Kempes (16.), 2:0 Kempes (71.)

  • Argentinien Argentinien – Brasilien 1968 Brasilien 0:0

Stadion: Estadio Gigante de Arroyito (Rosario)

Zuschauer: 37.326

Schiedsrichter: Palotai (Ungarn)

Tore: keine

  • Argentinien Argentinien – Peru Peru 6:0 (2:0)

Stadion: Estadio Gigante de Arroyito (Rosario)

Zuschauer: 37.315

Schiedsrichter: Robert Wurtz (Frankreich)

Tore: 1:0 Kempes (21.), 2:0 Tarantini (43.), 3:0 Kempes (46.), 4:0 Luque (50.), 5:0 Houseman (67.), 6:0 Luque (72.)

Im Gegensatz zur ersten Finalrunde war Peru in Gruppe B für viele Beobachter unverständlicherweise nur noch Kanonenfutter. 0:3 gegen Brasilien, 0:1 gegen Polen und gar 0:6 gegen Argentinien verlief die ernüchternde Endrunde für die Kicker aus den Anden. Polen konnte auch weiterhin nicht an die Leistungen von vor vier Jahren anknüpfen und unterlag in den entscheidenden Spielen gegen Argentinien (0:2) und Brasilien (1:3). Die beiden Favoriten der Gruppe trennten sich torlos und das Torverhältnis musste entscheiden. So schlug der schwache Auftritt der Peruaner gegen Argentinien voll durch und die Brasilianer sprachen nicht nur intern über ein ‚gekauftes’ Spiel, da zum Zeitpunkt des Spiels das letzte Spiel der Seleção bereits zu Ende war und Argentinien wusste, welches Ergebnis nötig sein würde. Jahre später erwähnte ein peruanischer Senator, dass man absichtlich in der Höhe verloren habe.[1][2] Doch die brasilianischen Proteste halfen ihnen nichts. Argentinien stand im Finale und Brasilien musste mit dem Spiel um den dritten Platz vorliebnehmen.

Finale

71.483El Monumental (Buenos Aires)Argentinien ArgentinienNiederlandeNiederlande NiederlandeGonella (Italien)3:1 n. V. (1:1, 1:0)1:0 Kempes (38.)
1:1 Nanninga (82.)
2:1 Kempes (105.)
3:1 Bertoni (116.)

Natürlich waren die orangen Fans der Niederlande denen der Argentinier im Finale in Buenos Aires zahlenmäßig eindeutig unterlegen. Mit sieben Minuten Verspätung wurde das Finale angepfiffen, da Rene van de Kerkhof aufgrund argentinischer Proteste die Manschette seiner angebrochenen Hand mit Mull umbinden musste. Nach einer äußerst hart geführten Anfangsphase kam es zum offenen Schlagabtausch, doch nur zu wenigen echten Torchancen. Die Holländer verschafften sich durch die van de Kerkhoff-Brüder, Johan Neeskens und Arie Haan im Mittelfeld immer wieder Vorteile, doch das 1:0 erzielte Mario Kempes für die Gauchos, als er sich einmal im Strafraum durchsetzen konnte und flach einschoss (38.). Fast hätte Bertoni, der über Rechts für die größte Gefahr sorgte, noch vor der Pause das 2:0 für Argentinien erzielt (43.). Gerechter wäre es dem Spielverlauf nach gewesen, wenn auf der anderen Seite Rep und Rensenbrink ihre Chancen zum Ausgleich genutzt hätten. Nach der Pause stürmten die Niederländer weiter, wobei ihr Trainer Ernst Happel mit den Einwechselungen von Nanninga für Rep und Suurbier für Jansen neue Akzente setzte. Nanninga, wegen seiner Kopfballstärke von Happel gebracht, war es auch, der den verdienten Ausgleich einköpfen konnte. Fast hätte Rensenbrink noch in der regulären Spielzeit das 2:1 geschafft, doch der Pfosten rettete die Südamerikaner. Zu Beginn der Verlängerung wurde das Spiel wieder härter und spielerische Akzente kamen zu kurz. Doch eine Einzelleistung von Valencias Stürmer Mario Kempes, der Willi van de Kerkhof stehen ließ und zum 2:1 traf (105.), drehte das Spiel zugunsten Argentiniens, die noch einmal zuzulegen wussten. Bertonis 3:1, flach über Rechts abgeschlossen, setzte den Schlusspunkt einer harten, aber spannenden Partie, deren Schlusspfiff im unbeschreiblichen Jubel der argentinischen Fans unterging.

Weltmeister 1978
Argentinien
Argentinien
Erster Titel

Einzelnachweise

  1. http://www.11freunde.de/artikel/1978-wm-argentinien
  2. http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-2098970/Argentina-cheated-World-Cup-1978-says-Peru-senator.html

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