Biederthal

Biederthal
Biederthal (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Haut-Rhin (68)
ArrondissementAltkirch
KantonAltkirch
GemeindeverbandSundgau
Koordinaten47° 28′ N, 7° 27′ O
Höhe375–530 m
Fläche4,16 km²
Einwohner325 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte78 Einw./km²
Postleitzahl68480
INSEE-Code

Mairie Biederthal

Biederthal (deutsch nach 1918 auch Biedertal) ist eine französische Gemeinde mit 325 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im elsässischen Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Altkirch, zum Kanton Altkirch und ist Mitglied des Gemeindeverbandes Sundgau.

Geografie

Das Dorf Biedertal liegt 15 Kilometer südwestlich der Basler Innenstadt, zwischen den Schweizer Gemeinden Rodersdorf und Burg im Leimental. Die Gemeinde Biederthal ist im Norden, Osten und Süden von Schweizer Territorium umgeben. Der Birsig, der im benachbarten Wolschwiller entspringt, fließt kanalisiert unter dem Namen Börsegraben nordwestlich des Dorfkerns vorbei.

Geschichte

Kirche St. Michael Biederthal

1141 hieß der Ort gemäß Dokumenten Biederdan und war ein Gut in der Grafschaft Pfirt, das den Edelfreien von Biederthan gehörte.[1] Von den Biederthan zweigten sich die seit 1197 urkundlich nachgewiesenen Herren von Ratolsdorf (Rodersdorf im Kanton Solothurn) ab.[2] Auch die Herren von Blauenstein sind ein Zweig der Edelfreien von Biederthal[3] und von den Ratolsdorfern zweigten sich die Herren von Rotberg (auf Burg Rotberg, Kanton Solothurn) ab. Alle Geschlechter führten ähnliche Wappen.

1324 ging Biederthal an die Habsburger über. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts konnten die Herren von Rotberg neben anderen Besitzen (Rodersdorf, Burg Blauenstein in Kleinlützel) auch den Hof Leuhausen in Biederthal an sich bringen. 1580 ging der Ort an die Freiherren Reich von Reichenstein über. Sie bauten ein Schloss und ein Schlossgut, die bis 1857 in ihrem Besitz blieben.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Biederthal als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Altkirch im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bauwerke

Ehemaliger Herrensitz der Reich von Reichenstein. Stattlicher Walmdachbau mit barocken Okuli-Gauben, am Portal das Wappen der Reich und der Rink von Baldersheim. Datiert 1733. Bis 1857 im Besitz der Familie.

Portal des Herrensitzes der Reich von Reichenstein (1733)

Kirche von 1833.

Wappen

Wappenbeschreibung: In Blau ein achtstrahliger goldener Stern.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr191019621968197519821990199920072017
Einwohner256[4]221228221209232308348317

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 390–391.

Weblinks

Commons: Biederthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Julius Kindler von Knobloch: Der alte Adel im Oberelsass. Berlin 1882, S. 12–13 online bei der UB Göttingen
  2. Kindler von Knobloch: Der alte Adel im Oberelsass. Berlin 1882, S. 69–70 online bei der UB Göttingen
  3. Werner Meyer: Blauenstein, von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  4. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Altkirch

Auf dieser Seite verwendete Medien

France adm-2 location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Biederthal Portal.jpg
Autor/Urheber: Hermann Wider, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Portal des Reichschen Herrensitzes
Biederthal, Église Saint-Michel 1.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ostseite der Kirche St. Michael in Biederthal
Biederthal, Mairie.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rathaus der Gemeinde Biederthal