Birgit Meineke (Schwimmerin)

Birgit Meineke
(c) Bundesarchiv, Bild 183-Z0701-033 / CC-BY-SA 3.0
Birgit Meineke im Jahr 1981
Persönliche Informationen
Name:Birgit Meineke-Heukrodt
Nation:Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Schwimmstil(e):Freistil
Geburtstag:4. Juli 1964
Geburtsort:Ost-Berlin
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1984-0522-032 / CC-BY-SA 3.0
DDR-Meisterschaften 1984

Birgit Meineke (verh. Meineke-Heukrodt, * 4. Juli 1964 in Berlin) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin, die für die DDR startete. Meineke ist Opfer des staatlich verordneten Dopings im DDR-Leistungssport.

Werdegang

Ihre stärkste Zeit hatte sie Anfang der achtziger Jahre, als sie 1981 Europameisterin mit der 4 × 100-m-Freistilstaffel wurde und 1982 Weltmeisterin sowohl über 100 m als auch mit der 4 × 100-m-Freistil- und der 4 × 100-m-Lagenstaffel. Der Höhepunkt ihrer Laufbahn waren jedoch die Europameisterschaften 1983, bei denen sie sowohl über 100 m Freistil, 200 m Freistil und mit den drei Staffeln den Titel gewinnen konnte.

Des Weiteren konnte sie in ihrer Karriere gemeinsam mit der DDR-4-mal-100-Meter- und 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel sowie mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel mehrere neue Weltrekorde aufstellen.

Bei Olympischen Spielen konnte sie hingegen keine Medaille gewinnen, da die DDR die Spiele 1984 in Los Angeles boykottierte. Nach dem Jahr 1984 beendete sie ihre sportliche Laufbahn. 1984 erhielt sie den Vaterländischen Verdienstorden in Gold.[1]

DDR-Doping

Meinekes Erfolge müssen ebenso wie die vieler anderer DDR-Spitzensportlerinnen auf Grund der systematischen Verabreichung von illegalen leistungssteigernden Substanzen durch DDR-Sportfunktionäre, Ärzte und Trainer in einem anderen Licht betrachtet werden.[2][3][4]

Meineke litt später unter massiven gesundheitlichen Problemen, in Form eines 1993 entdeckten Lebertumores, die als Folgeschäden durch die Einnahme von anabolen Steroiden und der ebenfalls an junge Sportlerinnen systematisch verordneten Antibabypille zu erklären sind.[5][6]

Beim DDR-Dopingprozess 1998 vor dem Berliner Landgericht, in dem sie als Zeugin auftrat, wurde sie mit den Akten und Aufzeichnungen der ehemaligen DDR-Trainer und Ärzte konfrontiert, die ihr endgültige Gewissheit darüber erbrachten, unwissentlich gedopt worden zu sein.[7]

Nach dem Sport

Birgit Meineke-Heukrodt heiratete den Kanuolympiasieger Olaf Heukrodt und hat einen Sohn.[8] Nach der Sportlaufbahn wurde sie Ärztin im Helios Klinikum Berlin-Buch.[5]

Weblinks

Commons: Birgit Meinecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland. 1./2. September 1984, S. 4.
  2. Kerstin Eva Dreher: Doping in der DDR. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Planet Wissen. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2008; abgerufen am 10. Mai 2014.
  3. The East German Doping Machine (Memento vom 12. März 2007 im Internet Archive) bei der International Swimming Hall of Fame (englisch)
  4. Protokoll von Telefongesprächen (Memento desOriginals vom 3. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zsdebatten.de mit ehemaligen DDR-Schwimmerinnen über die systematische Verabreichung von Dopingpräparaten
  5. a b Anabolika als Einstiegsdroge bei Jugendlichen. Deutscher Olympischer Sportbund, 3. Januar 2007, abgerufen am 11. Mai 2014.
  6. Fear of the Future. (Memento vom 30. März 2019 im Internet Archive) Birgit Meineke erzählt über Vorgänge und Auswirkungen der DDR-Dopingmaschinerie (englisch)
  7. Matthias Krause: Eine fragile Harmonie. In: Berliner Zeitung. 14. Juli 1998, abgerufen am 10. Juli 2015.
  8. Matthias Krause: Eine fragile Harmonie. In: Berliner Zeitung. 14. Juli 1998, abgerufen am 10. Juli 2015.

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Pictograms of Olympic sports - Swimming. This is unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Bundesarchiv Bild 183-Z0701-033, Birgit Meineke (cropped).jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Birgit Meinecke ADN-ZB Mittelstädt 1.7.81 Berlin: 32. DDR-Meisterschaften im Sportschwimmen (1. Tag)- Trainer Rolf Gläser und sein Schützling Birgit Meinecke (SC Dynamo Berlin), die am 4.7. 1981 ihren 17. Geburtstag während der titelkämpfe feiert, sind offensichtlich sehr zufrieden. Als Vorlaufschnellste über 100 m Freistil (56,32 s) machen sich beide berechtigre Medaillenhoffungen. (Siehe Ergebnisse in ADN-Meldung!)
Bundesarchiv Bild 183-1984-0522-032, Birgit Meinecke.jpg
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Birgit Meinecke ADN-ZB Kluge 22.5.84-fs- Magdeburg: DDR-Meisterschaft im Sportschwimmen- Birgit Meinecke (SC Dynamo Berlin) erzielte im Vorlauf über 100 m Freistil mit 55,66 sec die beste Zeit.