Caspar Hennenberger

Karte von Preußen a Gasparo Henneberg Erlichensi, Nachdruck durch Willem Blaeu, nachträgliche Flächenkolorierung durch Wikipedia

Kaspar oder Caspar Henne(n)berg(er) (* 1529; † 29. Februar 1600 in Königsberg i. Pr.) war ein deutscher Pfarrer, der als Kartograf und Landeskundler bekannt wurde.

Leben

Er stammte aus einem Ort, der mit Erlich bzw. Ehrlichen angegeben wird, und in Thüringen[1] oder in Oberfranken[2] südlich von Hof oder in Franken[3] gesucht wird.

Hennenberger, dessen Name auch als Hennenberg, Henneberger und Henneberg angegeben wird, studierte Theologie an der Universität Königsberg i. Pr., woselbst er am 30. Juni 1550 als Casparus Hennenberger, Francus immatrikuliert wurde,[4] und war ab 1554 Pfarrer in Domnau und Kaplan in Georgenau, dann 29 Jahre lang Pfarrer in Mühlhausen in Natangen und seit 1590 Geistlicher am Hospital im Löbenicht in Königsberg i. Pr.

Bald nach 1555 veröffentlichte er eine Landkarte von Livland im Druck, von der kein Exemplar überliefert ist, und 1576 die erste genaue Karte von Preußen. Willem Blaeu, Abraham Ortelius und andere Kartografen benutzten die Karte weiter.

In seinen beiden Büchern brachte er eine Fülle an volkskundlichen und landeskundlichen Nachrichten, illustriert mit Holzschnitten.

Schriften

Literatur

Weblinks

Commons: Caspar Hennenberger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Neue Preußische Provinzial-Blätter, Band 6, Königsberg i. Pr. 1848, S. 371. Online
  2. ADB-Biographie 1880
  3. NDB-Biographie 1969
  4. Georg Erler: Die Matrikel der Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr., Band 1. Die Immatrikulationen von 1544–1656. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 11

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PRVSSIA1576Casparo Henneberg.png
Karte von Preußen, gedruckt von Willem Blaeu im Jahre 1645, nach den 1576 in Elbing gedruckten Holzschnitten von Caspar Henneberg von Erlich (* 1529, † 1600).
Blaeus Druck von 1645 hat farbige Konturbänder aber keine Flächenfarbe. Auffälligkeiten: Die beiden Teile Preußens sind farblich nicht unterschieden, obwohl 1569 der westliche Teil Preußens unter Schirmherrschaft der polnischen Krone gekommen war, und der östliche Teil, das Herzogtum, lehensabhängig war, beide Teile Preußens jedoch per Vertrag eine gemeinsame Grenze gegen die Nachbarländer behielten. Die Nachbargebiete sind in unterschiedlichen Farben umrahmt, obwohl sie zur Rzeczpospolita gehörten. Schließlich ist Pommerellen nicht als Teil Preußens dargestellt, sondern als Teil Großpolens oder Kujawiens. Einige Namen sind zweisprachig angegeben, so "Bramberg / Bedgosky" (Bromberg / Bydgoszcz), oder als Kompromiss wie "Dantzk".