Deutscher Formel-3-Cup

Deutscher Formel-3-Cup
FahrzeugtypMonoposto
Land oder RegionDeutschland
Aktueller NameATS Formel-3-Cup
Bisherige NamenDeutsche Rennwagen Meisterschaft, Deutsche Formel 3 Meisterschaft, Recaro Formel-3-Cup
Erste Saison1950 bzw. 1975
ChassisDallara, Mygale, ArtTech[1]
MotorenMercedes, Mugen-Honda, OPC-Challenge, Fiat, Opel, Volkswagen
ReifenYokohama
Formel-3-Rennen auf dem Hockenheimring 2008

Der Deutsche Formel-3-Cup ist eine Rennserie für Formel-3-Fahrzeuge in Deutschland.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vorwiegend in England Monoposto-Rennwagen mit 500-cm³-Motorradmotoren gebaut. Aus dieser nationalen Rennklasse entwickelte sich 1950 die international gültige Formel 3. Da schon 1948 und 1949 in Deutschland Meisterschaften für Kleinstrennwagen bis 500 cm³ beziehungsweise 750 cm³ ausgetragen wurden, lag der Schluss nahe, ab 1950 auch eine Deutsche Meisterschaft auszutragen. Diese hatte bis 1953 Bestand.

1960 wurde erneut eine der Formel 3 ähnliche Meisterschaft ausgetragen, die Formel Junior. Diese Formel ersetzte auf nationaler Ebene die Formel 3, bestand aber nur bis 1963.

Die neue Formel 3

1964 wurde eine neue Formel-3-Klasse geschaffen, deren Basis die Formel Junior bildete. Diese Klasse fand in Europa rasch Verbreitung. Es sollte aber bis 1974 dauern, bis mit der Polifac Trophy ein Cup für Formel-3-Fahrzeuge in Deutschland entstand. Diese gewann Giorgio Francia.

1975 wurde von der ONS die Deutsche Rennwagen-Meisterschaft geschaffen, die dem technischen Reglement der Formel 3 entsprach. Diese Serie lief über 25 Jahre lang bis 2002 und entwickelte sich neben der Britischen Formel-3-Meisterschaft zu einer der angesehensten weltweit.

Euroserie und Formel-3-Cup

Für 2003 entschieden der DMSB und dessen französisches Pendant FFSA, eine Europameisterschaft auszutragen. So verschmolz die französische und die deutsche Serie ab 2003 zur F3 Euroseries, die vornehmlich im Rahmen der DTM startete. Beide Verbände einigten sich darauf, keine nationale Formel-3-Rennserie auszutragen.

Die deutsche Formel-3-Vereinigung, die bis 2002 die Deutsche Meisterschaft ausrichtete, entschied unter anderem wegen bestehender Verträge mit Zulieferern, 2003 eine eigene Serie zu veranstalten. Für deren erste Saison konnte Recaro als Hauptsponsor gewonnen werden, wurde aber mittlerweile von ATS abgelöst. Aufgrund der Einigung mit dem FFSA wird diese Serie nicht vom DMSB ausgeschrieben und erhält somit auch nicht das Prädikat Deutsche Meisterschaft.

Technische Daten

  • Motoren: Hubkolbenmotoren, max. 4 Zylinder, Airrestriktor (Luftmengenbegrenzer) 26 mm Durchmesser. Der Motor muss für die Formel 3 homologiert sein[2].
  • Hubraum: max. 2.000 cm3
  • Reifen:Yokohama, Reifengröße: 200/50VR13 vorne, 240/45VR13 hinten.
  • Reifenlimitierung: 2 Satz Slicks pro Wochenende, Regenreifen/Intermediates nicht limitiert.
  • Einschränkung: keine thermische, chemische oder mechanische Behandlung erlaubt.
  • Räder:ATS Aluminiumrad VA 9x13, HA 10,5x13. Das Gewicht des Rades ohne Reifen beträgt 3,8 / 4,2 kg v / h.[3]
  • Mindestgewicht: 550 kg, Fahrzeug inkl. aller Flüssigkeiten und Fahrer.
  • Kraftstoff: Einheitskraftstoff Shell Super plus bleifrei.
  • Einschränkung: kein Nachtanken während Training und Rennen.
  • Monocoque: kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (Carbon) in Sandwich-Bauweise, zwei Überrollstrukturen, Stufenboden.
  • Einschränkung: kein Monocoque-Tausch während der Veranstaltung.
  • Telemetrie: nicht erlaubt.
  • Datenaufzeichnung: erlaubt.
  • ABS: nicht erlaubt.
  • Getriebe: max. 6-Gang-Getriebe sequenziell.
  • Katalysator: Schalldämpfer und Katalysator.[4]

Meister

Deutsche Meisterschaft (500 cm³)

Monopoletta-BMW von 1949
JahrFahrerFahrzeug/Motor
1950Deutschland Toni KreuzerCooper-J.A.P.
1951Deutschland Walter KomossaScampolo-BMW
1952Deutschland Hellmut DeutzScampolo-DKW, Scampolo-Norton
1953Deutschland Adolf LangCooper-J.A.P.

Deutsche Formel Junior Meisterschaft

JahrFahrerFahrzeug/Motor
1960Deutschland Gerhard MitterMitter, Lotus-DKW
1961Deutschland Kurt Ahrens juniorLotus-Ford und Cooper-Fiat
1962Meisterschaft nicht vergeben wegen verbotener Absprache unter den Fahrern
1963Deutschland Kurt Ahrens juniorCooper-Ford

Deutsche Meisterschaft (2000 cm³)

March-Toyota 1976 mit Rudolf Dötsch auf dem Nürburgring
Toyota-Ralt Formel 3, 1978
JahrFahrerFahrzeug/MotorTeam
1975Deutschland Ernst MaringMaco 375 / ToyotaMaring Motorsport
1976Deutschland Bertram SchäferRalt RT 1 / BMWBSR Racing
1977OsterreichÖsterreich Peter ScharmannToj-F302 / ToyotaTeam Obermoser Jörg
1978Deutschland Bertram SchäferRalt RT 1 / BMW-ToyotaBSR Racing
1979Deutschland Michael KortenMarch 793 / ToyotaMike Korten Motorsport
1980Deutschland Frank JelinskiRalt RT 3 / ToyotaBSR Racing
1981Deutschland Frank JelinskiRalt RT 3 / ToyotaBSR Racing
1982Danemark John NielsenRalt RT 3 / VWVolkswagen Motorsport
1983Deutschland Franz KonradAnson SA4 / ToyotaKonrad Racing
1984Danemark Kurt ThiimRalt RT 3 / Alfa RomeoBongers Motorsport
1985Deutschland Volker WeidlerMartini MK 45 / VWJ. Kaufmann Racing
1986Danemark Kris NissenRalt RT 30 / VWBSR Racing
1987Deutschland Bernd SchneiderDallara 387 / VWSchübel Rennsport Int.
1988Deutschland Joachim WinkelhockReynard 883 / VWWTS Racing
1989OsterreichÖsterreich Karl WendlingerRalt RT33 / Alfa RomeoRSM Marko
1990Deutschland Michael SchumacherReynard 903 / VWWTS Racing
1991Danemark Tom KristensenRalt RT 35 / VWBSR Racing
1992Portugal Pedro LamyReynard 923 / OpelWTS Racing
1993NiederlandeNiederlande Jos VerstappenDallara 393 / OpelWTS Racing
1994Deutschland Jörg MüllerDallara 394 / FiatRSM Marko
1995Argentinien Norberto FontanaDallara 395 / OpelKMS Motorsport
1996ItalienItalien Jarno TrulliDallara 396 / OpelOpel Team KMS Benetton Formula
1997Deutschland Nick HeidfeldDallara 397 / OpelOpel Team BSR
1998Belgien Bas LeindersDallara 398 / OpelVan Amersfoort Racing
1999NiederlandeNiederlande Christijan AlbersDallara 399 / OpelOpel Team BSR
2000ItalienItalien Giorgio PantanoDallara F3/00 / OpelOpel Team KMS
2001JapanJapan Toshihiro KaneishiDallara F3/01 / OpelOpel Team BSR
2002Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gary PaffettDallara F3/02 / OpelTeam Rosberg

Deutscher Cup

JahrFahrerChassisMotorTeam
2003Brasilien João Paulo de OliveiraDallara F302Opel-SpiessJB Motorsport
2004Deutschland Bastian KolmseeDallara F302Opel-SpiessHS Technik Motorsport
2005Deutschland Peter ElkmannDallara F304Opel-SpiessJo Zeller Racing
2006China Volksrepublik Ho-Pin TungLola B06/30OpelJB Motorsport
2007NiederlandeNiederlande Carlo van DamDallara F306OPC-Challengevan Amersfoort Racing
2008Belgien Frédéric VervischDallara F307OPC-Challenge / MercedesSwiss Racing Team / Jo Zeller Racing
2009Belgien Laurens VanthoorDallara F307Volkswagenvan Amersfoort Racing
2010Frankreich Tom DillmannDallara F305VolkswagenHS Technik
2011Neuseeland Richie StanawayDallara F307Volkswagenvan Amersfoort Racing
2012Schweden Jimmy ErikssonDallara F311VolkswagenLotus
2013Deutschland Marvin KirchhöferDallara F311VolkswagenLotus
2014Deutschland Markus PommerDallara F308 und F311VolkswagenLotus

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Debüt für das Chassis ArtTech formel3.de
  2. DMSB Handbuch Automobilsport 2013 (Memento vom 26. November 2013 im Internet Archive)
  3. Archivlink (Memento vom 14. April 2014 im Internet Archive)
  4. Quelle: http://formel3.de/technik-technisches-reglement.php

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
KWS-March-Toyota Formel 3 - Rudolf Dötsch 1976.jpg
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Rudolf Dötsch im KWS-March-Toyota (March 763) auf dem Nürburgring (Schwalbenschwanz bzw. Kleines Karussell). Rudolf Dötsch gewann das Rennen über 5 Runden (114,175 km in 40:32,6 Minuten); Wertungslauf für die ONS-Meisterschaft der Formel 3.
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Monopoletta BMW, Bj 1949, Foto 1978.jpg
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Monopoletta, Baujahr 1949 - Formel-3-Wagen mit 500-cm³-BMW-Motor beim Oldtimer-GP des AvD im Fahrerlager des Nürburgrings