Chuchelná

Chuchelná
Wappen von Chuchelná
Chuchelná (Tschechien)
Basisdaten
Staat:Tschechien Tschechien
Region:Moravskoslezský kraj
Bezirk:Opava
Fläche:767 ha
Geographische Lage:49° 59′ N, 18° 7′ O
Höhe:244 m n.m.
Einwohner:1.270 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl:747 24
Kfz-Kennzeichen:T
Verkehr
Straße:RohovPíšť
Bahnanschluss:Chuchelná–Opava
Nächster int. Flughafen:Flughafen Ostrava
Struktur
Status:Gemeinde
Ortsteile:1
Verwaltung
Bürgermeister:Rudolf Sněhota (Stand: 2023)
Adresse:K. M. Lichnovského 10
747 24 Chuchelná
Gemeindenummer:507334
Website:www.chuchelna.com
Chuchelná

Chuchelná (deutsch Kuchelna) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 16 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Opava an der Staatsgrenze zu Polen und gehört zum Okres Opava.

Geographie

Das Straßendorf Chuchelná befindet sich im Tal des Baches Zbojnička/Grabia in der Hlučínská pahorkatina (Hultschiner Hügelland). Durch das Dorf führt die Staatsstraße II/466 von Rohov (Rohow) nach Píšť (Sandau), von der im Ort der Anschluss zur polnischen Woiwodschaftsstraße 917 nach Racibórz (Ratibor) abzweigt. Am westlichen Ortsrand endet die Bahnstrecke Chuchelná–Opava. Im Norden und Osten verläuft die Staatsgrenze zu Polen. Südlich erhebt sich der Lysý vrch (Ostrahura, 296 m n.m.). Gegen Osten und Süden erstreckt der Chuchelenský les (Kuchelnaer Forst).

Nachbarorte sind Kranowitz im Norden, Borucin im Nordosten, Píšť im Osten, Bělá im Südosten, Borová und Bolatice im Süden, Albertovec im Südwesten, Kobeřice im Westen sowie Strahovice im Nordwesten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1349 unter dem Namen Magna Chuchelna[2] im Troppauer Stadtbuch, als das im Herzogtum Troppau gelegene Dorf zur Leistung des Brückenkorns – einer Naturalienabgabe für die Unterhaltung der städtischen Brücken und Wege – verpflichtet wurde. Zugleich wurde darin auch das Dorf Parva Chuchel genannt, das sich nördlich von Chuchelná auf den heutigen Fluren von Kranowitz befand und vor 1473 erlosch.[3] Magna Chuchelna gehörte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu den Borutiner Gütern. Bei der Teilung des Herzogtums Troppau wurde 1377 auch die aus den Dörfern Borutin (Borucin), Woinowitz (Wojnowice), Bladen, Groß Kucheln (Chuchelná) und Klein Kucheln bestehende Herrschaft Borutin geteilt. Chuchelná blieb beim Troppauer Herzogtum.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde Chuchelná von Borutin losgelöst und bildete ein selbständiges Gut, dessen Besitzer ab 1429 das Geschlecht Břízek war. Ihnen folgten zum Ende des 15. Jahrhunderts die Šamařovský von Rohov. 1608 kaufte Bernhard Lichnowsky von Woschütz Chuchelná zusammen mit Strahovice für 14.500 Taler von Václav Šamařovský von Rohov.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg kam Kuchelna 1742 zu Preußen und gehörte ab 1818 zum Kreis Leobschütz. Nach der Neugliederung der Verwaltungsstrukturen in Preußen gehörte der Ort von 1816 bis 1920 zum Landkreis Ratibor. 1891 begann der von Karl Max Fürst Lichnowsky erkämpfte Bau einer Eisenbahn zwischen Ratibor und Troppau, auf der am 20. Oktober 1895 der erste Zug fuhr. 1908 gründete Karl Max Fürst Lichnowsky eine Leinenfabrik.

Nach dem Versailler Vertrag kam Kuchelna am 10. Januar 1920 zur Tschechoslowakei. Zwischen 1921 und 1922 entstand die Kirche der Kreuzerhöhung. Im Münchner Abkommen wurde das Hultschiner Ländchen 1938 wieder dem Deutschen Reich zugesprochen. Zwischen 1939 und 1945 gehörte der Ort erneut zum Landkreis Ratibor. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört. Nach Kriegsende kam Chuchelná zur Tschechoslowakei zurück. 1945 wurde die Familie Lichnowsky enteignet und 1952 das Schloss zu einer Rehabilitationseinrichtung umgenutzt. 1996 erfolgte die Weihe der neuen Kirche. Die Eisenbahnstrecke wurde nach Kriegsende zwischen Kranowitz und Chuchelná stillgelegt.

Ortsgliederung

Für die Gemeinde Chuchelná sind keine Ortsteile ausgewiesen. Grundsiedlungseinheiten sind Chuchelná (Kuchelna) und Resta (Hay).[4]

Das Gemeindegebiet bildet einen Katastralbezirk.[5]

Partnergemeinden

Sehenswürdigkeiten

  • Grabkapelle der Fürsten Lichnowsky, letzte Ruhestätte von Karl Max Fürst Lichnowsky und Marie Prinzessin von Croÿ
  • Kreuzerhöhungskirche, 1996 geweiht
  • Schloss Chuchelná, heute Rehabilitationseinrichtung
  • Nischenkapelle der Jungfrau Maria, zwischen Kirche und Grabkapelle

Weblinks

Commons: Chuchelná – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  2. Zakládání sídel hlucinskavlastiveda.cz
  3. Zakládání sídel hlucinskavlastiveda.cz
  4. Základní sídelní jednotky, uir.cz
  5. Katastrální území Chuchelná, uir.cz

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