Badische IX (alt)

IX
IIa alt (ab 1868)
Badische IX.jpg
ADLER und FALKECOMET bis BASELRHEINFELDEN bis PFALZBADENIA bis OFFENBURG
Anzahl2888
HerstellerMaschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe
Baujahr18541854–18561858–18591863
Ausmusterung1875–1903
Achsformel2A n22'A n22A n2
Spurweite1.435 mm
Länge über Puffer13.030 mm13.150 mm13.110 mm12.580 mm
Höhe4.584 mm
4.550 mm (nach Umbau)
4.500 mm4.410 mm
Gesamtradstand3.750 mm4.380 mm3.750 mm
Leermasse25,90 t26,35 t24,00 t24,25 t
Dienstmasse27,90 t28,50 t27,70 t28,00 t
Reibungsmasse11,5 t – 13,0 t
Radsatzfahrmasse13,0 t
Treibraddurchmesser2.134 mm
Laufraddurchmesser1.374 mm (1. Achse)
1.220 mm (2. Achse)
1.220 mm
SteuerungsartGoochStephenson
Zylinderanzahl2
Zylinderdurchmesser405 mm
Kolbenhub560 mm
KesselBirnkesselCrampton
Kesselüberdruck7,0 bar8,0 bar
Anzahl der Heizrohre215205209
Heizrohrlänge3.085 mm3.095 mm
Rostfläche1,07 m²0,98 m²0,92 m²
Strahlungsheizfläche6,74 m²5,83 m²5,62 m²
Rohrheizfläche76,06 m²72,52 m²74,17 m²
Verdampfungsheizfläche82,80 m²78,35 m²79,79 m²
LokbremseSchraubenbremse am Tender
TenderKessler 3 T 5,4

Die Dampflokomotiven der Gattung IX[1], ab 1868 Gattung II a alt der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahn waren Crampton-Lokomotiven.

Geschichte

Die Lokomotiven waren ursprünglich für die 1.600 mm-Breitspur entworfen worden, wurden jedoch wegen der Umspurung des Streckennetzes auf Normalspur gleich für diese Spurweite hergestellt. Die Fahrzeuge waren als reine Güterzug-Maschinen geplant, durch die Änderung auf Normalspur wurde der Entwurf zu einer Schnellzuglokomotive abgeändert.

Aufgrund der fast zehnjährigen Bauzeit kam es zu konstruktiven Änderungen und Experimenten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Die ersten beiden Loks ADLER und FALKE erhielten ein rückkehrendes Flammrohr (Schornstein auf der Kesselmitte), wurden aber noch vor der endgültigen Übernahme durch die Staatsbahn auf eine normale Rauchkammer umgebaut. Bei der zweiten Lieferserie COMET bis BASEL wurde statt der zwei Laufachsen ein Drehgestell verwandt. Die BASEL wurde 1885 bei der Weltausstellung in Paris präsentiert. Mit einem Zug von 67 t erreichte die Lok eine Geschwindigkeit von 64 km/h.

Als die Reibungsmasse von rund 12 t nicht mehr für die schwerer werdenden Schnellzüge ausreichte, wurden die Loks in den Reisezugdienst und später in den Rangierdienst versetzt.

Die Lokomotiven waren mit Außenrahmen, außen liegenden Zylindern und Hallschen Exzenterkurbeln ausgestattet. Sie besaßen alle typischen Merkmale einer Crampton-Lokomotive, wie die einzelne, hinter dem Stehkessel liegende Treibachse mit Rädern großen Durchmessers oder die tiefe Kessellage. Anfänglich war der Führerstand offen und nur von einem Geländer umgeben, erst später wurde durch den Aufbau eines einfachen Führerhauses mit schmalen Seitenwänden das Lokpersonal besser geschützt.

Erhalten gebliebenes Exemplar der Baureihe

Die 1863 gebaute Lokomotive PHOENIX der Baureihe war bis in die 1890er Jahre als Rangierlok auf dem Bahnhof Mannheim im Einsatz. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Lok stark beschädigt. 1960 wurde sie im Ausbesserungswerk München-Freimann aufgearbeitet und ist heute im Verkehrsmuseum Nürnberg ausgestellt.

Literatur

  • Hermann Lohr, Georg Thielmann: Lokomotiv-Archiv Baden. transpress, Berlin 1988, ISBN 3344002104

Weblinks

Commons: Badische IX – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zur Unterscheidung der nach dem Schema von 1868 bezeichneten Lokomotiven auch als IX (alt) bezeichnet.

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Badische IX.jpg
Dampflokomotive Badische IX.
Crampton-Lok Phönix, linker Zylinder, Kreuzkopf und Schwinge.JPG
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Detail der Crampton-Lokomotive "Phönix" im Verkehrsmuseum Nürnberg: linksseitiger Zylinder, Kolben- und Schieberstange, Kreuzkopf mit zweischieniger Führung, gebogene Kulisse der Stephenson-Steuerung
Crampton-Lok Phönix, Detail Treibachse.JPG
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Detailansicht der Crampton-Lokomotive "Phönix" im Verkehrsmuseum Nürnberg: vorne Treibstangenlager mit Stellkeil, dahinter Hubscheiben der Stephenson-Steuerung