Emilie Kurz

Emilie Maria Kurz (fälschlicherweise manchmal Emilie Kurtz geschrieben; * 24. November 1863 als Emilie Maria Menzinger in Troppau, Österreich-Ungarn; † angeblich 1934) war eine österreichische Schauspielerin an deutschen Bühnen und im deutschen Film.

Leben und Wirken

Geboren als uneheliche Tochter des Fotografen und Schauspielers Johann Kurz und seiner Frau Maria, geb. Menzinger, trug sie nach der Heirat ihrer Eltern im bayerischen Peiting 1870 den Familiennamen ihres Vaters.[1] Ihre schulische Ausbildung erhielt sie im Damenstift Osterhofen. 1887 heiratete sie August Kurz (1828–1903),[2] den langjährigen Oberregisseur am Wallner-Theater unter Theodor Lebrun. Vermutlich unter ihm begann Emilie Kurz Theater zu spielen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte sie elf Jahre lang dem Ensemble des Deutschen Theaters Max Reinhardts an. Nach dem Ersten Weltkrieg spielte sie auch an anderen Berliner Bühnen wie dem Centraltheater, dem Thalia-Theater und der Sozialhygienischen Bühne Berlin. In dieser Zeit lernte sie bedeutende Zeitgenossen wie Emil Jannings, Ludwig Berger und Ernst Lubitsch kennen.

Inmitten des Ersten Weltkriegs holte sie ihr Kollege vom Deutschen Theater, Paul Wegener, vor die Kamera und gab ihr zwei Rollen in seinen Inszenierungen Rübezahls Hochzeit und Der Golem und die Tänzerin. Im Film der 20er Jahre wie auch auf der Bühne wurde Emilie Kurz nun mehr und mehr in dem Rollenfach „komische Alte“ eingesetzt. Immer wieder verkörperte sie aber auch Mütter aller Arten sowie Tanten und Gouvernanten. Mehrfach verpflichtete F. W. Murnau sie für seine Kinoinszenierungen, wo Emilie Kurz in Nebenrollen prägnante Charakterdarstellungen ablieferte.

Ob ihr Verschwinden aus dem öffentlichen Blickfeld 1934 nach ihrer letzten (kleinen) Rolle in Fritz Wendhausens Peer Gynt-Filmversion mit dem soeben in Deutschland etablierten Nationalsozialismus in Zusammenhang steht, kann derzeit nicht geklärt werden. Auch das kursierende Todesdatum 1934 ist durch nichts belegt und muss somit zumindest als fraglich gelten.

Filmografie

Literatur

  • Kurt Mühsam, Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926, S. 101.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zemský archiv v Opavě, Pfarre Troppau-Hl. Geist, Geburtsbuch 1856–1864, S. 496 (online)
  2. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin VII a, Nr. 98/1887 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)