4. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)

4. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)
— 4. PzGrenDiv —
XX

Wappen 4. Panzergrenadierdivision
Verbandsabzeichen
AktivJuli 1956 bis 31. März 1994
StaatDeutschland Deutschland
StreitkräfteBundeswehr
TeilstreitkraftLogo des Heeres (der Bundeswehr) mit Beschriftung Heer
TypPanzergrenadierdivision
letzter Sitz des StabesRegensburg (Nibelungenkaserne)
Letzte Divisionsführung
DivisionskommandeurGeneralmajor
Jürgen Reichardt
Alte Bezeichnungen
1956–19594. Grenadierdivision (4. GrenDiv)
1970–19804. Jägerdivision (4. JgDiv)

Die 4. Panzergrenadierdivision (4. PzGrenDiv), von 1956 bis 1959 4. Grenadierdivision (4. GrenDiv), von 1970 bis 1980 4. Jägerdivision (4. JgDiv), war eine Division des Heeres der Bundeswehr mit Standort zuletzt in Regensburg. Die Truppenteile der Division waren vorwiegend im Osten Bayerns in den Regierungsbezirken Oberpfalz, Niederbayern und Oberfranken stationiert. In der Heeresstruktur Neues Heer für neue Aufgaben (1996–2000) fusionierte die Division mit der 1. Luftlandedivision zum Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division und hörte damit de facto auf als eigenständige Division zu existieren. Dieser Nachfolge-Großverband war Keimzelle der späteren Division Spezielle Operationen.

Verbandsabzeichen

Das Verbandsabzeichen entspricht dem Wappen des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz, in dem der Division zugehörige Verbände und Einheiten im Schwerpunkt disloziert waren. Heraldisch ist das Wappen gespalten durch eine aufsteigende und eingeschweifte rote Spitze, darin zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel; vorne in Schwarz ein linksgewendeter, rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe, hinten die bayerischen Rauten[1].

Der goldene Löwe und die weiß-blauen Rauten verweisen auf die wittelsbachische Herrschaft in der Oberpfalz seit dem Mittelalter. Der Pfälzer Löwe und die bayerischen Rauten finden sich seit dem 16. Jahrhundert im Siegelbild der oberpfälzischen Landschaft. Die schräg gekreuzten silbernen Schlüssel im roten Feld stehen für die ehemalige Reichsstadt Regensburg. Die Schlüssel, Attribut des heiligen Petrus, bezogen sich ursprünglich auf den Patron des Regensburger Domes. Die Tingierung Weiß-Rot entspricht sowohl den Farben des Reichs (für die Stadt Regensburg) als auch des früheren Hochstifts Regensburg[2].

In Regensburg waren der Stab der 4. Panzergrenadierdivision und weitere direkt dem Divisionskommando unterstellte Einheiten stationiert. Das Verbandsabzeichen der Division (geführt von Stab, Stabskompanie und den Einheiten der Divisionstruppen) war mit einer silbernen Kordel mit eingeflochtenem schwarzen Faden umrandet.

Das Verbandsabzeichen hat nach Auflösung der 4. Panzergrenadierdivision im Wappen der Panzerbrigade 12 „überlebt“. Da diese Brigade die 3. Brigade einer Division (hier 4. PzGrenDiv) war, ist das Brigadeverbandsabzeichen jedoch gelb umrandet.

Geschichte

Die Division wurde 1956 (Heeresstruktur I) unter der Bezeichnung 4. Grenadierdivision aus Bundesgrenzschutztruppen des Bundesgrenzschutzkommandos Süd zunächst in München aufgestellt. Die Division war zunächst dem II. Korps in Ulm unterstellt. Bereits am 15. September wurde der Divisionsstab nach Regensburg verlegt. Anfänglich unterstanden der Division die Stab und Stabskompanie, die Kampfgruppe A 4 (Amberg), die Kampfgruppe B 4 (Coburg, später Ellwangen), das Fernmeldebataillon 4 (Regensburg), das Grenadierbataillon 4 (Deggendorf), das Grenadierbataillon 14 (Hof / Stadtsteinach), das Grenadierbataillon 24 (Coburg, später Ellwangen), das Grenadierbataillon 34 (Coburg, später Wildflecken), das Panzerbataillon 4 (Weiden, später: Amberg), das Pionierbataillon 4 (Rosenheim), das Flugabwehrbataillon 4 (Amberg), das Artillerieregiment 4 (Weiden), die Leichte Feldinstandsetzungskompanie 4 (Amberg), die Quartiermeisterkompanie 4 (Murnau), die Feldjägerkompanie 4 (Regensburg), das Musikkorps VI (München). 1958 wurde zusätzlich die Kampfgruppe C4 aufgestellt. Seit 1958 wurde der Verband in die Strukturen der NATO eingebunden. 1959 wurde die 4. Grenadierdivision in 4. Panzergrenadierdivision umbenannt. 1959 wurden die Kampfgruppen in Brigaden umgegliedert. Es entstanden die Panzergrenadierbrigade 10 in Weiden, die Panzergrenadierbrigade 11 in Bogen (ehemals Kampfgruppe B 4), die Panzerbrigade 12 (Amberg) (ehemals Kampfgruppe A4) und die Panzerbrigade 30. Die Panzerbrigade 30 wechselte bereits 1959 in die neu aufgestellte 10. Panzergrenadierdivision. 1970 wurde die Division in 4. Jägerdivision umbenannt und umgegliedert. Die unterstellten Panzergrenadierbrigaden wurden ebenfalls in Jägerbrigaden umgegliedert. In der Heeresstruktur 4 (ab 1980) wurde die Division wieder in 4. Panzergrenadierdivision umbenannt und umgegliedert. Ihr unterstanden dann die folgenden Verbände und Einheiten:

1994 fusionierte die 4. Panzergrenadierdivision mit der 1. Luftlandedivision zum Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division, das aus Traditionsgründen im Namen an die 4. Division erinnerte. De facto hörte die Division damit auf zu existieren. 2001 wurde auch dieser Nachfolgeverband aufgelöst und in die Division Spezielle Operationen umgegliedert.

Kommandeure

Nr.NameKommandeur vonKommandeur bis
14Generalmajor Jürgen Reichardt1. Oktober 198931. März 1994
13Generalmajor Kurt Barthel1. April 198530. September 1989
12Generalmajor Wolfgang Odendahl1. Oktober 198231. März 1985
11Generalmajor Gerhard Wachter1. April 198030. September 1982
10Generalmajor Gert Kohlmann1. Oktober 197431. März 1980
9Generalmajor Rüdiger von ReichertJanuar 197130. September 1974
8Brigadegeneral Joachim-Frithjof Lindner1. Oktober 1970Januar 1971
7Generalmajor Helmut Schönefeld1. Oktober 196830. September 1970
6Generalmajor Hellmut Grashey1. April 196630. September 1968
5Generalmajor Johannes Härtel1. April 196431. März 1966
4Generalmajor Friedrich Alfred ÜbelhackOktober 195931. März 1964
3Generalmajor Hellmuth LaegelerMai 1957Oktober 1959
2Generalmajor Kurt SpitzerSeptember 1956April 1957
1Brigadegeneral Hans HöffnerJuli 1956August 1956

Einzelnachweise

  1. Heraldische Beschreibung nach Archivlink (Memento vom 13. Dezember 2008 im Internet Archive)
  2. Zusammengefasst nach Archivlink (Memento vom 13. Dezember 2008 im Internet Archive)

Koordinaten: 49° 0′ 21″ N, 12° 6′ 51″ O

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