Israel ben Elieser

Die Synagoge des Baal Shem Tov in Medschybisch wurde von den Nazis zerstört und später als Museum nachgebaut, Foto um 1915
Sein Siddur
Autograph

Rabbi Israel ben Elieser (ישראל בן אליעזר), genannt Ba'al Schem Tov (בעל שם טוב, ‚Besitzer des guten Namens‘, abgekürzt BeSchT; geboren um 1700 in Okop bei Kamieniec-Podolski, Polen-Litauen; gestorben am 22. Mai 1760 in Międzyborz (jiddisch מעזשביזש Medschbidsch), Woiwodschaft Podolien, Polen-Litauen) gilt als der legendäre Begründer der chassidischen Bewegung im Judentum, wirkte als Wundertäter; vertrat die Lehre vom Einssein Gottes mit seiner Schöpfung, der jedem Wesen innewohnenden Göttlichkeit.

Leben

Sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Zahlreiche Einzelheiten seiner Biographie sind legendenhaft, so soll er u. a. Waise gewesen sein. Um 1735 kehrt er nach Podolien zurück und beginnt eine einfache und ungekünstelte Art des religiösen Fundamentalismus zu predigen.[1] Es scheint gesichert, dass er zweimal verheiratet war, mit seiner zweiten Frau einen Sohn und eine Tochter hatte und dass er im Mai 1760, am zweiten Tag des Wochenfestes Schawuot, im Schtetl Międzyborz in Podolien starb. Seine Tochter Odel (auch als Hodel oder Adel benannt) hatte zwei Söhne, die beide auch Rabbiner wurden: Rabbi Mosche Chajim Efraim von Sedilkow, Autor des Buches Degel Machne Efraim, und Rabbi Baruch von Tulczyn und Międzyborz.

Der Grabstein des Baal Schem Tov (Akronym Besht בעש "ט) auf dem alten jüdischen Friedhof von Medschybisch, dass zur Wallfahrtsort wurde. Mit der halb verblassten Inschrift רבי ישראל בעל שם טוב, vor der Restauration in 2006–2008

Literatur

  • Martin Buber: Die Legende des Baalschem, 7. Auflage, umgearbeite Neuausgabe, Manesse Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-7175-1060-6,
  • Eli Friedman: The Great Mission. The Life and Story of Rabbi Yisrael Baal Shem Tov. Übersetzt von Elchonon Lesches, New York 2004, ISBN 978-0-8266068-1-5.
  • Karl Erich Grözinger: Jüdisches Denken, Theologie – Philosophie – Mystik, Bd. 2: Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus. Frankfurt am Main 2005.
  • Martin Buber: Des Baal-Schem-Tow Unterweisung im Umgang mit Gott. Des Rabbi Israel Ben Elieser genannt Baal-Schem-Tow, das ist Meister vom guten Namen, Unterweisung aus den Bruchstücken gefügt von Martin Buber. Mit Nachwort und Kommentar hrsg. von Lothar Stiehm. Schneider, Heidelberg 1981, ISBN 3-7953-0185-8.
  • Isaac Bashevis Singer: Die Gefilde des Himmels: eine Geschichte vom Baalschem Tow. dtv, München 2004, ISBN 3-423-25220-0.
  • Karl Erich Grözinger (Hrsg.): Die Geschichten vom Ba’al Schem Tov. Harrassowitz, Wiesbaden o. J., ISBN 3-447-03867-5.
  • Rosy Lilienfeld: Bilder zur Legende des Baalschem. 1935
Commons: Israel ben Elieser – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurt Schubert: Jüdische Geschichte, C. H. Beck, 7. Aufl., München, 2012, S. 87 und 88

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BaalShemMatzeivoh.JPG
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
tomb of the besht הבעש"ט (before restoration in 2006-2008)
Besht Shul1 Medzhibozh.jpg

Key Words: Medzhibozh, Medzhybizh, Baal Shem Tov, Synagogue This is a photo from a postcard circa 1915. It shows the outside of the Baal Shem Tov's wooden synagogue (shul) from Medzhibozh, Ukraine.

רב מכובד מאוד
Besht Signature.svg
Signature of Israel Baal Shem Tov.
Besht Siddur.jpg
(Keywords: Rabbi Yisroel ben Eliezar, Baal Shem Tov) Photograph of the Baal Shem Tov's handwritten siddur (prayer book) with his students' names in the margins to help him remember them in his prayers. The siddur is in the collection of Agudas Chabad Library, archive #1994. The book is open to the Amidah or Shemone Esreh prayer, with blessings Yeshuah through Modim visible.