Demokraatit

Demokraatit
Partei­vorsitzenderJens Frederik Nielsen
Vize-VorsitzendeAnna Wangenheim
(politisch)
Nivi Olsen
(organisatorisch)
Gründung28. November 2002
HauptsitzNuuk
WahllisteD
AusrichtungUnionismus
Sozialliberalismus
JugendorganisationDemokraatit Inuusuttaat
Sitze im Inatsisartut
3 / 31 (9,7 %)
Sitze im Folketing
0 / 2 (0 %)
Internationale VerbindungenZentrumsgruppe
Websitewww.demokraatit.gl

Die Demokraatit (grönländisch für „Demokraten“) sind eine politische Partei in Grönland.

Geschichte

Sie gründete sich am 28. November 2002 um den Politiker Per Berthelsen, der im Jahr zuvor aus der sozialdemokratischen Siumut ausgeschlossen worden war.[1][2] Nur wenige Tage später erreichte die Partei auf Anhieb die drittmeisten Stimmen aller Parteien. 2005 wurde die Partei die zweitstärkste Kraft im Land. 2008 zerstritt sich Per Berthelsen mit seiner Partei. Er wurde als Parteivorsitzender abgewählt und verließ die Partei.[3][4] Unter seinem Nachfolger Jens B. Frederiksen erlitt die Partei 2009 schwere Verluste, bei denen sich die Stimmenanzahl beinahe halbierte. Daraufhin wurden die Demokraatit jedoch erstmals Mitglied einer Koalitionsregierung. 2013 halbierte sich der Stimmenanteil ein weiteres Mal. Im Folgejahr verließ Frederiksen die Partei und Anda Uldum wurde zu seinem Nachfolger ernannt.[5] Unter ihm konnte die Partei im selben Jahr beinahe wieder das Wahlergebnis von 2009 erreichen. Im Anschluss ging sie eine Siumut-geführte Koalition ein. Die Regierung zerbrach 2016 und die Demokraatit gingen in die Opposition. 2018 erhielten sie mit ihrem Kandidaten Niels Thomsen das zweitbeste Ergebnis der Parteigeschichte. Von Oktober 2018 bis Mai 2020 tolerierte die Partei die Minderheitsregierung, bevor sie eine Koalition mit ihr eingingen. Bei der Wahl 2021 halbierte sich das Wahlergebnis im Vergleich zur Wahl 2018, was das zweitschlechteste Ergebnis der Parteigeschichte bedeutete.

Politische Ausrichtung

Die Demokraatit verstehen sich als sozialliberale Partei, die sich ebenso wie die Atassut für den Erhalt der Rigsfællesskabet einsetzt. Als einzige der grönländischen Parteien lehnten die Demokraatit die 2009 eingeführte Selvstyre ab. Die Partei ist vor allem beliebt bei der dänischen Bevölkerung Grönlands. Ihre Ziele sind eine Senkung der Gesellschaftssteuer, eine Verbesserung des Bildungsniveaus und des Wirtschaftssystems in Grönland sowie die Lösung der sozialen Probleme des Landes.[1][2][6]

Parteivorsitzende

Wahlergebnisse

Parlamentswahlen

WahlStimmenStimmenanteilSitzePlatzFolge
20024.55816,1 %
5 / 31
4Opposition
20056.59622,8 %
7 / 31
2Opposition
20093.62012,8 %
4 / 31
3Juniorpartner der Regierung
20131.87006,3 %
2 / 31
5Opposition
20143.46911,9 %
4 / 31
3Juniorpartner der Regierung, ab 2016 Opposition
20185.71219,7 %
6 / 31
3Opposition, von 2018 bis 2020 Tolerierung der Minderheitsregierung, ab 2020 Juniorpartner der Regierung
20212.4529,3 %
3 / 31
4Opposition

Folketingswahlen

WahlStimmenStimmenanteilSitzePlatzAbgeordneter
20054.92421,3 %
0 / 2
3nicht vertreten
20074.58618,3 %
0 / 2
3nicht vertreten
20112.83212,6 %
0 / 2
3nicht vertreten
20151.85209,2 %
0 / 2
3nicht vertreten
20192.26211,3 %
0 / 2
3nicht vertreten
20223.65618,5 %
0 / 2
3nicht vertreten

Einzelnachweise

  1. a b Tikaajaat Kristensen: Demokraterne og kandidaterne. Kalaallit Nunaata Radioa (7. November 2014).
  2. a b Einar Lund Jensen, Merete Harding: Demokraatit. Den Store Danske.
  3. Per Berthelsen er færdig som partiformand. Kalaallit Nunaata Radioa (8. Juli 2008).
  4. Mikkel Bjarnø Lund: Per Berthelsen melder sig ud af Demokraterne. Kalaallit Nunaata Radioa (8. Juli 2008).
  5. Martine Lind Krebs, Hagen Højer Christensen: Anda Uldum ny formand for Demokraterne. Kalaallit Nunaata Radioa (13. März 2014).
  6. Parteiprogramm 2018. Demokraatit.