Carl Gustaf M/96

Carl Gustaf M/96
Gevär m-1896 - Modellexemplar tillverkat 1896 - 6,5x55mm - Armemuseum.jpg
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung:Schweden-Mauser
Militärische Bezeichnung:Gevär m/96
Einsatzland:Schweden
Entwickler/Hersteller:Mauser,
Carl Gustafs Stads Gevärsfaktori,
Husqvarna
Entwicklungsjahr:1894
Produktionszeit:1894 (Mauser) bis 1944 (Husqvarna)
Waffenkategorie:Gewehr
Ausstattung
Gesamtlänge:M/94: 950
M/96: 1260
M/38: 1120 mm
Gewicht: (ungeladen)M/94: 3,4
M/96: 3,97
M/38: 3,8 kg
Lauflänge:M/94: 450
M/96: 740
M/38: 610 mm
Technische Daten
Kaliber:6,5 × 55 mm
Mögliche Magazinfüllungen:5 Patronen
Munitionszufuhr:festes Kastenmagazin, Ladestreifen
Anzahl Züge:4
Drall:rechts, 240 mm
Visier:offene Visierung
Verschluss:Zylinderverschluss mit Kammerstängel
Ladeprinzip:Repetierer
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Das Carl Gustaf M/96 war ein Gewehr der schwedischen Streitkräfte.

Geschichte

Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts weltweit rauchlose Patronen eingeführt wurden, forderte auch das schwedische Militär ein modernes Repetiergewehr für solche leistungsstarke Munition. Bis dahin gehörten Gewehre des Typs Jarmann M 1884 mit Schwarzpulver-Munition zur Ausrüstung. Schweden und Norwegen, zu jener Zeit in einer Union verbündet, einigten sich 1893 mit der 6,5 × 55 mm auf eine gemeinsame Standardpatrone. Schweden bestellte einige Exemplare in diesem Kaliber von Mauser und entschied sich nach erfolgreicher Erprobung für einen Lizenzvertrag mit dem deutschen Unternehmen. Die ersten Waffen stellte Mauser in Oberndorf noch selbst her; ab 1901 erfolgte die Fertigung dann ausschließlich im Lande, hauptsächlich bei der Carl Gustafs Stads Gevärsfaktori in Eskilstuna. Das Gewehr wurde 1896 offiziell eingeführt und blieb, wenn auch in vielfach abgewandelter Form, mehr als acht Jahrzehnte im strukturellen Einsatz.

Die letzten Infanteriemodelle wurden erst 1978 außer Dienst gestellt; einige Scharfschützengewehre waren sogar noch bis in die 1990er-Jahre im Gebrauch. Nach der Ausmusterung veräußerte Schweden seine Bestände. Angesichts ihrer Präzision und der durchweg guten Verarbeitung waren die Reservewaffen sehr begehrt. Im Gegensatz zu anderen Staaten war Schweden aufgrund seiner Neutralität während des Zweiten Weltkrieges nicht gezwungen, die Produktion seiner Waffen zu rationalisieren und behielt seine hohen Fertigungsstandards bei.

Technik

Zylinderverschluss des M/96, gerader Kammerstängel

Das schwedische M/96 verfügte wie das deutsche Gewehr 98 über einen Zylinderverschluss des Mauser-Systems mit zwei Verriegelungswarzen und einer Flügelsicherung. Das schwedische Modell wurde jedoch beim Schließen gespannt, während die deutschen Gegenstücke beim Öffnen des Verschlusses gespannt werden. Der Kammerstängel stand frei, so dass sich der Verschluss nur auf die vorderen Verriegelungswarzen stützte. Aus dem recht langen Ursprungsmodell M/96 entstand im Jahr 1938 die 14 cm kürzere Variante M/38 (etwa 55.000 M/96 mit geradem Kammerstängel wurden 1938–40 von Carl Gustafs Stads Gevärsfaktori umgebaut, dazu baute Husqvarna 1942–1944 etwa 88.000 neue M/38, die an ihrem gekröpften Kammerstängel zu erkennen sind).

Varianten

  • Karabiner M/94
  • Gewehr M/96
  • Gewehr M/38
  • Gewehr M/41 (Scharfschützengewehr mit Zielfernrohr Ajack M/41, AGA M/42 oder AGA M/43)
  • Wettkampf-Präzisionsgewehr mit Diopter M/63
  • Wettkampf-Präzisionsgewehr mit Diopter M/80

Literatur

  • Sebastien Thiem: Schwedische Innovationen. Seitengewehre M/1896, M/1914 und M/1915. In: DWJ (früher: Deutsches Waffen-Journal). Nr. 8. Journal-Verlag Schwend, 2014, S. 90–95.
  • Carsten Schinke: Die leichten schwedischen Infanteriegewehre – Armee und Heimwehr. Schwäbisch Hall 1990.

Weblinks

Commons: Carl Gustav M/96 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Gevär m-1896 - Modellexemplar tillverkat 1896 - 6,5x55mm - Armemuseum.jpg
Swedish Mauser rifle Model 1896, made by Carl Gustafs Stads Gevärsfaktori, Sweden. Caliber 6.5x55mm. Modellexemplar (pattern) approved 20 March 1896. From the collection of Armémuseum (Swedish Army Museum), Stockholm
Kikarsikte m-1941 till gevär m-1941 - Armémuseum.jpg
Rifle scope (ZF Ajack 4×90) for Swedish sniper rifle Model 1941. From the collections of Armémuseum (Swedish Army Museum), Stockholm. It offers 4x magnification and features a 38 mm objective lens, making it a 4×38 telescopic sight in modern terminology.
Gevär m-1938 - 6,5x55mm - ombyggd m-1896 - Armémuseum.jpg
Swedish Mauser rifle Model 1938 (rebuilt Model 1896; rebuilt 1938-1940 by Carl Gustafs Stads Gevärsfaktori). Caliber 6.5x55mm. From the collections of Armémuseum (Swedish Army Museum), Stockholm.
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Swedish sniper rifle Model 1941. Modified rifle Model 1896 (Swedish Mauser) with German AJACK 4×90 (4×38 in modern terminology) m/41 telescopic sight. Caliber 6.5×55mm. From the collections of Armémuseum (Swedish Army Museum), Stockholm.
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Swedish Army carbine Model 1894-14 in caliber 6.5x55mm. From the collections of Armémuseum (Swedish Army Museum), Stockholm.