Deutsche Fußballmeisterschaft 1941/42

Deutsche Fußballmeisterschaft 1941/42
MeisterFC Schalke 04
Mannschaften25
Spiele26
Tore121 (ø 4,65 pro Spiel)
TorschützenkönigDeutsches Reich NS Fritz Szepan (8 Tore)
Deutsche Meisterschaft 1940/41

Die 35. deutsche Meisterschaftssaison 1941/42, die dritte Kriegsmeisterschaftssaison, kehrte bei der Meisterschaftsendrunde wieder zum K.-o.-System zurück.

Die Rückkehr zum K.-o.-System war bedingt durch die immer spürbareren Kriegsauswirkungen; dies betraf insbesondere die Treibstoff- und Transportmittelsituation, mit der die Reisen der Vereine zu den Auswärtsspielen immer schwieriger wurden. Daher wurden ab Februar 1942 von der Reichssportführung Auswärtsreisen über 50 km verboten. Allerdings waren die Meisterschaftsspiele davon ausgenommen, doch mit der Rückkehr zum K.-o.-System sollte die Anzahl der weiten Reisen reduziert werden.

Ein weiterer Grund war die Ausweitung der Sportbereiche auf nunmehr 25, was einerseits auf den Anschluss weiterer Gebiete an das Deutsche Reich, andererseits aber auch auf die verkehrsbedingten Sportbereichsteilungen zurückzuführen war. So wurden im Westen die neuen Sportbereiche Westmark und Moselland geschaffen. Der Sportbereich Westmark umfasste das angeschlossene Lothringen sowie die Gebiete des Saarlands und der Pfalz, die vom Sportbereich Südwest abgetrennt wurden, dem Sportbereich Moselland wurden Luxemburg sowie die vom Sportbereich Mittelrhein abgetrennte Moselregion angegliedert. Die beiden reduzierten Sportbereiche Südwest und Mittelrhein wurden nun in Hessen-Nassau und Köln-Aachen umbenannt. Zur besseren Unterscheidung taufte man zudem den bisherigen Sportbereich Hessen in Kurhessen um. Die Reiseproblematik hatte zur Folge, dass man zudem den Sportbereich Schlesien in die Bereiche Niederschlesien und Oberschlesien teilte.

Auch in anderer Beziehung wirkten sich die Kriegsfolgen zunehmend negativer aus. Immer weniger Spieler standen den Vereinen durch die Einberufung in den Kriegsdienst zur Verfügung. Besonders betroffen waren davon allerdings zunächst nur die unteren Klassen, wo der Spielbetrieb vor allem auf Kreisebene vielerorts zusammenbrach.

Witterungsbedingt wurde der Beginn der Meisterschaftsendrunde verschoben, nachdem diese nach Abschluss der Gaumeisterschaften am letzten Märzwochenende ursprünglich ab dem 5. April beginnen sollte.[1]

In der deutschen Meisterschaft kam es in dieser Saison zum dritten Gelsenkirchen-Wiener Duell. Dabei stand dem FC Schalke 04 in diesem Jahr die Mannschaft von First Vienna FC 1894 gegenüber, die das Finale auch dominierte, jedoch ihre deutliche Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnte. So konnte am Ende der FC Schalke 04 überaus glücklich mit 2:0 als Sieger den Platz verlassen und in seinem 9. Finale seinen nunmehr 6. deutschen Meistertitel einfahren. Die Schalker zogen damit mit dem bisherigen Rekordtitelträger 1. FC Nürnberg gleich.

Teilnehmer an der Endrunde

VereinQualifiziert als
VfB KönigsbergMeister der Sportbereichsklasse Ostpreußen
Luftwaffen-SV PütnitzMeister der Sportbereichsklasse Pommern
Blau-Weiß 90 BerlinMeister der Sportbereichsklasse Berlin-Brandenburg
Germania KönigshütteMeister der Sportbereichsklasse Oberschlesien
SpVg Breslau 02Meister der Sportbereichsklasse Niederschlesien
Planitzer SCMeister der Sportbereichsklasse Sachsen
SV Dessau 05Meister der Sportbereichsklasse Mitte
Eimsbütteler TVMeister der Sportbereichsklasse Nordmark
Werder BremenMeister der Sportbereichsklasse Niedersachsen
FC Schalke 04Meister der Sportbereichsklasse Westfalen
SV Hamborn 07Meister der Sportbereichsklasse Niederrhein
VfL Köln 1899Meister der Sportbereichsklasse Köln-Aachen
Borussia FuldaMeister der Sportbereichsklasse Kurhessen
FV Stadt DüdelingenMeister der Sportbereichsklasse Moselland
Kickers OffenbachMeister der Sportbereichsklasse Hessen-Nassau
1. FC KaiserslauternMeister der Sportbereichsklasse Westmark
SV Waldhof 07Meister der Sportbereichsklasse Baden
SG SS StraßburgMeister der Sportbereichsklasse Elsass
Stuttgarter KickersMeister der Sportbereichsklasse Württemberg
1. FC Schweinfurt 05Meister der Sportbereichsklasse Bayern
Luftwaffen-SV OlmützMeister der Sportbereichsklasse Sudetenland
First Vienna FC 1894Meister der Sportbereichsklasse Donau-Alpenland
HUS MarienwerderMeister der Sportbereichsklasse Danzig-Westpreußen
SG Ordnungspolizei LitzmannstadtMeister der Sportbereichsklasse Wartheland
Luftwaffen-SV Boelcke KrakauMeister der Sportbereichsklasse Generalgouvernement

Qualifikationsrunde

DatumErgebnisStadion
10. Mai 1942SV Hamborn 071:1 n. V. (0:1, 1:1)SV Werder BremenDuisburg, Platz an der Buschstraße
10. Mai 1942Borussia Fulda0:2 (0:1)SV Dessau 05Fulda, Stadion Johannisau
10. Mai 19421. FC Kaiserslautern7:1 (4:1)SV Waldhof 07Kaiserslautern, Betzenbergstadion
10. Mai 1942HUS Marienwerder1:7 (1:1)VfB KönigsbergDanzig, Albert-Forster-Stadion
10. Mai 1942FV Stadt Düdelingen0:2 (0:2)FC Schalke 04Luxemburg, Stadion
10. Mai 1942Planitzer SC5:2 (2:1)LSV Boelcke KrakauPlanitz, Westsachsenkampfbahn
10. Mai 1942LSV Olmütz0:1 (0:0)First Vienna FC 1894Olmütz, Ander-Stadion
10. Mai 1942SpVgg Blau-Weiß 903:1 (1:1)LSV PütnitzBerlin, Stadion am Gesundbrunnen
10. Mai 1942SG SS Straßburg2:0 (1:0)Stuttgarter KickersStraßburg, Tivoli-Stadion
17. Mai 1942SV Werder Bremen5:1 (3:0)SV Hamborn 07Bremen, Weserstadion

Per Freilos zogen SGO Litzmannstadt, Germania Königshütte, SpVg Breslau 02, Eimsbütteler TV, VfL Köln 99, Kickers Offenbach und 1. FC Schweinfurt 05 ins Achtelfinale ein.

Achtelfinale

DatumErgebnisStadion
24. Mai 1942Kickers Offenbach3:1 (2:0)VfL Köln 1899Frankfurt am Main, Stadion am Riederwald
24. Mai 1942SG SS Straßburg2:1 (0:0)1. FC Schweinfurt 05Straßburg, Meinau-Stadion
24. Mai 1942Planitzer SC2:1 n. V. (0:1, 1:1)SpVg Breslau 02Planitz, Westsachsenkampfbahn
24. Mai 1942SV Dessau 050:3 (0:2)SpVgg Blau-Weiß 90Dessau, Schillerpark
24. Mai 1942VfB Königsberg8:1 (3:1)SGO LitzmannstadtKönigsberg, Friedländer Torplatz
24. Mai 1942First Vienna FC 18941:0 (1:0)Germania KönigshütteWien, Praterstadion
24. Mai 1942FC Schalke 049:3 (4:0)1. FC KaiserslauternGelsenkirchen, Glückauf-Kampfbahn
24. Mai 1942SV Werder Bremen4:2 (2:1)Eimsbütteler TVBremen, Weserstadion

Viertelfinale

DatumErgebnisStadion
07. Juni 1942First Vienna FC 18943:2 (0:0)Planitzer SCWien, Praterstadion
07. Juni 1942Kickers Offenbach4:3 (1:2)SV Werder BremenFrankfurt am Main, Waldstadion
07. Juni 1942FC Schalke 046:0 (3:0)SG SS StraßburgGelsenkirchen, Glückauf-Kampfbahn
07. Juni 1942SpVgg Blau-Weiß 902:1 (0:0)VfB KönigsbergBerlin, Poststadion

Halbfinale

DatumErgebnisStadion
21. Juni 1942SpVgg Blau-Weiß 902:3 (0:2)First Vienna FC 1894Berlin, Olympiastadion
21. Juni 1942FC Schalke 046:0 (4:0)Kickers OffenbachGelsenkirchen, Glückauf-Kampfbahn

Spiel um Platz 3

DatumErgebnisStadion
04. Juli 1942SpVgg Blau-Weiß 904:0 (1:0)Kickers OffenbachBerlin, Poststadion

Finale

FC Schalke 04First Vienna FC 1894
FC Schalke 04
Samstag, 4. Juli 1942 in Berlin (Olympiastadion)
Ergebnis: 2:0 (2:0)
Zuschauer: 90.000
Schiedsrichter: Fritz Bouillon (Königsberg)
First Vienna FC 1894


Heinz FlothoHeinz Hinz, Otto SchweisfurthHans Bornemann, Otto Tibulsky, Herbert BurdenskiErnst Kalwitzki, Fritz Szepan, Hermann Eppenhoff, Ernst Kuzorra, Adolf Urban
Cheftrainer: Otto Faist
Stefan PlocOtto Kaller, Willibald SchmausVitus Kubicka, Ernst Sabeditsch, Franz JaburekKarl Bortoli, Karl Decker, Franz Holeschofsky, Karl Lechner, Franz Erdl
Cheftrainer: Josef Blum
1:0 Kalwitzki (14.)
2:0 Szepan (42.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsche Zeitung im Ostland: „Ein neuer Fussball-Endspielplan“ (18. März 1942, S. 4)

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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