Erwin Jollasse

Erwin Jollasse (* 8. Dezember 1892 in Hamburg; † 14. März 1987 in Tutzing, Landkreis Starnberg) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Jollasse diente als Offizier im Ersten Weltkrieg. In der Zwischenkriegszeit arbeitete er als Pilot. In der Wehrmacht stieg er 1938 zum Oberstleutnant auf.

Im Zweiten Weltkrieg führte er als Kommandeur die 9. Panzer-Division und die 344. Infanterie-Division.

Jollasse wurde gegen Kriegsende im April 1945 mit Teilen seiner Division von Ottmachau nach Drebkau verlegt. Hitler forderte, in Verkennung der tatsächlichen Lage, dass Jollasse mit Teilen seiner 344. Infanterie-Division bei Drebkau, den Resten der Führer-Begleit-Division und der SS-Panzerdivision Frundsberg bei Spremberg (zusammengefasst unter der Bezeichnung „Korpsgruppe Jollasse“), nach Norden angreifen sollte, um so der vorrückenden 1. Ukrainischen Front in die Flanke zu fallen, die Verbindung zur 9. Armee (Kessel von Halbe) wiederherzustellen und die sowjetischen Panzerverbände im Süden von Berlin vom Nachschub abzuschneiden.[1]

Mit nur schwachen Verbänden und ohne Versorgung sah sich Jollasse gezwungen, den Einheiten unter seinem Kommando am 21. April zu befehlen, sich nach Südwesten in Richtung Senftenberg abzusetzen, um wieder Anschluss an verbündete Truppen zu finden. Beim Versuch die Linien der gegnerischen Verbände zu umgehen oder zu durchbrechen, die seine Position bereits eingeschlossen hatten, wurden Jollasses Verbände in der Umgebung von Neupetershain fast vollständig aufgerieben. Er selbst erreichte Anfang Mai 1945 mit 25 Mann die Elbe und schlug sich nach Ende des Krieges nach Oberbayern durch.[1]

Von Mai 1945 bis Juni 1947 war er in Kriegsgefangenschaft.[2]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Wolfgang Paul: Der Endkampf um Deutschland, Heyne, 1976, ISBN 3-453-00835-9, S. 374f.
  2. http://www.geocities.ws/orion47.geo/WEHRMACHT/HEER/Generalleutnant2/JOLLASSE_ERWIN.html
  3. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
  4. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 – Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-7909-0284-5, S. 202.