Île d’Orléans

Île d’Orléans
Satellitenfoto der Île d’Orléans
Satellitenfoto der Île d’Orléans
GewässerSankt-Lorenz-Strom
Geographische Lage46° 54′ N, 71° 0′ W
Île d’Orléans (Québec)
Île d’Orléans (Québec)
Länge34 km
Breite8 km
Fläche191,78 km²
Höchste Erhebung151 m
Einwohner7000
37 Einw./km²
HauptortSaint-Pierre-de-l’Île-d’Orléans
Karte von 1641
Karte von 1641

Die Île d’Orléans ist eine Insel im Südosten der kanadischen Provinz Québec. Sie liegt im Mündungsbereich des Sankt-Lorenz-Stroms, etwa fünf Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Québec. Nach der Île de Montréal ist sie die zweitgrößte Insel im Strom.

Geographie

Die 191,78 km² große Insel ist etwa 34 km lang und acht Kilometer breit. Während die Küste der Insel relativ steil abfällt, besteht das Innere aus einer durchwegs flachen Ebene, deren zentraler Teil bewaldet ist. Der Boden ist fruchtbar und wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Der höchste Punkt mit 151 Metern liegt im Süden der Insel.[1] An der Nordspitze befindet sich ein ausgedehntes Watt.

Auf der Insel liegen sechs Gemeinden mit insgesamt rund 7000 Einwohnern, die zusammen die regionale Grafschaftsgemeinde L’Île-d’Orléans bilden. Die Pont de l’île d’Orléans, eine Hängebrücke mit einer Gesamtlänge von 4,43 km, stellt die Verbindung zur Stadt Québec her. Gegenüber der Südspitze befindet sich der Montmorency-Fall.

Geschichte

Die Huronen nannten die Insel ursprünglich Minigo. Der französische Forscher Jacques Cartier erreichte sie erstmals 1535 und nannte sie wegen der vielen dort wild wachsenden Reben Île de Bacchus. Doch am 6. Mai 1536 benannte er sie in Île d’Orléans um, zu Ehren des Herzogs von Orléans, dem Sohn von König Franz I.

Aufgrund ihrer günstigen Lage gehörte die Île d’Orléans ab 1636 zu den ersten Regionen Québecs, die von französischen Kolonisten (hauptsächlich aus der Normandie und dem Poitou) besiedelt wurden. Nachdem die ersten Siedler 1656 bei einem Überfall der Irokesen getötet worden waren, begann 1660 die Wiederbesiedlung.

1759 wurde die Insel von britischen Truppen besetzt und geplündert, von den 350 Höfen blieben nur drei unversehrt. Diese dienten vor der Schlacht auf der Abraham-Ebene als Ausgangsbasis für die Eroberung der Stadt Québec durch General James Wolfe. Seit 1935 ist die Insel über eine Hängebrücke mit dem Festland verbunden; zuvor bestand lediglich eine Fähre.

Heute beruht die Wirtschaft hauptsächlich auf der Landwirtschaft (Weizen- und Maisanbau, Weinbau, Produktion von Apfelwein, Tierhaltung). Ebenfalls eine bedeutende Rolle nimmt der Tourismus ein; viele Einwohner der Stadt Québec besitzen Wochenendhäuschen auf der Insel oder gehen segeln.

Bilder

Literatur

Walther Tuckermann: Die Île d’Orléans im Lorenzstrom. Eines der ältesten Siedlungszentren im französischen Kanada. In: Koloniale Rundschau, 27. Bibliographisches Institut, Leipzig 1936, S. 123–135

Commons: Île d'Orléans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Atlas of Canada (Maßstab 1:30.000)

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Die Île d’Orléans mit der Pont du Île d’Orléans und dem Montmorency Wasserfall im Hintergrund. Aufgenommen im Sommer 2011
Église St-Pierre (Île d'Orléans).jpg
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Église de Saint-Pierre de l'Île d'Orléans

Chalouperie (Île d'Orléans).jpg
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La Chalouperie à l'Île d'Orléans

St-Pierre-Ile-Orleans QC 2.JPG
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Saint-Pierre-de-l'Île-d'Orléans, Île d'Orléans, Quebec, Canada
Parc nautique (Île d'Orléans).jpg
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Parc nautique de l'Île d'Orléans
Beaupre Jean Bourdon 1641.PNG
Map of Beaupré and Orléans Island, at east of Quebec City, made by Jean Bourdon in 1641.
Canada Quebec relief location map-conic proj.jpg
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Eric Gaba (Sting - fr:Sting)
, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Blank physical map of the province of Quebec, Canada, for geo-location purpose.