2. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Reichswehr)

2. (Preußisches) Infanterie-Regiment

Die Reichskriegsflagge der Weimarer Republik mit dem Eisernen Kreuz, 1921–1933
Aktiv1921 bis 1934
StaatDeutsches Reich
StreitkräfteReichswehr
TeilstreitkraftReichsheer
TruppengattungInfanterie
TypInfanterie-Regiment
GliederungSiehe Organisation
StandortSiehe Garnisonen
Leitung
KommandeureSiehe Kommandeure

Das 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment war ein Regiment der Reichswehr.

Geschichte

Das Regiment wurde am 1. Januar 1921 aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 6, 39 und 40 sowie dem Reichswehr-Schützen-Regiment 2 des Übergangsheeres gebildet. Am 29. Mai 1922 erhielt das Regiment zusätzlich zu seinem Namen die landsmannschaftliche Bezeichnung „Preußisches“.[1]

Im Zuge der Vergrößerung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 in der ersten Aufstellungswelle geteilt und daraus das Infanterie-Regiment Allenstein und das Infanterie-Regiment Rastenburg gebildet.

Garnisonen

Kommandeure

Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
1.Oberst Erwin Voigt01. Oktober 192003. August 1921
2.Oberst Robert Bürkner04. August 192131. Januar 1924
3.Oberst Hermann Reinicke01. Februar 192430. November 1925
4.Oberst/Generalmajor Axel von Platen01. Dezember 192531. Dezember 1928
5.Oberst Waldemar Henrici01. Januar 192831. Januar 1929
6.Oberst Karl Held01. Februar 192930. September 1930
7.Oberst Siegfried Haenicke01. Oktober 193030. September 1932
8.Oberst/Generalmajor Fritz Kühne01. Oktober 193230. September 1934
9.Oberst Walter Model01. Oktober 193414. Oktober 1935

Organisation

Verbandszugehörigkeit

Das Regiment unterstand dem Infanterieführer I der 1. Division in Königsberg.

Gliederung

Das Regiment bestand neben dem Regimentsstab mit Nachrichtenstaffel aus:

  • I. (Jäger-)Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, 1. und 3. Kompanie mit jeweils drei Zügen zu jeweils drei Gruppen und 4. (MG-)Kompanie, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 39,
  • II. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Schützen-Regiment 2 und dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 40,
  • III. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 6,
  • Ergänzungs-Bataillon, ab 23. März 1921 Ausbildungs-Bataillon, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 39.

Jedes Bataillon gliederte sich zu drei Kompanien zu je drei Offizieren und 161 Unteroffizieren und Mannschaften (3/161) sowie einer MG-Kompanie (4/126). Insgesamt bestand ein Bataillon aus 18 Offizieren und Beamten (einschließlich Sanitätsoffizieren) und 658 Mann.

Bewaffnung und Ausrüstung

Hauptbewaffnung

Die Schützen waren mit dem Karabiner K98a ausgerüstet. Jeder Zug besaß ein leichtes Maschinengewehr MG 08/15.

In den MG-Kompanien bestanden jeweils der 1. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, vierspännig gezogen, der 2. bis 4. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, zweispännig gezogen.

Die schwersten Waffen des Regiments waren die Minenwerfer in der 13. Kompanie. Der 1. Zug war mit zwei mittleren Werfern 17 cm, vierspännig gezogen, ausgerüstet, der 2. und 3. Zug mit drei leichten Werfern 7,6 cm, zweispännig gefahren.

Sonstiges

Traditionsübernahme

Das Regiment übernahm 1921[2] die Tradition der alten Regimenter.

  • 1. und 3. Kompanie: Jäger-Bataillon „Graf Yorck von Wartenburg“ (Ostpreußisches) Nr. 1
  • 2. Kompanie: 1. Ermländisches Infanterie-Regiment Nr. 150
  • 4. Kompanie: 2. Ermländisches Infanterie-Regiment Nr. 151
  • 5. und 8. Kompanie: Grenadier-Regiment „König Friedrich der Große“ (3. Ostpreußisches) Nr. 4
  • 6. Kompanie: Deutschordens-Infanterie-Regiment Nr. 152
  • 7. Kompanie: 5. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 148
  • III. Bataillon: Infanterie-Regiment „Graf Tauentzien von Wittenberg“ (3. Brandenburgisches) Nr. 20
  • 13. Kompanie und Ausbildungs-Bataillon: Infanterie-Regiment „Generalfeldmarschall von Hindenburg“ (2. Masurisches) Nr. 147

Literatur

  • Edgar Graf von Matuschka: Organisation des Reichsheeres in Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648–1939, Hrsg. Militärgeschichtliches Forschungsamt, Freiburg (Breisgau), Teil VI: Reichswehr und Republik (1918–1933), Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1970, S. 320–322.
  • Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939, Biblio Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9, S. 187ff

Einzelnachweise

  1. Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939, Biblio Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9, S. 188
  2. Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921

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