Bahnstrecke La Oroya–Huancavelica

La Oroya–Huancavelica
Bahnhof La Oroya
Streckenlänge:252 km
Spurweite:914 mm / 1435 mm
Maximale Neigung:15 
Zweigleisigkeit:nein
Bahnstrecke Lima–La Oroya
Bahnstrecke La Oroya–Cerro de Pasco
221,5La Oroya 3726 m
231,2Huanchan
242,5Huari
24300Pardo-Tunnel
255,8Chacapalpa
262,5
0,0
Pachacayo
BSicon exSTR+l.svgBSicon eABZgr.svgBSicon .svg
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
1,1La Granja
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
4,3Canchayllo 3604 m
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
12,2Chauchayllo
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
18,5Taucar
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
21,2Jatunpampa
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
25,0Kilómetro 25
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
29,9Mesapata
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
32,5Chalhuacocha
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
40,7Azulcocha
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
45,7Chuquipita 4524 m
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
57,7Calancho 4555 m
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
64,7Capillayoc 4575 m
BSicon exDST.svgBSicon STR.svgBSicon .svg
74,5Contadera 4585 m
               
80,0
0,0
Chaucha 4575 m
               
Materialseilbahn
               
14,5Yauricocha 4733 m
266,5Rocroa
274,7Llocllapampa 3467 m
280Matachico
284,2Malpaso
284,5Río-Mantaro-Brücke(70 m)
286,2Parco
293,6Paccha
29600Tunnel No. 65 (88 m)
BSicon .svgBSicon ABZgl+l.svgBSicon STR+r.svg
299,0Tambo
BSicon .svgBSicon STR.svgBSicon KBHFe.svg
301,3Jauja 3355 m
306,5Ataura
308,1Huamalí 3332 m
311,0Mantaro
313,9San Lorenzo
316,5Apata
32000Matahuasi-Brücke (97 m)
320,1Matahuasi 3265 m
324,5Concepción 3252 m
327,0Orcotuna / Balsas
330,6San Jerónimo de Tunán 3254 m
335,0Cajas-Hualhuas 3246
346,0Huancayo alter FCCA-Bahnhof, 3261 m
BSicon .svgBSicon ABZg+l.svgBSicon STR+r.svg
BSicon .svgBSicon STR.svgBSicon KBHFe.svg
0Huancayo neuer Hancavelica-Bahnhof
2Chilca
5Huacán
12Huayucachi
22Chanca
25Retama
32Ingahuasi
38Parco
44Manuel Tellería
50Aguas Calientes
56Larmenta
61Izcuchaca
74Taraino
78La Mejorada (Mariscal Cáceres)
96Habas Chacra
99Acoria
104Llaocán
111Amabato
114Yauli
123Accomarca
128Huancavelica
129Sub-Estación Huancavelica
133Sacsamarca
147Lachoc
aufgelassene Baustelle

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke La Oroya–Huancavelica ist eine normalspurige Bahnstrecke in Peru. Sie entstand 2011, als die Umspurung der Schmalspurbahn von Huancayo nach Huancavelica auf Normalspur abgeschlossen war und damit in Huancayo an die Strecke der Ferrocarril Central Andino S. A. nach La Oroya angeschlossen werden konnte. Sie ist eingleisig und 252 km lang.

Geografische Lage

Von La Oroya folgt die Strecke dem Lauf des Río Mantaro und verbindet die wichtigsten dort gelegenen Städte. Beim Bahnhof Cajas-Hualhuas befindet sich der tiefste Punkt der Strecke in einer Höhe von 3246 m ü. M.[2]

Geschichte

Die Strecke entstand historisch aus zwei Abschnitten:

  • dem Abschnitt La Oroya–Huancayo und
  • dem Abschnitt Huancayo–Lachoc

Abschnitt La Oroya–Huancayo

Denkmalfahrzeuge vor dem Bahnhof in Huancayo

Nachdem Peru den Salpeterkrieg gegen Chile verloren hatte, musste das Land alle seine Eisenbahnen an die Gläubiger der peruanischen Staatsanleihen übereignen. Sie organisierten die Peruvian Corporation, die ab 1890 zunächst den Bau der Bahnstrecke Lima–La Oroya beendete und 1907 dann einen Vertrag mit dem peruanischen Staat schloss, um auch die Fortsetzung nach Huancayo fertigzustellen. Am 8. September 1908 wurde diese Verlängerung, die wie die vorangegangene Strecke in Normalspur gebaut war, für den Verkehr freigegeben[3] und bis Ende 1971 von der Peruvian Corporation betrieben. Während der Militärregierung von Präsident Juan Velasco Alvarado (1968–1975) wurden die peruanischen Eisenbahnen 1971 faktisch verstaatlicht (offiziell bezeichnet als: „Beschlagnahme gegen einen säumigen Schuldner im Interesse des Volkes“). Als Staatsbahn wurde am 1. Dezember 1972 die Empresa Nacional de Ferrocarriles (ENAFER) gegründet, die zum 1. Januar 1973 die meisten Eisenbahnen und auch die Strecke La Oroya–Huancayo übernahm. Hyperinflation und die Wirtschaftskrise unter der ersten Regierung Alan García führten die Bahngesellschaft in die Insolvenz. ENAFER stellte den Betrieb Mitte Juli 1999 ein.

Am 20. September 1999 gingen die Strecken der ehemaligen Zentralbahn in die Hände neuer Eigentümer über, die das Unternehmen Ferrovías Central Andina S.A. (FCCA) nannten. Die FCCA erhielt eine Konzession für 30 Jahre.

Abschnitt Huancayo–Lachoc

Schmalspur-Triebwagen im Bahnhof Huancavelica, 2007

Die Bahnstrecke Huancayo–Huancavelica wurde im Anschluss an die Strecke La Oroya–Huancayo errichtet. Die Bahn wurde 1907 durch ein Gesetz ermöglicht. Ziel war ursprünglich eine Verbindung zum südlichen peruanischen Eisenbahnnetz bei Cusco, wo sie an die Bahnstrecke Cusco–Puno angeschlossen hätte.[4] Der Bau begann so 1908 in Normalspur, verlief allerdings sehr schleppend und wurde 1911 eingestellt, nachdem 16 km Gleis und 28 km Oberbau fertiggestellt waren. Es dauerte bis 1916, bevor die Regierung die Peruvian Corporation und deren Tochtergesellschaft, die Ferrocarril Central del Peru, damit beauftragte, die fertiggestellten 16 km auch zu betreiben. Das war offensichtlich so unrentabel, dass die Bahngesellschaft das schon nach weniger als einem Jahr aufgab. 1918 nahm der Staat die Bauarbeiten wieder auf.[5] 1919 fiel dann die Entscheidung, den Bau zwar fortzusetzen, aber aus Kostengründen eine Schmalspurbahn in der Spurweite von 3 (englischen) Fuß (914 mm) zu errichten. Die bisher gebaute Strecke wurde dazu umgespurt, die ersten 50 km gingen 1922 in Betrieb[6], Huancavelica wurde 1926 erreicht. In Richtung Chonta wurde weiter gebaut aber das Projekt blieb 1933 in Lachoc aufgrund technischer und finanzieller Schwierigkeiten stecken. Wiederholte Erdrutsche führten dazu, dass die Arbeiten eingestellt wurden. Der Weiterbau wurde bis in die 1950er Jahre diskutiert, fand aber nie statt.[7] So blieb der Bahnhof Lachoc an Streckenkilometer 147 die Betriebsspitze. Die Bahngesellschaft, die die Strecke betrieb, firmierte unter der Bezeichnung Ferrocarril Huancayo–Huancavelica (FHH).

Umspurung

Eisenbahnbrücke bei Huancan

Im Juni 2006 stimmte die Regierung von Peru dem Vorhaben zu, die Strecke Huancayo–Huancavelica auf Normalspur umzuspuren. Für die Arbeiten wurde eine Bauzeit von 16 Monaten und Kosten in Höhe von 33 Mio. US-Dollar eingeplant. Das Projekt finanzierten der Staat und die Andean Development Corporation gemeinsam. Am 5. Dezember 2011 ging die Strecke normalspurig wieder in Betrieb. Damit entstand eine durchgehende Strecke La Oroya–Huancavelica

Zweigstrecke Pachacayo–Chaucha

Die Bahnstrecke Pachacayo–Chaucha, auch: Yauricocha-Bahn, zweigte in Pachacayo von der Hauptstrecke ab und führte bis Chaucha. Hier endete eine 14,5 km lange Materialseilbahn, die von dem Kupferbergwerk Yauricocha bis hierher führte. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde der Bau der Anlagen begonnen. Da kriegsbedingt Eisenbahningenieure nicht zur Verfügung standen, wurden Eisenbahn und Seilbahn ab 1942 von Ingenieuren der Cerro de Pasco Copper Corporation errichtet. Die Bahn ging 1946 in Betrieb. Betrieben wurde die Strecke von der Ferrocarril Cerro de Pasco.[8] 2000 wurde sie stillgelegt, 2005 abgebaut.[9]

Verkehr

Die Strecke wird fast ausschließlich für Güterverkehr genutzt. Seit 2003 verkehrt zwischen April und November zwei Mal im Monat ein Touristenzug zwischen Lima und Huancayo, wobei er auch den nördlichen Teil der Bahnstrecke La Oroya–Huancavelica befährt.[10][Anm. 1]

Literatur

  • Donald Binns: The Central Railway of Peru and the Cerro de Pasco Railway. Skipton: Trackside Publications, 1996. ISBN 1-900095-03-3
  • Robert D. Whetham: Railways of Peru. Volume 2: The Central and Southern Lines. Trackside Publications, Bristol 2008. ISBN 978-1-900095-37-2

Anmerkungen

  1. Derzeit (2021) wohl wegen der COVID-19-Pandemie ausgesetzt

Einzelnachweise

  1. a) Open Railway Map; abgerufen am 19. September 2021
    b) Peru Railways – Passenger Stations & Stops (2001), S. 3–5 (Quelle aus der Zeit vor der Umspurung)
    c) Binns, S. 15, 19, 29, 71.
  2. Binns, S. 19.
  3. Binns, S. 11.
  4. Victor von Röll: Peru. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage, in 10 Bänden. Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1912–1923. Hier: Band 8 (1917), S. 63
  5. Whetham, S. 46.
  6. Whetham, S. 47.
  7. Whetham, S. 47.
  8. Binns, S. 71.
  9. Whetham, S. 39.
  10. Homepage der FCCA

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rio chanchas.jpg
Autor/Urheber: Nataly gamarra medina, Lizenz: CC BY-SA 4.0
rio chanchas y puente ferrocarril en huancan
Huancavelica station motor31 2007 side.jpg
Autor/Urheber: Jorge Gobbi from Buenos Aires, Argentina, Lizenz: CC BY 2.0
El Coche Motor que une las dos ciudades; también hay trenes tradicionales.

Lizenz

w:de:Creative Commons
Namensnennung
Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 2.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.
Dieses Werk darf von dir
  • verbreitet werden – vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden
  • neu zusammengestellt werden – abgewandelt und bearbeitet werden
Zu den folgenden Bedingungen:
  • Namensnennung – Du musst angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade dich oder deine Nutzung besonders.
Diese Bilddatei wurde ursprünglich auf Flickr durch morrissey in https://www.flickr.com/photos/44124369279@N01/385612774 hochgeladen. Sie wurde am 12. September 2008 durch den FlickreviewR-Bot geprüft und die Lizenzierung der Datei unter den Bedingungen von cc-by-2.0 wurde bestätigt.
12. September 2008
Patio N° 1 de la Estación de Ferrocarril Huancayo - Huancavelica.jpg
Autor/Urheber: Martinarauzo, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Peru mit der Nummer
La Oroya station 2010.JPG
Autor/Urheber: Nils Öberg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Railway station La Oroya in Peru